Becker folgt auf Schneidewind

Homburg · Rüdiger Schneidewind (SPD) wird bekanntlich zum 1. Oktober neuer Oberbürgermeister von Homburg. Die Nachfolge für Schneidewind auf dem Beigeordneten-Posten ist seit gestern Abend geregelt. Es ist Christine Becker aus Erbach.

 OB Karlheinz Schöner (rechts) gratuliert Christine Becker zu ihrer Wahl – ebenso ihre künftigen Kollegen in der Verwaltungsspitze, Rüdiger Schneidewind (links) und Klaus Roth. Foto: Jan Emser/Stadt

OB Karlheinz Schöner (rechts) gratuliert Christine Becker zu ihrer Wahl – ebenso ihre künftigen Kollegen in der Verwaltungsspitze, Rüdiger Schneidewind (links) und Klaus Roth. Foto: Jan Emser/Stadt

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In der konstituierenden Sitzung der Homburger Stadtrates standen gestern Abend eine Reihe von Personalentscheidungen an. Die wichtigste dabei war die Nachbesetzung der im Herbst frei werdenden Stelle eines hauptamtlichen Beigeordneten. Amtsinhaber Rüdiger Schneidewind (SPD ) wechselt bekanntlich zum 1. Oktober auf den Chefsessel des Oberbürgermeisters. Das drittwichtigste Amt an der Spitze der Stadtverwaltung wird künftig von einer Frau geführt, wie wir bereits berichteten. Es ist das langjährige Stadtratsmitglied Christine Becker (59, SPD ) aus Erbach , die seit mehreren Jahren auch Ortsvertrauensfrau für den Westen des Stadtteils Erbach ist.

Im Vorfeld der Entscheidung wurde gestern im Stadtrat die Frage diskutiert, ob sich denn die Verwaltung mit Blick auf die leere Haushaltskasse künftig überhaupt noch eine dritte hauptamtliche Stelle in der Führungsspitze leisten könne. Der künftige OB Rüdiger Schneidewind verteidigte noch einmal das Festhalten an der Position. Die Arbeitsverdichtung im Rathaus habe in den vergangenen Jahren durch den Wegfall von Stellen in allen Bereichen deutlich zugenommen und werde auch weiterhin zunehmen. "Alle Verantwortlichen müssen noch mehr in den verschiedenen Projekten mitarbeiten." Außerdem meinte er: "Wir reden alle von mehr Bürgerbeteiligung . Diese ist gut und zwingend, diese Prozesse müssen aber moderiert werden. Bei Streichung der Beigeordnetenstelle würden wir die Bürgernähe und die Bürgerbeteiligung schwächen." Ein Antrag der "Allianz der Vernunft", die Wahl erst Ende September vorzunehmen, wurde von der Ratsmehrheit ebenso abgelehnt wie ein Antrag der Grünen, die hauptamtliche in eine ehrenamtliche Stelle umzuwandeln.

Neben Becker hatten sich noch zwei weitere Bewerber gemeldet: Stefan Thiel aus Bexbach und Manfred Thomas aus Reiskirchen . Beide erhielten bei der Abstimmung aber lediglich jeweils eine Stimme. Von 49 abgegebenen Stimmen entfielen letztlich 40 auf Christine Becker, sieben waren ungültig.

Der künftige Zuständigkeitsbereich von Christine Becker entscheidet sich erst im Oktober. Wie es aussieht, wird aber wohl der gesamte Sozial- sowie der Jugend- und Familienbereich zu ihrem Dezernat gehören. Zudem soll sie die Aufgaben der städtischen Frauenbeauftragten übernehmen. Die Diplom-Betriebswirtin ist derzeit noch im Jugenddorf in Schwarzenbach beschäftigt. Hier gehört sie der Geschäftsführung an und ist für den Bereich der beruflichen Bildung zuständig.

Führungsverantwortung trägt sie für 100 Mitarbeiter, 370 Jugendliche werden von ihr betreut. Seit 19 Jahren ist Becker Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Erbach-Reiskirchen, außerdem ist sie stellvertretende Vorsitzende der Stadtteilkonferenz Erbach .

Neben der hauptamtlichen Beigeordneten wurden gestern Abend auch die ehrenamtlichen Beigeordneten gewählt. Kulturbeigeordneter bleibt Raimund Konrad (CDU ), Sportbeigeordneter Gerhard Wagner (SPD ). Mit Ulrich Fremgen wurde ein neuer Beigeordneter für Biosphäre und Umwelt gewählt. Einen Beigeordneten für Stadtmarketing, dessen Aufgaben bislang Axel Ulmcke (FWG) inne hatte, wird es nicht mehr geben. Die Ressorts Startmarketing und Wirtschaftsförderung werden künftig dem Vernehmen nach direkt beim Oberbürgermeister angesiedelt sein. > weiterer Bericht folgt

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