Bostalsee-Skandal: Prozess um veruntreute Löhne beginnt

Nohfelden/Saarbrücken · Um 277 000 Euro sollen drei Geschäftsmänner 70 Rumänen geprellt haben, die auf der Baustelle des Ferienparks am Bostalsee gearbeitet hatten. Das wirft ihnen die Staatsanwaltschaft vor. Deshalb müssen sie sich ab diesem Mittwoch vor der Großen Wirtschaftsstrafkammer des Saarbrücker Landgerichts verantworten.

Außerdem bezichtigt sie die Anklage, 48 000 Euro Steuern hinterzogen zu haben. Für den auf acht Tage anberaumten Prozess sind rund 40 Zeugen geladen, überwiegend Geschädigte, die mittlerweile wieder in ihre Heimat zurückgekehrt sind.

Zum Verhandlungsauftakt sollen drei Zeugen aussagen: zwei Ermittlungsbeamte des Hauptzollamtes aus Saarbrücken sowie Markus Andler. Der stellvertretende Regionalleiter der Industriegewerkschaft (IG) BAU Rheinland-Pfalz/Saarland hatte im März 2013 die Missstände ans Tageslicht gebracht. Mihai Balan vom Europäischen Verein für Wanderarbeiterfragen (EVW), ebenfalls maßgeblich an der Aufdeckung beteiligt, kommt zu einem späteren Verhandlungstag in den Zeugenstand. Der Skandal hatte kurz vor Eröffnung des Ferienparks im Sommer 2013 einen Schatten auf das touristische Leuchtturmprojekt im Saarland geworfen.

Prozessbeginn ist an diesem Mittwoch um neun Uhr.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort