Kreis Neunkirchen. Die Gesamtzahl der Arbeitslosen im Landkreis Neunkirchen lag im Juli bei 4810. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich die Zahl damit leicht (plus 30 Personen). Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen lag bei 6,9 Prozent (Juni: 6,8 Prozent). Vor einem Jahr hatte sie noch 7,3 Prozent betragen. "Die Zahl der Arbeitslosen ist im Juli leicht gestiegen. Diese Entwicklung ist typisch und hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass Jugendliche nach den Abschlussprüfungen und nach dem Ende der Ausbildungen nicht von den Betrieben übernommen wurden. In diesem Jahr fanden im Saarland die Sommerprüfungen sehr spät statt, so dass sich die meisten Betroffenen erst Anfang Juli bei der Agentur für Arbeit meldeten und nicht wie in den Jahren zuvor bereits im Juni", so Hans-Joachim Omlor, Leiter der Agentur für Arbeit Neunkirchen. Auf Grund der momentanen Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt richtet Omlor seinen eindringlichen Appell an die Unternehmen der Region. "Vor dem Hintergrund eines erhöhten Fachkräftebedarfs wäre es nur schwer nachvollziehbar, wenn diese motivierten und gut ausgebildeten jüngeren Arbeitnehmer längere Zeit in der Arbeitslosigkeit verbleiben sollten. Für Unternehmen stellt die Situation der Jugendlichen an der so genannten zweiten Schwelle eine großartige Chance dar, fertig ausgebildete Fachkräfte zu bekommen." Der Anstieg der Arbeitslosigkeit wirkte sich in diesem Monat nach Geschlechtern betrachtet verstärkt bei den Frauen aus. Im Vergleich zum Juni waren 60 Frauen mehr von Erwerbslosigkeit betroffen. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Männer verringerte sich dahingegen um 10. Insgesamt 610 Jugendliche unter 25 Jahren waren im Juli im Landkreis Neunkirchen gemeldet. Damit ist erstmals seit Monaten ein Anstieg festzustellen. In den vergangenen vier Wochen meldeten Arbeitgeber dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der ARGE Neunkirchen 230 neu zu besetzende Stellen, 10 mehr als im Vormonat. Seit Jahresbeginn gingen 1540 Vermittlungsaufträge ein, 370 mehr als im Vorjahreszeitraum. Am Monatsende lagen noch 480 unbesetzte Stellenangebote vor, was zeigt, wie schwierig eine zügige Besetzung vor dem Hintergrund eines erhöhten Fachkräftebedarfs geworden ist. "Die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen nach qualifizierten Mitarbeitern ist kontinuierlich hoch. Wer schon bei drohender Kündigung die Initiative ergreift und sich bewirbt, hat die besten Chancen, rasch wieder im Berufsleben zu stehen", so Omlor. Aus diesem Grund hat die Arbeitsvermittlung ihren Service für berufstätige Arbeitssuchende stark erweitert. red "Wer schon bei drohender Kündigung die Initiative ergreift, hat die besten Chancen." Hans-Joachim Omlor