Mit einem 4:0 (2:0) über Schlusslicht SSV Saarlouis hat der SV Karlsbrunn den Klassenverbleib in der Fußball-Verbandsliga Südwest geschafft. Karlsbrunn schließt die Runde auf Platz zwölf ab - einen Punkt vor dem FV Schwalbach, der nur drin bleibt, wenn der Tabellenzweite FC Reimsbach die Relegation gegen den Nord-Zweiten DJK Ballweiler-Wecklingen gewinnt.

Karlsbrunn klar überlegen

Vor 250 Zuschauern dominierte Karlsbrunn das Spiel am Sonntag, war haushoch überlegen und hätte zweistellig gewinnen können - wenn der Saarlouiser Torwart Maik Müller-Adams nicht so überragend gehalten hätte. Dennoch brauchte Karlsbrunn eine Schrecksekunde, um wach zu werden: Bei einem Befreiungsschlag aus der Saarlouiser Hälfte stiegen die Karlsbrunner Abwehrspieler Patrick Kwetsche und Nico Hoffmann zum Kopfball hoch, behinderten sich gegenseitig. Der Ball kam zu Tobias Pohl, der freie Bahn hatte, aufs Karlsbrunner Tor zulief und dann am stark reagierenden Torwart Dennis Schampel scheiterte.

Schampel leitet mit einem Abwurf den Gegenzug ein. Der Ball kam über Mike Karmann zu Dominic Hector und der traf per Flachschuss aus 14 Metern zum 1:0 (21. Minute). Danach rollten die Angriffe nur noch Richtung Gästetor. Überragender Antreiber war Robert Gauer, der nach vierwöchiger Verletzungspause (Anriss des Syndesmosebandes) völlig unerwartet wieder auf dem Platz stand. "Ich habe diese Woche drei Mal trainiert, hab gemerkt, dass es geht, und konnte deshalb spielen", erklärte Gauer.

In der 30. Minute bereitete er mit einem Sturmlauf über rechts das 2:0 vor, passte quer zu Christian Esser, der aus sieben Metern einlochte. In der zweiten Hälfte folgte ein Scheibenschießen auf das Gästetor, doch erfolgreich waren nur Esser auf Vorlage von Michael Müller (50.) und der gerade erst eingewechselte Neuzugang Emmanuel Halipre auf Vorlage von Hector (85.). Halipre zeigte in seinem Kurzeinsatz, dass er für Karlsbrunn ein wichtiger Mann werden kann. "Der französische Verband hat erst am Freitag die Spielberechtigung erteilt, deshalb konnte Halipre heute spielen", sagte Vereinschef Heinz Gorius. Über den Klassenverbleib seines Teams war er überglücklich: "Karlsbrunn hat 950 Einwohner. Dass wir weiter in der Verbandsliga spielen können, ist doch eine tolle Sache."

Gauer war erleichtert: "Das war eine Saison mit Höhen und Tiefen und einem Trainerwechsel im Winter. Dass wir als Aufsteiger drin bleiben, macht mich froh. Aber noch mal solch eine Zittersaison will ich nicht erleben." Das soll es nächstes Jahr auch nicht geben, kündigte Trainer Joachim Brehmer an: "Es gehen zwar sechs Leute, aber es kommen neun Neue hinzu. An ein bis zwei weiteren sind wir noch dran." Dann will Brehmer mit Karlsbrunn in höheren Tabellenregionen spielen. "Da hätte Karlsbrunn jetzt schon spielen können. In dieser Saison hätte die Mannschaft niemals so zittern dürfen, weil sie viel zu stark ist."

Großrosseln wird Fünfter

Der Sieg über Saarlouis war dringend notwendig - schon ein Unentschieden hätte für Karlsbrunn den Abstieg bedeutet, da der FC Riegelsberg bei seiner 3:5-Niederlage beim FV Schwalbach keine Schützenhilfe leisten konnte. Riegelsberg beschließt die Runde auf dem achten Platz. Bester Verein aus unserer Region in der Verbandsliga ist der SC Großrosseln, der sein letztes Spiel 6:3 gegen die FSG Schmelz-Limbach gewann und die Saison als Fünfter beendet.