Bundesweit erster „Premium-Spazierwanderweg“ in Orscholz eröffnet

Orscholz · Wandern wird im Saarland immer beliebter. Die neuen Premium-Spazierwanderwege eignen sich sowohl für Gelegenheitswanderer wie auch für Einsteiger. Die Strecken sind höchstens sieben Kilometer lang.

 Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (links), Jochen Becker vom Deutschen Wanderinstitut (Mitte) und Hans-Josef Uder, Beigeordneter des Gemeinderats Mettlach (rechts), sind die Ersten auf dem neuen Premium-Spazierwanderweg in Orscholz. Foto: Rolf Ruppenthal

Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (links), Jochen Becker vom Deutschen Wanderinstitut (Mitte) und Hans-Josef Uder, Beigeordneter des Gemeinderats Mettlach (rechts), sind die Ersten auf dem neuen Premium-Spazierwanderweg in Orscholz. Foto: Rolf Ruppenthal

Foto: Rolf Ruppenthal

Deutschland-Premiere gestern Nachmittag in Orscholz : Rund um die Cloef wurde der erste deutsche Premium-Spazierwanderweg seiner Bestimmung übergeben. Jochen Becker vom Deutschen Wanderinstitut weihte den so genannten "Überblick", so der Name des 2,8 Kilometer langen Rundweges am Rande der Cloef hoch über der berühmten Saarschleife, zusammen mit Landrätin Daniela Schlegel-Friedrich (CDU ), dem Mettlacher Beigeordneten Hans-Josef Uder (SPD ) und zahlreichen Wanderfreunden im Rahmen eines kleinen Sonntagnachmittag-Spazierganges offiziell ein.

Wie Peter Klein von der Saarschleifenland-Tourismus hervorhob, handelt es sich dabei um einen neuen Typ von Premium-Wanderweg. Für den Gelegenheitswanderer, den Schnupperwanderer oder den Spaziergänger mit Qualitätsanspruch hat das Deutsche Wanderinstitut den Premium-Spazierwanderweg entwickelt. Kurze Entfernungen bei gleichzeitig hoher Erlebnisdichte kennzeichnen nach seinen Worten die neuen Wege, die schon im Vorfeld bei den Wandergästen auf großes Interesse stießen. "Der Landkreis Merzig-Wadern und die Gemeinde Mettlach haben bei der Markteinführung dieses neuen Wegtypes die Nase vorn", betonten unisono Schlegel-Friedrich und Uder . Die Landrätin verwies in diesem Zusammenhang auf die zunehmende wirtschaftliche Bedeutung des Wanderns für den Tourismus und die heimische Wirtschaft.

Jochen Becker vom Deutschen Wanderinstitut betonte den familien- und kinderfreundlichen Aspekt der neuen Premium-Spazierwanderwege.

Zwei der drei bislang geschaffenen Premium-Spazierwanderwege befinden sich im Saarland . Eine zweite, nicht minder attraktive Route, der so genannte "Weitblick", allerdings 3,6 Kilometer lang, findet man ebenfalls in Orscholz . Der dritte Spazierwanderweg wurde zeitgleich in Rheinland-Pfalz eingeweiht. Ein weiterer Premium-Spazierwanderweg soll in Weiskirchen entstehen.

Deutsches Wanderinstitut setzt mit neuem Konzept auf Zeitgeist


Mit dem neuen Siegel "Premium-Spazierwanderweg" empfiehlt das Deutsche Wanderinstitut Strecken, die einen besonderen Erlebnischarakter vorweisen und dennoch von den meisten Menschen zu bewältigen sind. Damit scheint das Institut den Zeitgeist zu treffen. "Wir merken, dass zunehmend mehr Leute gerne Zeit in der Natur verbringen und bei einem Waldspaziergang zum Beispiel drei bis sechs Kilometer zurücklegen möchten", erklärt Jochen Becker, stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Wanderinstituts.

Der Unterschied zu erfahrenen Wanderern liege bei den Spazierwanderern darin, dass ihre Erlebniserwartung höher sei. "Sie legen Wert darauf, den Ausflug nicht als sportliche Herausforderung zu unternehmen, sondern zum Beispiel mit der Familie. Deshalb sollte der Anstieg nicht zu steil sein und der Weg auch natürliche Spielmöglichkeiten für die Kinder bieten", sagt Becker. So wie Premium-Wanderwege werden Premium-Spazierwanderwege anhand eines ausführlichen Kriterienkatalogs begutachtet. Anders als bei den reinen Wanderwegen dürfen die Spazierwanderwege höchstens sieben Kilometer lang sein. Außerdem soll die Strecke mehr Attraktionen wie zum Beispiel alte Bäume , Wasserfälle oder harmonische Landschaftsbilder enthalten als der eines Premium-Wanderweges.

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Auf einen BlickDie Kriterien für Premium-Spazierwanderwege beschreibt das Deutsche Wanderinstitut wie folgt: Die Wege sollen naturnahe Beläge haben, möglichst kurvig und von Grün gesäumt sein. Als Umfeld eignen sich offene Wälder, alte Bäume , Lichtungen, Parkszenen und Wiesen. Die Wege sollten entlang von Waldrändern, Uferzonen, Alleen oder Hecken führen. Als attraktiv gelten zudem Hügel, Berge, Felsen, Schluchten, naturnahe Bäche , Teiche und Seen, Wasserfälle und -spiele. Gewünscht sind außerdem Durchblicke und Aussichten mit Weite und Tiefe, Blickfänge und Idyllen. red

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