Auf Noten bis nach Griechenland

Bosen · Urlaubsgefühle bewegten die Zuhörer, als der Männergesangverein 1898 Bosen zu seinem jüngsten Konzert antrat. Im Mittelpunkt stand der Chorgesang, und so durfte auch der Gospelchor Bosen nicht fehlen.

 Beim Konzert wurden treue Sangesbrüder ausgezeichnet. (v.li.): Winfried Dietz, Dieter Leonhard, Matthias Nickels (Kreisvorsitzender), Karl Wendel Brill, Horst Barth. Foto: Erich Brücker

Beim Konzert wurden treue Sangesbrüder ausgezeichnet. (v.li.): Winfried Dietz, Dieter Leonhard, Matthias Nickels (Kreisvorsitzender), Karl Wendel Brill, Horst Barth. Foto: Erich Brücker

Foto: Erich Brücker

Mit einem tollen Konzert unter dem Motto "Mach mal Urlaub" hatte der Männergesangverein 1898 Bosen unter Dirigent und der gekonnten Moderation von Karl Heinz Prem seine Zuhörer im vollbesetzten evangelischen Gemeindehaus auf eine Reise nach New York und Griechenland, aber auch an den heimischen Bostalsee mitgenommen. Mitfahrer war der Gospelchor Bosen unter der Leitung von Manuel Horras sowie die eigens zu diesem Konzert zusammen gestellte Combo mit Isabell Prem am Piano, Petra Prem am Bass sowie Arno Prem am Schlagzeug. Im Mittelpunkt stand der Chorgesang , eine zeitgemäße, schwungvolle und moderne Literatur wurde geboten.

Getreu dem Motto machte der Männerchor Werbung für die eigene Region. "Mach mal Urlaub, komm nach Bosen hier im schönen Schaumbergland. Mit den Höhen und den Tälern, mit dem größten See im Land", schmetterten die 15 Sänger . Viel Beifall wurde den Sängerinnen und Sängern zuteil.

Ein weiterer Höhepunkt war die Ehrung treuer Sangesbrüder durch Matthias Nickels, den Vorsitzenden des Sängerkreises St. Wendel. 60 Jahre singt Dieter Leonhard im Männerchor. "Singen war in der Schule ein Lieblingsfach von mir", erzählte er. Da war es für den heute 76-Jährigen selbstverständlich auch im Chor zu singen. Neben dem Männergesangverein hat er in der Kantorei sowie im Kirchenchor gesungen, heute nur noch im Männerchor. Und das mit viel Zuverlässigkeit und Fleiß. Nickels überreichte ihm stellvertretend für den Deutschen Sängerbund die Ehrennadel in Gold mit Schleife und Ehrenurkunde. Hierbei wurde erzählt, dass Leonhard, der 1994 nach Marpingen umgezogen ist, trotz der weiten Anfahrt stets der erste ist, der zur Probe erscheint. "Bei Championsleague-Spielen darf der Fußballanhänger dann aber auch eine Viertelstunde früher nach Hause", versicherte Vereinsvorsitzender Karl Wendel Brill.

Ehrennadeln und Urkunden

Winfried Dietz, zwanzig Jahre stellvertretender Vorsitzender des MGV 1898, zuvor acht Jahre Beisitzer, wurde von Nickels mit der Ehrennadel in Gold und Onyx des Saarländischen Chorverbandes ausgezeichnet. Die Ämter Notenwart (14) und Laufkassierer (6) hat Dietz in den zwei Jahrzehnten nebenbei mit erledigt.

Für 25 Jahre aktiver Sänger ist der Vorsitzende Karl Wendel Brill mit der Ehrennadel in Silber des Saarsängerbundes geehrt worden. Das Amt des Vorsitzenden übt Brill seit zwanzig Jahren aus. Eine weitere Ehrung widerfuhr Horst Barth, der mehr als 35 Jahre Mitglied im Chor und dazu älter als 65 Jahre ist. Er bekam die Ernennungsurkunde zum Ehrenmitglied des Vereins.

Trotz aller Freude über den tollen Chorgesang und die schönen Ehrungen mit all den lobenden Worten war auch Wehmut zu spüren. Vorsitzender Brill machte in seiner Begrüßungsrede darauf aufmerksam, dass es durchaus das letzte Konzert des MGV 1898 sein könnte, denn der Chor verfügt derzeit nur noch über 15 Sänger . Beim hundertjährigen Jubiläum vor 17 Jahren waren immerhin noch 33, in Glanzzeiten der 60er Jahre sogar stattliche 55. Man habe in den letzten Jahren stets versucht, den Chorgesang interessant zu gestalten. Aber alle Bemühungen haben nicht gefruchtet. "Die Hoffnung stirbt zuletzt, wer aus dem Publikum bei uns mitmachen möchte, wird gerne aufgenommen, denn es ist noch genügend Platz bei uns", so seine Werbebotschaft. Der Kreisvorsitzende Nickels machte indes Mut, dass es durchaus weiter gehen könne mit dem Männerchor, denn Potenzial sei in Bosen schon vorhanden. Ein Zusammenschluss mit dem Gospelchor sollte sicherlich eine Überlegung wert sein.

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