Beifall trotz der klaren Niederlage

Neunkirchen. Spätestens beim Betreten der TuS-Halle am vergangenen Samstag wurde jedem bewusst, dass an diesem Abend im Wagwiesental kein gewöhnliches Frauenhandball-Spiel stattfindet. Die Partie des TuS 1860 Neunkirchen gegen den TV Großbottwar war das Spitzenspiel der 3. Liga Süd zwischen dem Zweiten und dem Ersten. Und entsprechend war die Atmosphäre. Es war laut in der Halle

 So macht Frauenhandball mehr Spaß: Volle Ränge in der TuS-Halle. Unter den Zuschauern sitzt auch der gesperrte Neunkircher Trainer Mirko Pesic (dritte Reihe von unten in der Mitte). Foto: Horst Klos

So macht Frauenhandball mehr Spaß: Volle Ränge in der TuS-Halle. Unter den Zuschauern sitzt auch der gesperrte Neunkircher Trainer Mirko Pesic (dritte Reihe von unten in der Mitte). Foto: Horst Klos

Neunkirchen. Spätestens beim Betreten der TuS-Halle am vergangenen Samstag wurde jedem bewusst, dass an diesem Abend im Wagwiesental kein gewöhnliches Frauenhandball-Spiel stattfindet. Die Partie des TuS 1860 Neunkirchen gegen den TV Großbottwar war das Spitzenspiel der 3. Liga Süd zwischen dem Zweiten und dem Ersten. Und entsprechend war die Atmosphäre. Es war laut in der Halle. Und dafür sorgte in erster Linie der Gäste-Fanblock, der sein Team mit Rasseln und Trommeln lautstark unterstützte und für Stimmung sorgte.Mannschaft und Anhänger aus dem Schwäbischen waren mit einem Tourbus von Schlagersängerin Andrea Berg angereist. Das verleitete den Neunkircher Bürgermeister Jörg Aumann zu einem Wortspiel. "Wenn wir heute gewinnen, singen wir alle 'Ihr habt schon 1000 Mal verloren'", meinte Aumann schmunzelnd.

Die TuS-Fans brauchten aber nicht zu singen, denn dazu hatten nach dem klaren 29:38 nur die Gäste Grund. Trotz der großen Anhängerschar der Gäste war Kassierer Werner Klein anfangs skeptisch. "Ich bin zufrieden, wenn ich heute 100 zahlende Zuschauer habe", meinte der ehrenamtliche Mitarbeiter am Halleneingang. Kurz vor der Halbzeit nickte Klein dann aber zufrieden, denn die Zahl von 100 Zahlenden hatte er längst überschritten.

Insgesamt dürften es etwa 300 Besucher gewesen sein, die sich das Gipfeltreffen nicht entgehen lassen wollten. Unter ihnen auch Hans-Gerd Fries, der beim Handball-Verband Saar für die Nachwuchsarbeit zuständig ist. "Ich hoffe natürlich, dass sie heute bestehen können", sagte der HVS-Vizepräsident, "obwohl ihnen so ein bisschen die Konstanz fehlt".

Paul Schumacher, Jugendtrainer bei den TuS-Frauen, kümmert sich bei Heimspielen zusammen mit anderen um den Imbiss. Trotz des zu erwartenden Besucherzuspruchs hatte er "keine besonderen Vorkehrungen getroffen, aber wir sind schon gerüstet". Derweil nahm das Spiel seinen Lauf, und die Gastgeberinnen mussten schon beim 11:19-Pausenstand die Überlegenheit des Tabellenführers anerkennen.

Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. "Die haben nichts ausgelassen", urteilte hinterher der Wiebelskircher Karl Geisler, der aber auch zu den nächsten Spielen wieder in die TuS-Halle kommen wird. "Die waren schon verdammt stark", meinte auch Joachim Weiersbach vom Vorstand von Borussia Neunkirchen.

"Für uns waren die Ausfälle nicht zu kompensieren", nannte Karl-Heinz Bender vom Trainerstab des TuS einen wesentlichen Grund für die deutliche Niederlage der "Tussies". Auch für ihn stand die spielerische Überlegenheit des TV Großbottwar außer Frage. "Aber eine Klasse höher haben die nichts verloren", sah Bender auch Schwachpunkte bei den Gästen. Trotz der deutlichen Niederlage gab es am Ende für die unterlegene Mannschaft anerkennenden Beifall, denn die TuS-Frauen haben bisher eine tolle Saison gespielt. Am kommenden Samstag sind sie spielfrei, danach stehen noch zwei Begegnungen in Freiburg und zu Hause gegen Ketsch auf dem Spielplan.

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