Versammlung in Bosen Bürger diskutierten über Verkehr am See

Bosen-Eckelhausen · Bei einer Versammlung im Sitzungssaal des Merker’s Bostal Hotel am Bostalsee ging es unter anderem um Parksünder und Autofahrer, die zu flott in Bosen und Eckelhausen unterwegs sind.

 Besonders in den Sommermonaten erregt das wilde Parken am Ortseingang von Bosen die Gemüter der Menschen vor Ort.

Besonders in den Sommermonaten erregt das wilde Parken am Ortseingang von Bosen die Gemüter der Menschen vor Ort.

Foto: A.Loos

Überhöhte Geschwindigkeit des Durchgangsverkehrs, zugeparkte Gehwege und fehlende Rettungsgasse: In Bosen und Eckelhausen hat es dazu Beschwerden und Vorschläge von Anwohnern gehagelt. Bei einer Bürgerversammlung im brechend vollen Sitzungssaal von Merker´s Bostal Hotel sind erste Anregungen zur Verbesserung der Verkehrssituation von Ortsvorsteher Armin Loos (SPD) aufgenommen worden. Die überhöhte Geschwindigkeit bei der Ortseinfahrt in Bosen und Eckelhausen wurde von Anwohnern massiv kritisiert. Blitzer aufstellen sei dagegen die optimale Lösung, sagte Andreas Riemenschneider, Leiter der Polizeiinspektion Nordsaarland in Wadern. Doch dabei müsse die Trägerfrage abgeklärt sein. „Ein Blitzer ist mit Kosten verbunden und ist zudem verwaltungs- und personalintensiv“, meinte Riemenschneider.

Hubertus Wilhelm, Leiter der Ortspolizeibehörde der Gemeinde Nohfelden, ergänzte: „Es muss eine konkrete Gefahrenlage vorliegen, nur so kann eine Überwachung durch einen Blitzer durchgesetzt werden.“  Bezüglich einer elektronischen Überwachung war Ortschef Loos zwiegespalten. „Was nützt es, wenn vor dem Blitzer abgebremst wird und dann anschließend im Ort wieder beschleunigt wird?“, so Loos.

Des Weiteren wurden Poller, Bodenschwellen und Ausweichinseln zur Verkehrsberuhigung ins Spiel gebracht. Im Jahresdurchschnitt rollen pro Tag 2700 Fahrzeuge und 80 Schwerlastfahrzeuge durch Bosen. „Dadurch sind wir von einer Einrichtung einer Zone mit Tempo 30 in der Ortslage noch weit weg“, erklärte Riemenschneider. Die Einheimischen könnten ja ihre Autos an die Straße stellen, damit sich alles entspannt, lautete ein Vorschlag aus dem Saal. Ein Bürger aus Bosen hat dagegen die Hoffnung auf Besserung längst aufgegeben. „Solange wir Fremdenverkehrsregion sind, müssen wir mit der Situation leben“, lamentierte er mehrfach.

Ein weiterer Kritikpunkt war der zugeparkte Gehweg in der engen Bostalstraße, in der absolutes Halteverbot gilt. Als alternative Parkmöglichkeit, so Loos, werde der unweite Dorfplatz so gut wie nicht genutzt. „Wir sind nicht immer in der Lage vorbeizukommen, wenn falsch oder eine Einfahrt zugeparkt wird. Hier sind alle gefordert“, appellierte Riemenschneider. Erst bei einer Restfahrbahnbreite unter drei Metern darf ein Fahrzeug abgeschleppt werden. Auch der Ortspolizeibehörde sind hierbei die Hände gebunden. „Das fällt in die Zuständigkeit der Vollzugspolizei. Wir müssten uns vom Innenministerium die Aufgaben und die Sanktionierung für den ruhenden Verkehr übertragen lassen, dann dürften wir Kontrollen durchführen“, klärte Wilhelm auf.

Auch der Hilfspolizist des Freizeitzentrums hat keine Befugnis, entlang der L 325 den Falschparkern Knöllchen zu verpassen. Besonders an zehn Wochenenden im Sommer herrscht Hochbetrieb am Bostalsee. „Wenn die Parkgebühren erhöht werden, werden die Autos entlang der Bostalstraße und im Dorf abgestellt“, beklagte ein Bürger und bemängelte die fehlende Präsenz der Polizei. Den Vorwurf ließ Riemenschneider nicht im Raum stehen. „Im Jahr erheben wir 100 Verwarnungen und 36 Fußstreifen sind im Bereich des Bostalsees im Einsatz“, berichtete der Polizeichef.

Gespräche mit den Verantwortlichen des Sportclubs (SC) Bosen kündigte Ortsvorsteher Loos an, „weil bei Heimspielen im Bereich des Sportplatzes durch abgestellte Autos die Rettungswege verstopft wären“. Wegen zu geringem Fußgängeraufkommen besteht für die Anlegung eines Zebrastreifens in Eckelhausen keine rechtliche Grundlage. „Die Anliegen der Bürger nehmen wir auf und werden im Ortsrat darüber sprechen“, sagte Loos. Insgesamt wurden 150 Minuten angeregt über die Verkehrssituation im 1400-Einwohner-Ort diskutiert.

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