Nationalparkbahn Bürgerinitiative für Radweg und gegen Bahn

Nohfelden · () Der Vorstand der Bürgerinitiative (BI) für eine lebenswerte Gemeinde Nohfelden spricht sich für einen Rad- und Wanderweg aus. Gleichzeitig erteilt er dem Bestreben der Interessensgemeinschaft (IG) Nationalparkbahn und der Bürgerinitiative (BI) Bahn+Read im Hochwald, die eine mit regulären Triebwagen betriebene Tourismusbahn parallel zum geplanten Freizeitweg auf der Bahnstrecke zwischen Türkismühle und Nonnweiler-Bierfeld präferieren, eine deutliche Absage.

Ein durchgehender Freizeitweg ohne nennenswerte Steigungen auf der Bahnstrecke sei die Grundvoraussetzung für eine erfolgversprechende Investition in die als strukturschwach bezeichnete Region, die Ihre Zukunft im sanften Tourismus suchen müsse. Nur eine Investition in diesem Sinne könne der einheimischen Bevölkerung einen Mehrwert im Alltag bieten. „Einkäufe per Fahrrad in die Zentren Türkismühle und Otzenhausen, Ausbau der Gastronomie an der Bahntrasse durch Rastsuchende, Übernachtungen von Fernradlern und Wanderern, die nun über den Hochwald-Ruwer-Radweg und den Naheradweg über Mosel, Rhein und Nahe angeschlossen sind, werden unsere Infrastruktur stärken“, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung.

Die Vernetzung von Bostalsee und Nationalpark mit Rad finde im Einklang mit anderen Nutzern auf einer landschaftlich reizvollen ehemaligen Bahntrasse statt, deren spektakulärer Höhepunkt auf dem Nonnweiler Viadukt und im beleuchteten Bierfelder Tunnel die Strecke zum Erlebnis werden lässt, heißt es darin weiter. Diese Symbiose von Alltag und Tourismus veranlasse den Vorstand der BI Nohfelden schließlich dazu, das vorgeschlagene Alternativkonzept der IG Nationalparkbahn, Bahn- und Radweg nebeneinander zu verwirklichen, vollends abzulehnen.

„Wenn der Freizeitweg in weiten Teilen in eine Berg- und Talfahrt auf vorhandene Feldwege verlegt und der landschaftlich reizvollste Streckenabschnitt auch noch wegen der Eingleisigkeit ausgeklammert wird, kann man das ganze Projekt vergessen“, erklärt der stellvertretende IG-Vorsitzende Dirk Straub.

Der Versuch, den Erhalt der Bahntrasse mit Vorteilen für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) über einen Entwicklungszeitraum für die nächsten 30 Jahre zu begründen, erscheine nicht nur den Mitgliedern der BI Nohfelden als Utopie. Straub sagt voraus, dass sich die Mobilität in den nächsten Jahren radikal verändern werde. Selbst bei größtmöglichem Optimismus werde die Zukunft nicht der Schienenverkehr mit Dieselloks sein. Wegen hoher Investitions- und Unterhaltungskosten werde sich kein Investor finden, der die Bahnstrecke betreiben könne. Und es gelte: Werde der Freizeitweg nicht verwirklicht, habe man gar nichts – auch keine nostalgische „Bimmelbahn“, wie es in der Mitteilung heißt.

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