„Bei weitem älter als berichtet“

„Bei weitem älter als berichtet“ Zu „Abriss in der Burgstraße“, SZ vom 4. Januar: „Adams altes Haus“ in Kirkel-Neuhäusel war die vergangenen 100 Jahre unbewohnt.

Es ist auch um einiges älter, als berichtet wurde. Auf dem berühmten Gemälde von Christian Mannlich von 1780 kann man es bei genauerem Hinsehen erkennen. Ebenso erkennbar wie einige andere, die für Wohnklötze abgerissen wurden. Viel verändert hatte es sich seitdem nicht mehr. Es stimmt auch nicht, dass einmal eine Schule darin gewesen sei. Die befand sich einige Häuser unterhalb, nämlich in der späteren "Bäckerei Theis" (deshalb auch unter Alteingesessenen: "Theisse Eck"). Dem Bürgermeister hätte es gut zu Gesicht gestanden, sich etwas in die Historie einzulesen. Literatur darüber gibt es wirklich genug. Zurück zum Haus: Die Eigentümerfamilie Adam hatte den dazugehörigen Garten in den letzten Kriegsmonaten zur Verfügung gestellt, um einen Stollen durch den Schlossberg graben zu lassen. Viele Bewohner des "Oberdorfes" suchten während der Luftangriffe darin Schutz. Ich selbst musste damals auch einige Nächte darin verbringen. Der Eingang ist heute noch zu erkennen. Das Abreißen alter Häuser hat in Kirkel seit der Ägide von Altbürgermeister Arno Hussong leider Tradition. Damals fiel ein beinahe 1000 Jahre altes historisches Gelände der Baggerschaufel zum Opfer, und somit ist die alte Ruine der Burgstraße auch nicht mehr erhaltenswert. Übrigens: In den frühen 80er Jahren drehte die ARD einen Kinderfilm mit Jochen Senf. Dabei kam es zu Außenaufnahmen an diesem Haus und dem dazugehörigen Stall. Ortrud Kleis, St. Ingbert

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