Auch "Grünzeug" soll zu Energie werden

Neunkirchen. Ein BiomasseKraftwerk, in dem Grünschnitt energetisch zu Strom und Dampf verwertet wird, soll im übernächsten Jahr in der Grubenstraße 4 in Heinitz-Dechen entstehen. Die Anlage wird in unmittelbarer Nachbarschaft des EVS-Wertstoffzentrums errichtet. Dessen Betreiber ist die Firma Burghardt & Sohn GmbH

 Auf diesem Gelände, auf dem früher die Grube Dechent Kohle lagerte, und das heute der Firma Burghardt gehört, soll ein Biomasse-Kraftwerk entstehen. Foto: Willi Hiegel

Auf diesem Gelände, auf dem früher die Grube Dechent Kohle lagerte, und das heute der Firma Burghardt gehört, soll ein Biomasse-Kraftwerk entstehen. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Ein BiomasseKraftwerk, in dem Grünschnitt energetisch zu Strom und Dampf verwertet wird, soll im übernächsten Jahr in der Grubenstraße 4 in Heinitz-Dechen entstehen. Die Anlage wird in unmittelbarer Nachbarschaft des EVS-Wertstoffzentrums errichtet. Dessen Betreiber ist die Firma Burghardt & Sohn GmbH. Diesem Unternehmen gehört auch das 42 000 Quadratmeter große Gelände, auf dem das Kraftwerk errichtet werden soll. Die Firma Burghardt könnte dann auch Mitbetreiberin des Kraftwerkes sein. Unternehmer Axel Burghardt konnte jedoch gestern auf Anfrage der SZ über die Unternehmensform noch keine Auskunft geben.Wenn das Kraftwerk realisiert sein wird, sollen Neunkirchen, aber auch die umliegenden Kommunen und der Landkreis den Grünschnitt ihrer Bürger in Dechen zur Verwertung abliefern, wo er dann energetisch genutzt wird. Burghardt bestätigte, dass zwischen sechs und sieben Millionen Euro in das BiomasseKraftwerk investiert werden sollen. Es sei angedacht, bis zu 25 000 Tonnen Grünschnitt und Holzhäckselschnitzel zu verbrennen. Die Leistung des Kraftwerkes: 1,5 Megawatt elektrische und fünf Megawatt thermische Leistung. "So viel verbraucht beispielsweise der Stadtteil Heinitz nicht", erläuterte Burghardt. Die Gespräche mit Ministerium, Kommunen und Landkreis seien geführt, die Bauleitplanung von der Unteren Baubehörde genehmigt. "Wir hoffen nun, auch die emissionsrechtliche Genehmigung, bei der die Bürger beteiligt werden, geregelt zu bekommen", so Burghardt. Das Vorhaben basiert auf einer Idee von Axel Burghardt und dem Homburger Unternehmer Albert Winzent (Terrag).

Der Leiter des Ordnungsamtes, Bernd Kolling, bestätigte gestern ebenfalls die Planungen. Auf die Bürger kommt aber zunächst eine Änderung bei der Grünschnittanlieferung zu. Sie ist bedingt durch die Stilllegung der jetzigen Anlage der Firma Teralis im Schotterwerk. Sie nimmt ab Januar keinen Grünschnitt mehr an. Bis dann das Biomasse-Kraftwerk die dadurch entstehende Entsorgungsproblematik löst, muss der Grünschnitt in dem ab Januar wieder eröffneten Aufnahmeplatz bei Wellesweiler (Bliesstraße) angeliefert werden.

Wie der Neunkircher Ortsvorsteher Volker Fröhlich auf Anfrage der Ortsratsmitglieder vermutete und Bernd Kolling bestätigte, werde wohl auch weiterhin die Anlieferung des Grünschnittes für die Bürgerinnen und Bürger kostenlos sein.

Was geschieht aber bis zur Fertigstellung des Kraftwerkes mit dem angelieferten Grünschnitt? Dazu Kolling: Der Grünschnitt, der ab Januar 2011 auf dem Annahmeplatz bei Wellesweiler angefahren wird, werde "von einem Dritten" verwertet. Kolling betonte, dass dieser Grünschnittplatz bei Wellesweiler daher keine Deponie werde, sondern nur ein Annahmeplatz sei. "So viel verbraucht der Stadtteil Heinitz nicht."

Axel Burghardt zur Leistung

des geplanten Kraftwerks

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