Autorin verstummte mit dem Krieg

Spiesen-Elversberg · Um an die Autorin zu erinnern, findet eine Gedenk- und Informationsveranstaltung in Spiesen-Elversberg statt, am Samstag, 21. Juni, um 15 Uhr im Spieser Rathaus. Ihr Tod überschnitt sich mit dem Jahr des Kriegsbeginns.

Im Jahr 2014 wird viel zurückgeschaut - auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren. Eher verborgen bleibt, dass eine Pazifistin, die sich mit Leib und Seele gegen Kriege und Aufrüstung eingesetzt hat, im gleichen Jahr starb. Die Schriftstellerin Bertha von Suttner, deren kategorische Forderung: "Die Waffen nieder!" am Militarismus abprallte, verstummte für immer am 21. Juni 1914 - wenige Wochen vor dem Beginn des Weltkriegsinfernos. Der Frau, deren Porträt auf die österreichische Zwei-Euro-Münze geprägt ist, ist eine Gedenk- und Informationsveranstaltung in Spiesen-Elversberg gewidmet, am Samstag, 21. Juni, um 15 Uhr im Spieser Rathaus. Karl Lambert, Pfarrer im Ruhestand, porträtiert die Vorkämpferin des Friedens, deren spannende Lebensgeschichte sich wie ein Roman liest. Die väterlicherseits vom böhmischen Hochadel abstammende Bertha von Suttner war in Prag auf die Welt gekommen und wurde in Wien "in die Gesellschaft eingeführt". Sie kam auch viel in Paris, Italien und Deutschland herum, beherrschte drei Sprachen.

Ihr Vater war noch vor ihrer Geburt gestorben, ihre Mutter brachte das Familienvermögen am Roulettetisch durch. Bertha entschloss sich, als Erzieherin für die Töchter des Barons von Suttner in Wien anzuheuern, wurde aber gefeuert, weil sie sich in deren acht Jahre jüngeren Sohn verliebte. Auf eine Annonce hin heuerte sie 1876 in Paris bei Alfred Nobel als Sekretärin und Hausdame an. Nur wenig später drängte sie es nach Wien zurück, wo sie heimlich den Suttner-Sohn Arthur Gundaccar heiratete und mit ihm nach Georgien floh. Dort füllte das Ehepaar neun Jahre lang eine Schriftsteller- und Korrespondentenrolle aus.

1899 erschien dann Berthas berühmter Roman "Die Waffen nieder", der zu einem der größten Erfolge der Literaturgeschichte wurde.

Vortragsreisen führten die Friedenskämpferin durch viele Staaten Europas und bis in die USA, wo sie auch von Präsident Theodor Roosevelt empfangen wurde. 1906 erhielt sie den von Alfred Nobel , zu dem sie stets Kontakt gehalten hatte, nach seinem Tod gestifteten Friedensnobelpreis.

Karl Lambert wird am kommenden Samstag, 21. Juni, 15 Uhr, im Spieser Rathaus detailliert auf das Leben und den Kampf Bertha von Suttners im Lichte der politischen Strömungen und des herrschenden Zeitgeistes eingehen. Gaby Klees aus Wolfersheim umrahmt den Vortrag mit passenden Liedern zur Gitarre.

spiesen-elversberg.info

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