Camper können hier 'ne ruhige Kugel schieben

Bosen · Sieben Minigolf-Anlagen gibt es im St. Wendeler Land. Teils werden sie für Turniere genutzt, teils sind sie als reiner Freizeitspaß gedacht. Die St. Wendeler Redaktion hat sich aufgemacht, die Anlagen genauer zu inspizieren. Dieses Mal im Check: die Minigolf-Anlage am Campingplatz.

 Mit Schwung fliegt der Ball Richtung Hindernis. SZ-Team Evelyn Schneider und Chiara Recktenwald (von links) beim Test-Spiel.

Mit Schwung fliegt der Ball Richtung Hindernis. SZ-Team Evelyn Schneider und Chiara Recktenwald (von links) beim Test-Spiel.

 Die Richtung stimmt. Geht der Ball ins Loch? Praktikantin Chiara Recktenwald schaut ganz genau hin. Fotos: B&K

Die Richtung stimmt. Geht der Ball ins Loch? Praktikantin Chiara Recktenwald schaut ganz genau hin. Fotos: B&K

Ehe die Besucher den Kampf mit Mini-Ball und Schläger aufnehmen können, führt der erste Weg zur Rezeption des Campingplatzes Bostalsee. Eine Runde Minigolf wird gewünscht. Lächelnd händigt eine Dame Schläger und Bälle aus. Dazu gibt's Zettel zum Notieren der Ergebnisse, wobei sich jeweils zwei Spieler einen Zettel teilen. Schon vor dem ersten Abschlag ist Konzentration gefragt, denn die Anlage liegt ein wenig versteckt. Ein Schild hilft schließlich weiter und weist den Weg.

Zwölf Hindernisse hat die Anlage zu bieten. Eigentlich. Denn an diesem Tag sind nur elf bespielbar. Gleich an der ersten Bahn ist die Enttäuschung groß. Ein Absperrband ist rund um die rot lackierte Platte gespannt. Direkt unterhalb des Lochs ist die Bahnoberfläche mehrfach gerissen, hebt sich der Belag. Was ist denn da passiert?

Ein Unfall. Das ergibt die Nachfrage bei der Pressestelle des Landkreises St. Wendel. Ein Laster mit einer Holzlieferung für die Bostalklause habe die Bahn schlichtweg übersehen und sei drüber gefahren. Der Schaden ist ein Fall für die Versicherung, heißt es weiter. Wann er behoben werden kann, stehe noch nicht fest.

Bahn 1 wird gestrichen, weiter geht es zum nächsten Hindernis. Ob das tatsächlich die Nummer 2 ist, ist reine Intuition, denn Zahlen sind keine an den Bahnen vermerkt. Der gepflasterte Weg scheint aber als Orientierung zu dienen.

36 Jahre hat die Anlage schon auf dem Buckel, und das ist ihr auch deutlich anzusehen. Eine Markierung für den Ball am Abschlag der Bahn gibt es nicht, dafür reichlich verwelkte Blätter, die je nach Position zum Zusatz-Hindernis werden. Das ist der idyllischen Lage der Anlage inmitten von Bäumen geschuldet. Ein Klemmbrett für die Ergebnis-Zettel oder eine Ablage für Taschen oder ähnliches gibt es an den Bahnen keine. Dafür säumen Bänke den Weg. Außerdem sind Laternen montiert.

Sonnenschirme sind keine zu sehen, dafür spenden die Bäume reichlich Schatten. In der hinteren Ecke fast ein wenig zu viel. Da wirkt es schon beinahe etwas duster.

Die Anlage ist klein, aber zwischen den Hindernissen ist genügend Platz. Wenn viel los ist, lassen sich leicht Bahnen überspringen. Der Schwierigkeitsgrad der Hindernisse steigert sich. Alle Klassiker sind vertreten. Eine Anlage der Kategorie Miniatur-Golf.

Das Ergebnis des Testspiels ist knapp. Fotograf Josef Bonenberger und SZ-Redakteurin Evelyn Schneider haben mit jeweils 41 Punkten die Nasen vorn. Nur einen Schlag mehr hat Praktikantin Chiara Recktenwald gebraucht.

Direkt an die Wiese der Anlage schließt sich die Terrasse der Bostalklause an. Hier lässt es sich gemütlich sitzen. Nach einer Partie Minigolf gibt es eine große Auswahl an nicht-alkoholischen und alkoholischen Getränken. Eine Cola kostet hier 1,80 Euro, das Bier zwei Euro. Eis am Stil gibt's nicht, dafür kann ein Eisbecher bestellt werden. Auch das Angebot an Spiesen ist groß. Von der Pizza für sechs Euro bis zum Wiener Schnitzel samt Beilage für zehn Euro.

Fazit: Die Miniatur-Golfanlage ist Beiwerk. Ein Mehrwert für die Camper auf dem Platz. Wer ein schnelles Spielchen wagen und danach noch auf der Terrasse oder in der Bostalklause essen möchte, ist hier richtig. Zu einem längeren Verweilen auf der Anlage selbst fehlt es an Ambiente.

Die Minigolf-Anlage am Campingplatz Bostalsee ist bis 6. September täglich, 8 bis 20 Uhr geöffnet, vom 7. September bis 4. Oktober, täglich, 8 bis 18. 30 Uhr. Die Öffnungszeiten können im Internet nachgeschaut werden: www. bostalsee.de/camping. Entscheidend sind die Öffnungszeiten der Rezeption. Kinder und Jugendliche zahlen 50 Cent, ab 18 Jahre ein Euro. Kinder bis sechs Jahre haben freien Eintritt.

Kontakt: Tel. (0 68 52) 9 23 33

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