Fluglärm Fluglärm war Thema bei der Nohfelder Bürgerinitiative

Eisen · „In der Öffentlichkeit spielt das Thema Fluglärm durch Militärmaschinen in unserer Region eine immer stärkere Rolle“, erklärt Josef Schumacher, Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) für eine lebenswerte Gemeinde Nohfelden, in einer Pressemitteilung.

Daher hatte die BI Holger Marzen ins Gemeindezentrum in Eisen geladen. Marzen ist Mitglied der BI gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung. Er versuchte, anhand aufgezeichneter Messwerte den Fluglärm in unserer Region darzustellen.

Zum Hintergrund: Der Himmel über unseren Köpfen ist ein in vier Quadranten aufgeteilter zwei-
schichtiger Luftraum, die TRA Lauter, wovon ein Quadrant größtenteils über dem Saarland liegt. „Unsere Region erfährt dabei die höchste Belastung in Deutschland“, erklärt dazu Schumacher. Marzen habe in seinem Vortrag auch deutlich gemacht, dass die offiziell bezeichneten Nutzungsstunden ein zig-faches an Flugstunden, nämlich 3000 bis 4000, mit sich brächten. Dabei gehe die Belastung nur zu etwa einem Drittel von deutschen Militärmaschinen aus; die restlichen Stunden erfolgten durch europäische Partnerländer und überwiegend durch US-Militärmaschinen. Mittlerweile lägen seiner BI viele Beschwerden aus den unterschiedlichsten Regionen, insbesondere aber auch von der hiesigen Bevölkerung und dem hiesiegen Tourismusbereich vor.

Marzen kritisierte in seinen Ausführungen nicht nur die politisch Verantwortlichen, sondern auch die Situation, dass die bisher erhobenen Daten nicht abschließend bewertet werden könnten, da die Angaben der eingesetzten Maschinen nicht deckungsgleich mit den tatsächlich geleisteten Flugstunden seien – oft würden die Flüge auch gar nicht erst angezeigt. Der anwesende SPD-Landtagsabgeordnete Magnus Jung habe gefordert, dass der Landtag zwei Mal im Jahr über den Sachstand informiert werden solle. Jedoch habe er auch einräumen müssen, dass sich die Möglichkeiten, eine Verbesserung zu erreichen, auf den Verhandlungsweg beschränken. „Kurzfristiges Ziel muss es sein, den Fluglärm zu reduzieren, den Fluglärm auf alle Teile der Republik – auch der Nachbarstaaten – zu verteilen“, fordert indes Schumacher. Wohingegen Marzen die Einwirkungsmöglichkeiten im Moment als eher bescheiden ansieht. Wenn etwas erreicht werden solle, brauche es weiterhin öffentlichen Druck. „Die BI Nohfelden wird das Thema weiterhin kritisch begleiten und eintreffende Beschwerden und Hinweise an die BI gegen Fluglärm, Bodenlärm und Umweltverschmutzung weiterleiten“, kündigte Schumacher abschließend an.

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