Ausstieg eines Kiffers

St Wendel · Der Autor Amon Barth stellte Schülern der Dr.-Walter-Bruch-Schule sein Buch „Breit – mein Leben als Kiffer“ vor. Er erzählt von seinem Ausstieg aus der Drogensucht und beantwortet die Fragen der Schüler.

 Die Schüler führten nach dem Vortrag eine Diskussion mit dem Autor Amon Barth. Foto: Schule

Die Schüler führten nach dem Vortrag eine Diskussion mit dem Autor Amon Barth. Foto: Schule

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Wann haben Sie das letzte Mal gekifft? Hilft der Freundeskreis? Wie würden Sie handeln, wenn Ihr Kind Drogen nimmt? Woher stammt Ihre Idee, ein Buch zu schreiben? Diese und andere Fragen stellten die Schüler der GS 10.1 und 10.2 sowie SPF10.1 und 10.2 an den Autor Amon Barth. Er hatte zuvor in der Dr.-Walter-Bruch-Schule sein Buch "Breit - mein Leben als Kiffer" vorgestellt.

Amon Barth, geboren 1984 in Hamburg, driftete mit 14 Jahren in die Welt des Haschischkonsums als Flucht aus der Realität ab. Mit 19 Jahren kam er mit einer schweren Psychose in die Psychiatrie und schaffte es, nach dem Versprechen an seine im Sterben liegende Großmutter, mit dem Cannabiskonsum aufzuhören, in die Wirklichkeit zurückzufinden. Er machte sein Abitur und studiert seit 2010 an der Filmakademie Ludwigsburg das Fach "Regie Dokumentarfilm". Mittlerweile ist er Vater einer Tochter, mit der er "klar und deutlich über den Drogenkonsum" sprechen, "aber nicht schimpfen" würde. Er hätte zwar noch zwei kleine Rückfälle gehabt, kiffe aber seit seinem Führerscheinerwerb 2005 nicht mehr. Auch habe er keinen Kontakt mehr zu seiner früheren Clique, die für ihn nicht für wahre Freundschaft stünde, sondern lediglich eine Art Interessengemeinschaft dargestellt hätte.

Streben nach wahrem Glück

Amon Barths Intention ist es, eine realistische Betrachtungsweise des Drogenkonsums und seiner Folgen anhand seiner Erfahrungen an die Schüler weiterzugeben. Auch sogenannte harmlose Drogen wie Cannabis brächten dramatische Folgen mit sich. Dabei könnten die dahinter stehenden Suchtmechanismen durchaus auch auf andere Süchte (Alkohol) oder Verhaltensweisen (Computer-Spiele) übertragen werden.

Wichtig sei, so betont der Autor, "das Streben nach wahrem Glück mit dem Gleichgewicht zwischen positiven und negativen Erlebnissen und nicht nur das temporäre, vermeintliche Glück durch Suchtmittel". Organisiert wurde die Lesung von Cathrin Hornetz, der Sozialpädagogin der Jugendberufshilfe des Landkreises St. Wendel im Technisch-gewerblichen Bereich der Dr.-Walter-Bruch-Schule, und Conny Münz, der Mitarbeiterin der Suchtberatungsstelle Knackpunkt der Stiftung Hospital. Kooperationspartner waren die Dr.-Walter-Bruch-Schule und das Haus der Jugend in St. Wendel.

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