Bio-Rasenmäher für die Streuobstwiesen

Bubach · Bernd und Heike Müller pflegen seit 1997 ihre Burenziegen- und Dorperschafherde im Ostertal. Die südafrikanischen Weidetiere helfen beim Erhalt der Streuobstwiesen in Bubach.

 Milena Müller (10) mit Ziegen. Fotos: ame

Milena Müller (10) mit Ziegen. Fotos: ame

 Dorperschaf-Lämmer wachsen sehr schnell.

Dorperschaf-Lämmer wachsen sehr schnell.

Mit dem Kauf von Haus und Grundstück fing alles an. Zwei Burenziegen sollten das Grün in Schach halten. Heute hütet Familie Müller im Ostertal vier Böcke und 19 Muttertiere samt Nachzucht. Später gesellte sich eine Herde Dorperschafe hinzu.

Beide Rassen stammen aus Südafrika. Sie gelten als pflegeleicht und robust. In ihrer Heimat werden sie für die Fleischproduktion aufgezogen. "Uns geht es vor allem um die Zucht", sagt Heike Müller - und die läuft erfolgreich. Am Tor des 2003 gebauten Stalls prangen zahlreiche Preise, mit denen die Tiere bei Rassenschauen ausgezeichnet wurden. Abnehmer für die prämierten Hornträger finden sich sogar im europäischen Ausland. Nur ein kleiner Teil der Herde kommt zum Schlachter. Die Fleischwaren werden saisonal an Privatleute verkauft.

Ein Vorteil der Burenziegen: Sie riechen nicht so streng wie die heimischen Hausziegen. Außerdem haben sie ein ruhiges Gemüt und sind sehr menschenbezogen. Einige der braun-weißen Schlappohren kommen zu den Besuchern im Gehege und wollen gestreichelt werden. "Es gibt aber charakterliche Unterschiede", berichtet Müller. Die Ziegen verbringen die Zeit von April bis November draußen. Auf den Burbacher Hängen pflegen sie als biologischer Rasenmäher die Streuobstwiesen.

In der kalten Jahreszeit geht' s in den Stall. Dort werden gerade Dorper-Lämmer gefüttert. "Sie mampfen den ganzen Tag", sagt Müller. Die schwarzköpfigen Schafe wachsen besonders schnell; sind mit drei Jahren ausgewachsen. Eine Besonderheit: Ihr Fell muss nicht geschoren werden. Sie sind im Gegensatz zu den Ziegen eher scheu, fallen aber mit ihrem stämmigen Körperbau auf. Bis auf die Nachzucht verbringen die widerstandsfähigen Paarhufer das ganze Jahr auf den Weiden.

Trotz der eher anspruchslosen Eigenschaften der beiden Tierarten bedeute die Aufzucht viel Arbeit. "Die Tiere brauchen Wasser, die Klauen müssen drei bis vier Mal im Jahr geschnitten werden", sagt Heike Müller. Ihr Mann Bernd arbeitet im Schichtbetrieb als Industriemechaniker und kümmert sich zusätzlich um die Pflege der Weide; die jüngste Tochter Milena (10) hilft bei der Fütterung.

Familie Müller nimmt sich gerne die Zeit, Kindern und Interessierten ihre Tiere zu zeigen. Gruppen können sich für Weidebegehungen anmelden. Ihre Burenziegen- und Dorperschafezucht ist Mitglied im St. Wendeler Bildungsnetzwerk. Diese Initiative unterstützt Kindergärten und Schulen dabei, Kontakte zwischen besonderen regionalen Umwelt- und Landwirtschaftsbetrieben zu knüpfen, damit junge Menschen ihre Heimat kennenlernen können.

burenziegen-mueller.de

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