Aspekte des dörflichen Lebens

Eiweiler · Normalerweise bekommt man zu seinem 90. Geburtstag viele Geschenke. Der Autor Viktor Heck geht den umgekehrten Weg: Er schenkt den Menschen seiner Heimat ein weiteres Buch.

 Der Autor und Heimatforscher Viktor Heck. Foto: Edwin Didas

Der Autor und Heimatforscher Viktor Heck. Foto: Edwin Didas

Foto: Edwin Didas

Mit 90 Jahren hat der passionierte Heimatforscher Victor Heck, der in Primstal geboren wurde und die meiste Zeit seines Lebens in Eiweiler gewohnt hat, ein weiteres Buch geschrieben, das den bezeichnenden Titel trägt "Et es nemmi wie et frei:er wor - Erinnerungen an frühere Zeiten". Darin hat Heck in insgesamt zwölf Kapiteln vielfältige Aspekte des dörflichen Lebens in früherer Zeit zusammengetragen, natürlich um sie für die Nachwelt zu erhalten.

Eine große Rolle spielt dabei das Leben in seiner Wahlheimat Eiweiler . So erzählt Heck, wie die Vorratshaltung im Haushalt war, wie in Eiweiler Kartoffeln angebaut wurden oder wie ein Weißer Sonntag Ende des 19. Jahrhunderts gefeiert wurde. Er berichtet über den Schulalltag in einer kleinen Landschule und über das Handwerk der Stellmacher und Wagner am Fuße des Peterbergs.

Sehr persönlich ist das Kapitel, in dem Heck von seiner Schulzeit in Primstal zur Zeit des Nationalsozialismus erzählt. Dies gilt auch für den Abschnitt, der sich mit dem Schicksal seines Bruders Arnold beschäftigt, der als junger Mann an die Ostfront eingezogen wurde und seit 1942 als vermisst gilt. In Briefen und Dokumenten lässt Heck das Schicksal des Bruders lebendig werden. Übrigens waren alleine in Primstal mehr als 100 Familien von Vermisstenfällen im Zweiten Weltkrieg betroffen. Noch weiter zurück geht Heck in der Zeit mit den Aufzeichnungen aus dem Leben des Schieferdeckers Johannes Schwickert aus Eiweiler . Hier wird der Alltag Ende des 19. Jahrhunderts in dem kleinen Dorf beschrieben. Von Schwickert sind Briefe aus dem Deutschen Krieg von 1866 und dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870 erhalten sowie Aufzeichnungen aus seinem Leben, die er 1932 verfasst hat. Heck zitiert in seinem Buch aus diesen Dokumenten.

Insgesamt ist es Viktor Heck auf 231 Seiten gelungen, ein vielfältiges und interessantes Bild vom Leben der Menschen in früherer Zeit im nördlichen Saarland zu zeichnen. Ergänzt durch zahlreiche Bilder, gibt das Buch einen aufschlussreichen Einblick darin, wie stark sich unser Leben in den vergangenen Jahrhunderten verändert hat. Was er mit dem Buch erreichen will, gibt Viktor Heck im Vorwort an: "Mir war es ein besonderes Anliegen, so viel wie möglich aus dem Leben der Menschen in früherer Zeit aufzuschreiben, damit nicht alles in Vergessenheit gerät. Den älteren Lesern wünsche ich schöne Erinnerungen, den jüngeren ein wenig Staunen darüber, wie die Lebensumstände ihrer Vorfahren damals waren."

Das Buch kostet 19,90 Euro und kann bei Edwin Didas, Peterbergstraße 14, und Michael Orth, Eckersbergstraße 3 in Eiweiler , gekauft werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort