Blick in den "normalen Schulalltag"

Neunkirchen. Ganz normaler Schulalltag herrschte am Samstag in den Klassenräumen der Erweiterten Realschule (ERS) Neunkirchen Stadtmitte. Und dies sollte bei den Besuchern des Tags der offenen Tür genauso rüberkommen. "Wir haben uns nicht besondere Aktionen ausgedacht, sondern wollen einen regulären Unterrichtstag präsentieren

Neunkirchen. Ganz normaler Schulalltag herrschte am Samstag in den Klassenräumen der Erweiterten Realschule (ERS) Neunkirchen Stadtmitte. Und dies sollte bei den Besuchern des Tags der offenen Tür genauso rüberkommen. "Wir haben uns nicht besondere Aktionen ausgedacht, sondern wollen einen regulären Unterrichtstag präsentieren. Nur eben an einem Samstag", erklärte Schulleiter Dieter Schön. Und der kann an der ERS Neunkirchen durchaus spannend sein, wie ein Blick in den Chemiesaal zeigte. Dort hatten die Schüler der Klasse 9c alle Hände voll zu tun. Dort galt es, unter Anleitung von Chemielehrer Frank Schäfer die Rotkohlköpfe ganz klein zu schneiden. Der isolierte Farbstoff sollte anschließend mit den unterschiedlichsten Stoffen reagieren und so dank des ph-Wertes eine bunte Farbpalette ergeben.Ganz bunt gemischt sind in Neunkirchen auch die Kulturen, die sich an der Schule wieder finden. "Und hier stehen wir ganz klar zu einem Miteinander, beteiligen uns am Trialog der Kulturen. Wir haben es geschafft, dass bei der Klassenfahrt des fünften Schuljahres auch muslimische Mädchen mitfahren durften", erklärte Pastoralreferent Philipp Spang, der als Schulseelsorger in Neunkirchen arbeitet.

Er zeigte, wie zahlreiche weitere Lehrer und auch Sozialpädagogen, die sich allesamt rundum die Entwicklung der Schüler von Klasse fünf bis zehn kümmern, in der Turnhalle seinen Wirkungskreis. Eindrucksvoll die vielen Bilder, die auf der Kennenlernfahrt der neuen Fünfer entstanden sind. Bei dieser für die Eltern kostenlosen Klassenfahrt ist es oberstes Ziel, sich kennenzulernen und gemeinsam Regeln aufzustellen, wie Schön erklärte.

Wichtig gleich zu Beginn der Schulzeit an der ERS Neunkirchen sei es, dass jedes Kind dort abgeholt wird, wo es mit seiner Leistung steht. "Daher machen alle Schüler bei uns zu Beginn einen Test, damit wir den Wissensstand kennen", sagte Schön. Während die ersten beiden Jahre an der ERS gemeinsam verlaufen, trennen sich ab dem siebten Schuljahr die Wege. "Während im eher ruhigen Realschulzweig sehr viele überdurchschnittliche Leistungen zu sehen sind und der sanfte Weg zum Abitur beschritten werden kann, beginnt im Hauptschulzweig bereits jetzt die Vorbereitung auf das Berufsleben." Dies ist dank der Teilnahme am Projekt "Praxisklassen" möglich, die ERS in Neunkirchen ist die einzige Schule im Kreis, landesweit bieten sechs Schulen diese Praxisorientierung an. "Wir arbeiten sehr berufsorientiert, die Jugendlichen lernen in der Schule die Verarbeitung unterschiedlicher Materialen, treten schon hier in Kontakt mit möglichen zukünftigen Arbeitgebern", so der Schulleiter.

"Und die Zahlen sprechen für sich: Im vergangenen Jahr konnten 85 Prozent der Absolventen direkt in einen Beruf vermittelt werden. Und alle sind noch bei ihrer Lehrstelle, keiner hat aufgeben", ergänzte Luise Jakob.

Auf einen blick

An der ERS Neunkirchen Stadtmitte können der Haupt- und Realschulabschluss erworben werden. Aktuell werden in 14 Klassen 300 Schüler von 30 Lehrern unterrichtet. Die ERS bietet eine Nachmittagsbetreuung mit Nachhilfe, Hausaufgaben und Lernkontrollen an. Schulleiter ist Dieter Schön. Weitere Informationen: Telefon (0 68 21) 99 97 10. cim

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