Bahnhofstraße wirbt für sich

Neunkirchen. Während Paradiesvogel Michelle de la Rose Samstagabend nach dem X-ten Kostümwechsel seine Travestieshow kusshandwerfend ausklingen ließ, gab das Trio Double A auf der anderen Bühne noch mal Gas. "Es ist okay, alles auf dem Weg", schallte es durch die Flaniermeile, in welche sich die untere Bahnhofstraße für einen Tag verwandelt hatte

Neunkirchen. Während Paradiesvogel Michelle de la Rose Samstagabend nach dem X-ten Kostümwechsel seine Travestieshow kusshandwerfend ausklingen ließ, gab das Trio Double A auf der anderen Bühne noch mal Gas. "Es ist okay, alles auf dem Weg", schallte es durch die Flaniermeile, in welche sich die untere Bahnhofstraße für einen Tag verwandelt hatte. Jene Textzeile aus dem gecoverten Grönemeyer-Song traf den Nagel auf den Kopf. Den befragten Händlern und Gästen zufolge ist das InDerCityFest tatsächlich auf gutem Wege. "Für das erste Mal war es sehr in Ordnung", fand Andreas Schonard. Prinzipiell bedauert der Neunkircher, dass die Bahnhofstraße nicht in die Fußgängerzone integriert ist. Bänke vermissen Konstantine und Wolfgang Ohr. "Hier fehlt es an Flair, an Grün. Schön wäre eine Kommunikationsecke, wo man sich hinsetzen kann." Dagegen reiche das Angebot an Parkplätzen dicke aus. "Schade, dass so viele Läden zu sind", merkte die Saarbrückerin Stefanie Lueg an und deutete auf das Schuhhaus hinter sich. "Das Programm ist gut. Ich hatte mit viel weniger gerechnet", zeigte sich Beate Johann aus Elversberg "angenehm überrascht". Von der ganztägigen Livemusik, Frisurenstyling, Talentshow, Zauberdarbietungen und Modenschau auf den zwei Bühnen war nicht nur sie höchst angetan. Dazu kamen Märchenlesungen, Handarbeits-Workshops, Hüpfburg, Fotoshootings, Bastel- und Schminkaktionen, Gewinnspiele und vieles mehr in den beteiligten Geschäften. Vermisst wurden nur die angekündigten Lamas, die schon mittags zurück in den Zoo mussten. Verblüfft war die Elversbergerin aber auch von der Attraktivität des Einzelhandels in der Bahnhofstraße. "Oh, das gibt's hier auch", staunte Beate Johann eins ums andere Mal. Das deckt sich mit der Beobachtung von Optikermeister Peter Bechtel. Das Fest selbst hält er für "eine tolle Sache. Das bringt mehr Leute in die Läden." Einige der Besucher, obwohl aus Neunkirchen, hatten gestaunt, hier einen Optiker anzutreffen: "Dabei gab es meinen Vorgänger schon 20 Jahre."Trotz attraktiver Preise wie Segelflugmodell und Rennboot wollte kaum jemand am Luftballonwettbewerb am Stand von Modellbau Lismann teilnehmen. Auch die vorbereiteten Bausätze blieben wie Blei liegen, bilanzierte Hans-Heinrich Lismann. Bedauert er seine Teilnahme? "Nö, um Himmels willen. Wir sind nicht da, um Verkaufserfolge zu haben, sondern um Präsenz zu zeigen. Und wir werden wahrgenommen."Viel Lob zollten die Teilnehmer Organisatorin Sonja Fuchs vom Lokal Knutschfleck. Sie plant bereits den nächsten Streich: "Zum verkaufsoffenen Sonntag am ersten Advent wollen wir einen kleinen Adventsmarkt aufbauen." Angedacht sei, Vereine mit einzubeziehen. "Die Ladner geben sich sehr viel Mühe. Schade, dass die Straße so vernachlässigt wird."Konstantine Ohr

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