"Buchstäblich bis zur Decke stand das Wasser"

Heusweiler. Das Unwetter von letztem Freitag wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Besonders schwer getroffen waren auch etliche Bürger in Berschweiler. Die verheerenden Regen- und Hagelschauer ließen hier den Köllerbach kurzzeitig zu einem reißenden Strom anschwellen, der alles mit sich zog, was nicht fest angewachsen war

Heusweiler. Das Unwetter von letztem Freitag wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Besonders schwer getroffen waren auch etliche Bürger in Berschweiler. Die verheerenden Regen- und Hagelschauer ließen hier den Köllerbach kurzzeitig zu einem reißenden Strom anschwellen, der alles mit sich zog, was nicht fest angewachsen war. Zudem führte das Hochwasser zur Überlastung der Kanalisation. Das Wasser wurde in viele Keller gedrückt und stand dort teilweise bis unter die Decke. Davon können beispielsweise Michael und Gisela Ballas aus der Brückenstraße ein trauriges Lied singen. "Alles, was in unserem Keller stand, ist zerstört. Eine fast neue Waschmaschine, der Trockner ebenso wie die Werkzeuge, Koffer, Kleidungsstücke und persönlichen Dinge, wie Erinnerungsstücke . . . alles kaputt", berichtet Michael Ballas. Gisela Ballas führt den SZ-Reporter in den Keller und deutet an die Decke. "Buchstäblich bis zur Decke stand das Wasser." Zwischenzeitlich steigt auch Dirk Kehl aus dem Keller, dessen einst weiße Wände nun grau-braun-schlammig sind. Er trägt eine Kiste mit Aktenordnern, die er vor dem Haus mit klarem Wasser abspült. "Vielleicht ist noch was zu retten", hofft er. Auch gegenüber in der Kutzhofer Straße hat das Hochwasser riesige Schäden verursacht. Bei Andrea und Roland Nelz ist das Wasser sogar in die Wohnung eingedrungen, hat Fußböden vernichtet und die Wände durchnässt. "Wir müssen nun wohl komplett renovieren", sagt Roland Nelz, auf den verschlammten Kühlschrank gestützt. "Seit Freitagabend sind wir ununterbrochen im Einsatz", so Nelz. Das Wasser sei so schnell gestiegen und habe alles mitgerissen, erzählen die Bewohner der Brückenstraße, dass sich der Köllerbach an der Brücke angestaut habe. Bürgermeister Rainer Ziebold sei am Freitag vorbeigekommen und habe der Bitte, doch einen Bagger vom Bauhof vorbeizuschicken, der den Stau an der Brücke beseitigen möge, sofort entsprochen. Der Bagger kam, das Wasser floss wieder ab. Die Schäden jedoch bleiben. "Jetzt geht vermutlich der Ärger mit den Versicherungen los", meinte ein Geschädigter.Auch SZ-Wetter-Experte Jörg Hoffmann aus Eiweiler war selbst von dem Unwetter betroffen. Bei ihm zu Hause muss der Blitz zuerst in die Sat-Anlage auf dem Dach eingeschlagen haben, was TV-Gerät und Receiver beschädigte. Dann muss er in die Telefonleitung geraten sein und das Haus über den Telefonverteilerkasten an der Außenwand wieder verlassen haben. Der Deckel des Verteilers flog meterweit in die Wiese, und im Kasten waren alle Kabel verschmort. Außerdem ist die Klingel und Hi-Fi-Anlage kaputt gegangen. Es war ein "ohrenbetäubender Knall", berichtete Hoffmann. eng/jh

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