CDU will stärkste Stadtrats-Fraktion bleiben

Dillingen · Kommunalwahl ist im Saarland am 25. Mai. Wer tritt wo mit welchen Zielen an? Diese Frage beantwortet die Saarbrücker Zeitung in einer Serie über alle Gemeinden, Städte und den Landkreis. Heute: Dillingen.

 Sechs Parteien bewerben sich darum, in den Stadtrat im Dillinger Rathaus einzuziehen. Foto: Thomas Seeber

Sechs Parteien bewerben sich darum, in den Stadtrat im Dillinger Rathaus einzuziehen. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Genau 16 505 Bürger dürfen am Sonntag, 25. Mai, in Dillingen zur Kommunalwahl gehen. Zur Wahl stehen insgesamt sechs Parteien: CDU, SPD, Linke, Grüne, FDP und Ökologische Bürgerliste (ÖBL). Die 39 Sitze im Stadtrat verteilten sich bisher so: CDU mit 17 Mitgliedern, die SPD mit 16, die Linke, FDP und ÖBL hatten jeweils zwei Sitze.

In den drei Stadtteilen Dillingen, Diefflen und Pachten leben derzeit 20 875 Menschen. Insgesamt erstreckt sich die Gemeinde über 22,07 Quadratkilometer. Mit einer Fläche von 2,3 Quadratkilometern machen Industrie und Gewerbe einen relativ großen Anteil aus und Dillingen zu einem der wichtigsten Industriestandorte im Saarland.

Dillingen gilt aber auch als zentrale Schulstadt (mit vier Grundschulen, einer Förderschule und sieben weiterführenden Schulen), ebenso als Kulturstadt mit Kulturbühne und Lokschuppen sowie als Sportstadt. So verfügt die Stadt über vier Kunstrasenplätze und einen Rasenplatz, die einzige Eislaufhalle des Landes, einen Segelflugplatz, einen Yachthafen, ein modernes Freibad und ein neues Hallenbad. Zehn Kindertagesstätten gibt es außerdem in der Stadt. Die Hüttenstadt Dillingen ist über 2000 Jahre alt, Überreste der gallo-römischen Siedlung Contiomagus sind auch heute noch im Stadtteil Pachten zu sehen. Partnerschaften unterhält die Stadt mit der lothringischen Stadt Creutzwald seit 1967, der sächsischen Stadt Hoyerswerda seit 1988 und mit der sizilianischen Kommune Sutera seit 2002. Seit 1994 ist Dillingen Patin des gleichnamigen Minenjagdbootes der Marine.

Im Folgenden sind die Spitzenkandidaten der Parteien genannt. CDU: Heidi Zech, Rentnerin, Jahrgang 1942, aus Dillingen, SPD: Andreas Kleber, technischer Angestellter, Jahrgang 1962, aus Diefflen, Linke: Sascha Sprötge, Informatikkaufmann, Jahrgang 1969, aus Dillingen, Grüne: Joachim Johannes, Regierungsbeschäftigter, Jahrgang 1965, aus Pachten, FDP: Gerhard Kaestle, pensionierter Diplom-Ingenieur, Jahrgang 1943, aus Dillingen, ÖBL: Hans-Albert Zimmer, Diplom-Handelslehrer, Jahrgang 1949, aus Dillingen. Heidi Zech: Wir wollen die erfolgreiche Entwicklung Dillingens fortsetzen. Umbau der Innenstadt, Fertigstellung Lokschuppenumfeld, Bereitstellung attraktiver Kinderbetreuungsplätze und schulischer Angebote, stehen hier als wichtige Stichpunkte. Ausweitung des städtischen Sport- und Kulturangebotes insbesondere durch die Förderung Dillinger Vereine. Die Stadtteile sollen weiter städtebaulich aufgewertet werden.

Andreas Kleber: Zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf die notwendigen Ganztagsplätze für Krippen- und Kindergartenkinder vorhalten und eine echte Ganztagsgrundschule einrichten. Altersgerechte, bezahlbare Wohnungen in allen Stadtteilen und effizientes Citymarketing. Dies alles unter Beachtung einer zukunftsorientierten Haushaltspolitik, mit einer steten Fortführung der Haushaltskonsolidierung.

