Ausbau wird eine „noble Sache“

Nohfelden · 75 Züge am Tag und 65 Busse. Das sagt schon viel aus über die Bedeutung des Bahnhofs Türkismühle. Und auch in der Sitzung des Gemeinderates am Donnerstag lobten die Mitglieder die geplante Sanierung und damit verbundene Aufwertung.

 Die Bauarbeiten an den Gleisen sind bereits voll im Gange. Foto: B & K

Die Bauarbeiten an den Gleisen sind bereits voll im Gange. Foto: B & K

Foto: B & K

Es war eine Premiere für Christian Barth: Der Beigeordnete der Gemeinde Nohfelden leitete am Donnerstagabend erstmals eine Gemeinderatssitzung; Bürgermeister Andreas Veit war krank. Als Haupt-Thema gab es gleich ein "Vorzeigeprojekt", wie es der SPD-Fraktionssprecher Eckhard Heylmann ausdrückte: die Umgestaltung des Bahnhofs Türkismühle. Dort wurden und werden Millionen investiert - rund 4,5 Millionen Euro von der Gemeinde (zu 100 Prozent vom Land gefördert; lediglich die Planungskosten bleiben an der Gemeinde hängen); 4,3 Millionen von der Deutschen Bahn (wir berichteten).

Lange war schon vorgesehen, ein Haus in der Saarbrücker Straße zu kaufen. Dieses behinderte den Bau des geplanten Kreisverkehrs. Das Haus sei jetzt Eigentum der Gemeinde, es kann abgerissen werden, erklärte Barth. Daher gab es kleinere Änderungen in der Planung. Auch wurden Kleinigkeiten wie die Anordnung der Buchten im neuen Busbahnhof überdacht und geändert. Aus diesem Grund stellte Manfred Leibfried vom Ingenieurbüro Leibfried aus Eppelborn die komplette Planung noch einmal in der Ratssitzung vor. "Komfortabler" nannte Barth die neue Planung. Auch Heylmann lobte: Der Kreisverkehr, der etwas größer ausfalle als ursprünglich geplant, könne nun "so angelegt werden, dass ein reibungsloser Busverkehr in alle Richtungen möglich ist". Das verbessere nicht nur das Erscheinungsbild, sondern komme auch den Pendlern und der Verkehrssicherheit zugute. Bald sei der Bahnhof erst richtig nutzbar, urteilte auch Michael Dietz von der CDU . Er erwartet eine Entspannung auf dem Parkplatz, der nicht nur in einen ordentlichen Zustand versetzt, sondern auch von 120 auf 190 Parkplätze erweitert werde. Und den überdachten Bus-Bahnhof, wo sieben Haltebuchten und eine Wendemöglichkeit für die Busse eingeplant sind, lobt Dietz ebenfalls: "Derzeit ist das kein Busbahnhof, sondern ein Trottoir, an dem Busse halten", so Dietz.

Er hält für wichtig, dass der Individualverkehr vom ÖPNV getrennt werde. Denn, und das erklärte Leibfried, bisher gab es nur eine schmale Zufahrt zum Bahnhof. Mit dem neuen Kreisverkehr und der damit verbunden Zufahrt können jetzt die Busse den einen, die Pendler den anderen Weg nehmen. Der Kreisverkehr an der Einmündung der Saarbrücker-/Trierer Straße habe einen Außendurchmesser von 38, einen Innendurchmesser von 18 Metern.

Die Deutsche Bahn sei schon mitten drin in den Arbeiten; im Mai sollen sie komplett abgeschlossen sein. Dann könnte die Neugestaltung des Parkplatzes beginnen. Ist dieser fertig, so sei er eine "noble Sache", sagte Heylmann. Nicht nur in Sachen Quantität, sondern auch in der Qualität. Es wir unter anderem ein Blindenleitsystem, Barrierefreiheit und 28 Fahrrad-Stellplätze sowie Boxen für E-Bikes geben.

Zum Thema:

Auf einen BlickDer elektrische Zugbetrieb zwischen dem Bahnhof Türkismühle und dem Bahnhof Neubrücke ist ab sofort möglich. Ab dem Fahrplanwechsel an diesem Sonntag, 14. Dezember, werden montags bis freitags insgesamt 18 Regionalbahnen umsteigefrei aus dem Saarland bis nach Neubrücke fahren. Zum Einsatz kommen Elektrotriebwagen der Baureihen 425 und 426 mit jeweils 200 oder 100 Sitzplätzen. Sie verfügen über ein Mehrzweckabteil und Klimaanlage sowie über ein, gegenüber Dieseltriebwagen deutlich verbessertes Beschleunigungsvermögen. Gleichzeitig nimmt der neue Betreiber vlexx den Zugverkehr mit neuen Dieseltriebwagen zwischen Saarbrücken und Mainz und weiter nach Frankfurt/M den Betrieb auf, und die Bahnstrecke von Heimbach nach Baumholder wird reaktiviert. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort