Blickfreiheit für Heranwachsende schaffen

Friedrichsthal · Es ist kein echtes Jubiläum. Aber ungewöhnlich ist es schon ein wenig: 15 Jahre ist es in diesem Monat her, dass der Arbeitskreis (AK) kinder- und jugendfreundliches Friedrichsthal aus der Taufe gehoben wurde. Und die heutigen Mitglieder haben noch genügend Pläne für die nächsten 15 Jahre, wie sie in der SZ-Redaktion sagten.

 Sie engagieren sich im Arbeitskreis (von links): Helga Scherer (evangelische Kirchengemeinde), Michael Balzert (Juz Friedrichsthal), Tanja Hauptmann, Werner Hubertus (Caritas-GWA Friedrichsthal), Nikhil Schmidt (katholische Jugend), Heribert Zimmer (Pfadfinder DPSG), Ulrike Goebel (Caritas-GWA Friedrichsthal) und Anne Hauptmann (SPD Friedrichsthal). Foto: SZ

Sie engagieren sich im Arbeitskreis (von links): Helga Scherer (evangelische Kirchengemeinde), Michael Balzert (Juz Friedrichsthal), Tanja Hauptmann, Werner Hubertus (Caritas-GWA Friedrichsthal), Nikhil Schmidt (katholische Jugend), Heribert Zimmer (Pfadfinder DPSG), Ulrike Goebel (Caritas-GWA Friedrichsthal) und Anne Hauptmann (SPD Friedrichsthal). Foto: SZ

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Eigentlich hatte es damals vor 15 Jahren mit der Idee begonnen, in der Stadt ein Jugendparlament zu gründen. Aber die Mitglieder des späteren Arbeitskreises kinder- und jugendfreundliches Friedrichsthal rückten von der Idee wieder ab. Sie hatten nach eigenen Worten nämlich in Erfahrung gebracht, dass diese Initiative in anderen Landkreisen oder Bundesländern nicht den erwünschten Erfolg gebracht habe. Im SZ-Gespräch betonten die AK-Mitglieder beim Redaktionsbesuch, dass es ihr ureigenstes Interesse damals war, eine Gruppierung abseits politischer Jugendorganisationen zu gründen. Was allerdings nicht bedeute, dass sich politisch Engagierte nicht in den AK einbringen dürften.

Die AK-Mitglieder verstehen sich selbst im Übrigen nicht als Konkurrenz zum Verein. Ganz im Gegenteil wollen sie ausdrücklich mit bestehenden Organisationen zusammenarbeiten, um die Stadt aus Sicht Heranwachsender attraktiv zu machen oder zu erhalten, wie sie sagten, denn "Kinder und Jugendliche haben ihren eigenen Blick für die Stadt", formulierte es Ulrike Goebel von der Gemeinwesenarbeit (GWA) der Caritas.

Zur Zusammenarbeit gehörte auch die im Jahre 2001 veranstaltete Projektwoche mit der Edith-Stein-Schule in der Stadt. Damals hieß das Thema: "Es geht auch ohne Gewalt".

Auf der AK-Agenda standen aber auch die Mitarbeit bei der Umsetzung des Projektes "Soziale Stadt" und im Jahre 2003 eine Jugendfreizeit in Friedrichsthal in Brandenburg.

Ein weiteres Zeichen gelungener Zusammenarbeit sei im Jahre 2008 die Aufführung des Kindertheaterstücks "Asyl im Bienenstock" gewesen. Dabei sei es in Zusammenarbeit mit der Nachmittagsbetreuung ("Das Nest") um den Einsatz für mehr Toleranz und gegen Ausgrenzung gegangen.

Beim Projekt "DingDeinDorf" war der AK ebenfalls aktiv dabei. Dabei ging es ganz konkret um Fragen zur Gestaltung des Juz, den Alkoholkonsum Jugendlicher auf öffentlichen Plätzen oder auch die Busverbindung von Bildstock nach Friedrichsthal.

Zu weiteren Aktionen gehören: Streetballturnier, Ostereier-Suchaktion, Auto-Rennen mit ferngesteuerten Autos, Trommelworkshop beim Schulfest der Grundschule Bildstock und die Malaktion für Kinder beim Friedrichsthaler Stadtfest, die es auch in diesem Jahr - eventuell in abgeänderter Form - wieder geben soll.

Für ihre Arbeit wurden die AKler schon mehrfach geehrt: 2000 und 2007 jeweils mit dem Ehrenamtspreis "Engagierte Jugend" der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt.

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