Sascha Sprötge: Verbesserung des Dillinger Sozialpasses, Einführung des 3-Euro-Kulturticket. Citybereich attraktiver gestalten, Kultur der Erinnerung fördern. Mehr Investitionen in städtische Wohnanlagen, Bewohner nicht im Stich lassen. Mehr Demokratie durch Bürgerentscheide. Bessere Modelle zur Verringerung von Stromsperren der Dillinger Stadtwerke.

Joachim Johannes: Dillingen als lebenswerte Stadt für alle Generationen ist unser zentrales Thema. Dies wollen wir erreichen durch ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit bei Einkaufs- und Freizeitmöglichkeiten oder dem ÖPNV. Sparen wird das Thema der nächsten Jahre, deshalb soll unter anderem die Zusammenarbeit mit anderen Gemeinden und Städten verstärkt werden, um Kosten zu sparen. Die Einrichtung eines Startercenters ist zwingend.

Gerhard Kaestle: Die vordringlichste Aufgabe des neuen Stadtrates ist die Sanierung des städtischen Haushaltes, deshalb sind wir gegen die Geldverschwendung für eine Neugestaltung des Hoyerswerda-Platzes vor dem Bahnhof. Wir treten für die ärztliche Notversorgung vor Ort und rund um die Uhr im Dillinger Krankenhaus ein. Wir setzen uns für die Förderung von Gewerbe, Handel und Handwerk ein.

Hans-Albert Zimmer: Weiterentwicklung der Dillinger Innenstadt. Leerstände können mit Sicherheit nicht allein durch die Ansiedlung neuer Einzelhandelsgeschäfte beseitigt werden. Schaffung von Wohnraum in der City fördern. Weitere Begrünung, etwa entlang der Achse vom Odilienbrunnen bis zum Saardom. Sanierung der städtischen Finanzen. Steigerung der Aufenthaltsqualität in Dillingen, zum Beispiel durch weiteren Ausbau der Barrierefreiheit und Ertüchtigung des Radwegenetzes. Zech: Unser Ziel ist es wiederum, die stärkste Fraktion im Stadtrat zu werden.

Kleber: Unser Ergebnis 2009 brachte uns zwölf Sitze im Stadtrat, und durch Fraktionswechsel eines Grünen und drei Linker wuchs die Fraktion auf 16 Mitglieder. In diesem Bereich sehe ich auch das Ergebnis für 2014.

Johannes: Unser Ziel ist es, so viele Wähler als möglich für uns, unsere Vorstellungen und unsere Politik zu gewinnen.

Sprötge: Durch die positive Resonanz auf unseren sehr engagierten Wahlkampf erwarten wir ein gutes Ergebnis.

Kaestle: Wir würden uns über eine höhere Wahlbeteiligung und eine große Zustimmung durch die Wähler freuen.

Zimmer: Minimum: Halten des Stimmenanteils mit einer klaren Tendenz, die Anzahl unserer Sitze im Stadtrat zu erhöhen. Zech: Wir setzen auch weiterhin auf die konstruktive Zusammenarbeit im Stadtrat und bieten den zukünftigen Fraktionen offene Gespräche an.

Kleber: Wir sind bereit, mit jeder demokratischen Partei sachgerechte und themenbezogene Politik zu machen. Die Notwendigkeit einer festen Koalition sehen wir nicht.

Sprötge: Wir werden mit allen sprechen, um Inhalte der Linken umzusetzen für mehr Lebensqualität aller Dillinger Bürgerinnern und Bürger.

Johannes: Nicht die Farbe der Partei ist entscheidend für ein Bündnis, es geht um Ziele und Vorstellungen der anderen Parteien für Dillingen, somit kann es viele Möglichkeiten geben.

Kaestle: Wir werden das Ergebnis abwarten und mit allen demokratischen und freiheitlichen Parteien zusammenarbeiten.

Zimmer: Als Bürgerliste ist die ÖBL seit 20 Jahren im Dillinger Stadtrat parteiunabhängig und grundsätzlich an den Sachthemen orientiert.

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