Aufschlussreicher Blick ins Reich des Imam

Neunkirchen. Geübte Moscheegänger konnten gestern am Tag der offenen Tür in der Yunus-Emre-Moschee in Neunkirchen recht schnell von neugierigen Besuchern unterschieden werden: Während erstere beim Betreten der Moschee routiniert ihre locker sitzenden Halbschuhe abstreiften, kämpften letzere erst einmal mit ihren Schnürsenkeln

Neunkirchen. Geübte Moscheegänger konnten gestern am Tag der offenen Tür in der Yunus-Emre-Moschee in Neunkirchen recht schnell von neugierigen Besuchern unterschieden werden: Während erstere beim Betreten der Moschee routiniert ihre locker sitzenden Halbschuhe abstreiften, kämpften letzere erst einmal mit ihren Schnürsenkeln. "Wir freuen uns, wenn wir Leute aller Nationalitäten und Religionen zu Besuch haben und diesen zeigen können, dass wir gastfreundlich und offen sind", sagte Ayhan Engin, der seit einem Jahr Imam - so wird der Vorbeter bezeichnet - der Moschee ist.Befreit vom Schuhwerk, konnte der große Gebetsraum der Männer - Frauen beten in einem separaten Raum - besichtigt werden. Dort markieren gelbe Rechtecke auf dem roten Teppich jene Stellen, wo sich die Gläubigen zum Gebet niederknien. "Zum Freitagsgebet finden sich bis zu 250 Gläubige in der Moschee ein", erklärte der Vorbeter.

Der Gebetsraum ist eine Fundgrube für das Auge: Zum einen hängen an der Wand bunte Gebetsketten mit jeweils 99 Kugeln. Am Kopfende des Raumes befindet sich, so erläuterte Ece Muhsin, Vorsitzender des Integrationsbeirats der Stadt Neunkirchen, den Besuchern, die Gebetsnische des Vorbeters; flankiert wird diese zu ihrer Linken von einer Vortragskanzel und zu ihrer Rechten von der Predigtkanzel, wo freitags auch aktuelle Themen angesprochen werden.

Während sich im Vorraum dieses großen Gebetsraumes normalerweise nur Herrenschuhe aneinanderreihen, stehen zahlreiche Damenschuhe im Vorraum zu einem separaten Gebetsraum, über den die Frauen in der Yunus-Emre-Moschee verfügen. "Unter bestimmten Umständen beten Frauen und Männer auch mal zusammen, aber in der Regel tun wir das getrennt voneinander. Unter anderem, weil die Kinder die Männer ablenken würden", erklärte Kader Güler (20), Tochter von Nihat Güler, Vorsitzender der Türkisch-Islamischen Gemeinde Neunkirchen.

Nachdem Besucherinnen wie Angela Volz und Ursula Maurer in der Moschee viele Eindrücke gesammelt hatten, lockte sie der Geruch von Essen hinaus auf die abgesperrte Lisztstraße. Dort hatten beide, wie auch die anderen Gäste, bei all den herzhaften und süßen türkischen Köstlichkeiten die Qual der Wahl. rol

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