Arbeitslosigkeit im Grünen Kreis sinkt leicht

Merzig-Wadern · Der ungewöhnlich milde Winter hat dazu geführt, dass die Arbeitslosigkeit im Kreis Merzig-Wadern auch im März leicht gesunken ist. Deutlich profitieren konnten dabei nur Personen, die von der Arbeitsagentur betreut werden. Die Zahl der Kunden des Jobcenters im Kreis ist dagegen wieder gestiegen.

Im März waren im Kreis Merzig-Wadern 2907 Personen arbeitslos gemeldet, 40 weniger als im Februar und 25 mehr als vor einem Jahr. Das Niveau des Vorjahres ist geringfügig um 0,9 Prozent überschritten. In der Arbeitslosenquote schlägt diese minimale Veränderung sich nicht nieder; sie bleibt wie im Vorjahr bei 5,4 Prozent.

Weniger Jüngere arbeitslos

Vom Rückgang der Arbeitslosigkeit konnten die Kunden des Jobcenters im Kreis Merzig-Wadern nicht profitieren. Hier hat sich die Zahl der Arbeitslosen um 23 auf 1663 erhöht und lag damit um 2,7 Prozent über dem Niveau von März 2013. Von der Arbeitsagentur werden im Kreis Merzig-Wadern derzeit 1244 Frauen und Männer betreut, 63 weniger als im Februar und 1,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.

"Ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im März ist üblich und saisonbedingt", beurteilt Jürgen Haßdenteufel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Saar, die Entwicklung. "Erfreulich ist, dass die Arbeitslosigkeit gerade bei den jüngeren Menschen deutlich unter der des Vorjahres liegt. Für die kommenden Monate rechnen wir damit, dass auch die gesamtwirtschaftliche Entwicklung einen Beitrag zum weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit leisten wird."

"Schwerpunkt unserer Arbeit wird in den nächsten Monaten neben dem normalen Vermittlungsgeschäft die Vermittlung in Ausbildungsstellen sein", so Haßdenteufel. "Nicht immer spiegeln sich die Kompetenzen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Schulnoten und Zeugnissen wieder. Aus diesem Grund engagieren sich die Arbeitsagenturen bundesweit in der "Woche der Ausbildung" vom 7. bis 11. April", so Haßdenteufel. "Unsere Vermittler gehen in die Betriebe mit Bewerberprofile von Jugendlichen ohne oder mit schwachem Schulabschluss, Jugendlichen mit Behinderung, Jugendlichen mit Migrationshintergrund und jungen Erwachsenen ohne abgeschlossene Berufsausbildung - sie alle haben oft mehr drauf, als man auf den ersten Blick sieht."

170 neue Stellenangebote

Im März haben sich im Kreis Merzig-Wadern 250 Personen nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet, rund zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Zugleich konnten 244 Frauen und Männer in den vergangenen vier Wochen die Arbeitslosigkeit durch Einmündung in eine Erwerbstätigkeit beenden.

Bei der Personengruppe der unter 25-Jährigen ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 2,7 Prozent auf 287 gesunken. Gegenüber März 2013 ist hier ein deutlicher Rückgang um 16,3 Prozent zu verzeichnen. In der Altersgruppe der 50- bis unter 65-Jährigen waren 953 Personen arbeitslos gemeldet, 20 mehr als im Vormonat und rund 140 mehr als vor einem Jahr. Im März haben die regionalen Unternehmen rund 170 neue Stellenangebote an Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldet, 26 weniger als im Vorjahresmonat. Insgesamt waren zum Monatsende noch 510 offene Stellen gemeldet.

Jedes Jahr im März liegen die ersten Daten zur Situation auf dem Ausbildungsmarkt vor. Im Kreis Merzig-Wadern wurden seit Beginn des Ausbildungsjahres im vergangenen Oktober 492 Berufsausbildungsstellen gemeldet. Das sind 8,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig suchten 280 junge Menschen eine Ausbildungsstelle über die Arbeitsagentur, 12,1 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Am statistischen Zähltag im März waren noch 400 Stellen unbesetzt und 175 Jugendliche unversorgt. "Aktuell ist der Ausbildungsmarkt noch stark in Bewegung. Für eine fundierte Einschätzung zur Entwicklung in den nächsten Monaten ist es daher noch zu früh", erklärt Haßdenteufel. "Jugendliche, die aktuell noch keine Lehrstelle gefunden haben, sollten spätestens jetzt das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen, damit sie nicht in Zeitnot geraten", rät Haßdenteufel.

Nicht auf einen Beruf festlegen

"Neben der Vermittlung von Ausbildungsstellen werden Beratung zu Ausbildungsvoraussetzungen, Bewerbungsverfahren, Berufsausbildungsbeihilfe und weitere Hilfestellungen angeboten. Je früher sich Jugendliche mit der Agentur für Arbeit in Verbindung setzen, desto eher können individuelle Lösungsansätze für die Ausbildung gefunden werden. Dabei ist es besonders wichtig, sich nicht zu stark auf einen einzigen Wunschberuf festzulegen, sondern frühzeitig mögliche Alternativen auszuloten", so Haßdenteufel weiter.

Offene Ausbildungsstellen gibt es noch in allen Berufsbereichen. Am meisten werden im Kreis Merzig Wadern noch Azubis für folgende Berufe gesucht: Kaufmann/-frau im Groß-/Außenhandel, Verkäufer/in, Industriekaufmann/-frau, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Elektroniker/in- für Energie-/Gebäudetechnik, Industriemechaniker/in, Elektroniker/in für Betriebstechnik, Koch/Köchin, Kfz-Mechatroniker Pkw-Technik, Anlagenmechaniker/in für Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik.

Ein Termin bei der Berufsberatung kann über die kostenfreie Hotline (0800) 4 55 55 00, beim Berufsberater in der Schule oder bei der Agentur für Arbeit vereinbart werden. Arbeitgeber, die freie Ausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den Arbeitgeber-Service unter Tel. (0 18 01) 66 44 66 (Festnetz: 3,9 ct/min; Mobilfunk: höchstens 42 ct/min).

Zum Thema:

Auf einen blickDie regionale Arbeitsmarktentwicklung: Im Bereich der Geschäftsstelle Merzig (Stadt Merzig, Mettlach, Perl, Beckingen) gab es 1769 Arbeitslose (minus 33 zum Vormonat), die Arbeitslosenquote lag bei 5,4 Prozent. Im Bereich der Geschäftsstelle Wadern (Stadt Wadern, Losheim am See, Weiskirchen) wurden 1138 Arbeitslose registriert (minus 7 zum Vormonat), die Arbeitslosenquote lag bei 5,5 Prozent. red

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