Auch für Wasserpfeifen wird die Luft immer dünner

Neunkirchen. Moukarram Hanadi betreibt seit 2005 das Nargila-Orient-Café am Hüttenberg in Neunkirchen. Der 38-jährige gebürtige Syrer wohnt seit seinem sechsten Lebensjahr in Neunkirchen. Er ist hier zur Schule gegangen und war bis 2001 freier Börsenmakler. Angesichts der drohenden Krise an den Finanzmärkten hat er sich dann entschlossen, einen lange gehegten Traum zu verwirklichen

Neunkirchen. Moukarram Hanadi betreibt seit 2005 das Nargila-Orient-Café am Hüttenberg in Neunkirchen. Der 38-jährige gebürtige Syrer wohnt seit seinem sechsten Lebensjahr in Neunkirchen. Er ist hier zur Schule gegangen und war bis 2001 freier Börsenmakler. Angesichts der drohenden Krise an den Finanzmärkten hat er sich dann entschlossen, einen lange gehegten Traum zu verwirklichen. Hanadi plante, ein Caféhaus zu eröffnen. Für ihn war klar, dass es etwas Orientalisches sein musste. Denn das habe in dieser Form in Neunkirchen bis dahin gefehlt, sagt Hanadi. Nach einem Türkeiurlaub nahm dann die Idee Gestalt an, Wasserpfeifen anzubieten. Also hat Hanadi das alte Ladenlokal, ehemals Wasserbetten-Center, für rund 150 000 Euro renoviert und sein Café darin eingerichtet. "Das Angebot wird von unseren Gästen sehr gut angenommen. Ich würde schätzen, dass 95 Prozent der Leute wegen der Wasserpfeifen zu uns kommen." Dieser Nachfrage wolle er in besonderem Maße Rechnung tragen, sagt Hanadi. "Wir bieten 31 verschiedene Geschmackssorten an. Davon können bis zu drei miteinander kombiniert werden." Besonderen Wert lege er auf eine gute Qualität. Nicht umsonst habe er über 600 Schläuche im Laden. Für jede Geschmacksrichtung gibt es einen eigenen Schlauch. Allein die Investition in Pfeifen und Zubehör beziffert Hanadi auf zirka 45 000 Euro. Er ist stolz darauf, dass die Kunden seine Geschäftsidee schätzen. "Die Leute kommen aus dem ganzen Saarland, aus Pirmasens und manche von noch weiter her." Das Publikum sei bunt gemischt, es gebe Gäste zwischen 18 und über 60 Jahren. Dabei sei es ihm wichtig, einen Raum für Begegnung geschaffen zu haben. "Man trifft sich, sitzt zusammen und erzählt. Zu mir kommen alle Nationalitäten." Hanadi sieht sein Café als einen Ort der Völkerverständigung und einen kleinen Rückzugsort vom Stress des Alltags. "Die Leute wollen einfach raus und sich ein bisschen entspannen. Viele sagen, ein paar Stunden im Café sind wie ein Kurzurlaub im Orient", lacht Hanadi. Neben den Wasserpfeifen bietet er besondere orientalische Spezialitäten an, so zum Beispiel Sahlep, ein Milch-Zimt-Getränk mit orientalischen Gewürzen. Dieses und der handgemachte Kaffee kämen bei den Kunden ebenfalls sehr gut an. Auch wenn im Nargila-Orient-Café sehr viele Kunden Wasserpfeife rauchen, nutzt Hanadi sein Hausrecht und untersagt Zigaretten. Dass er nach geltendem Recht nur Personen über 18 Jahren in sein Café lassen darf, findet er sogar gut. Hanadi hätte sich allerdings gewünscht, dass man die Altersgrenze schrittweise angehoben hätte, weil jetzt viele 17-jährige, die früher bei ihm waren, vor der Tür bleiben müssten. Sorgen bereitet Hanadi die aktuelle Diskussion über einen Vorschlag der Grünen im Saar-Landtag für eine Neuregelung des Nichtraucher-Schutz-Gesetzes. Sollten noch gültige Ausnahmeregelungen fallen, ist für ihn jetzt schon klar: "Ohne Wasserpfeifen muss ich zumachen. Cafés gibt es viele." Und weiter: "Ich bin der Meinung, die Leute sollten wählen dürfen. Es ist Teil der persönlichen Freiheit zu entscheiden, ob man in ein Café geht, in dem geraucht werden darf, oder nicht."

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