Anekdoten aus 40 Jahren "Fragen an den Autor"

Walhausen

 Jürgen Albers überzeugte auch mit Körpersprache. Foto: dia-saar.de

Jürgen Albers überzeugte auch mit Körpersprache. Foto: dia-saar.de

Walhausen. Warum gerade Walhausen, um das Buch "40 Jahre Fragen an den Autor" vorzustellen? Weshalb wird ausgerechnet in dem kleinen Dorf im nördlichen Saarland über diesen Radio-Klassiker gesprochen, für den es bisher mehr als 2000 Sendungen gab und von denen 162 nicht aus dem Studio von SR 2 Kulturradio kamen? Walhausen hat diese Erfolgsgeschichte schließlich mitgeschrieben, einmal negativ und einmal positiv. Jürgen Albers vom Kulturradio, der den druckfrischen Band am Dienstagabend in der Köhlerhalle vorstellte, sagte es zwar nicht ausdrücklich. Aber sein Publikum konnte, wenn es wollte, den Hintergrund erkennen. Am 2. November 1996 musste in Walhausen der Titel der Sendung "Fragen an den Autor" in "Fragen nach dem Autor" umgeändert werden, denn der Autor F. Capra kam in dem Dorf nicht an. Dafür aber erschien am 8. Februar 1998 der Politiker Heiner Geißler. Sein Buch trug damals ausgerechnet den Titel "Das nicht gehaltene Versprechen". Am Sonntag, 29. März, wird Walhausen ab 10.30 Uhr wieder eine positive Geschichte zur Sendereihe "Fragen an den Autor" schreiben, denn dann wird der Bochumer Professor Dietrich Grönemeyer da sein und vom Moderator zu seinem Buch "Gesundheitsbildung" gefragt."Wir haben für unser Buch zum 40-Jährigen viel Mühe verwendet, eine Unmenge Zitate herausgesucht, in den Text gestellt und auch dafür gesorgt, dass Anekdoten eine große Rolle spielen", sagte Jürgen Albers bei der Vorstellung des Bandes. Sein Inhalt befasst sich ausführlich mit der Mediengeschichte und ganz speziell mit der Entwicklung des Radios. Die untergliederten Kapitel erzählen aber auch von den vielen Sendungen, greifen Radiogeschichten auf und erfreuen die Leser mit "Längsschnitten durch vier Jahrzehnte". Albers, der nach seinen Worten "alle Bücher sehr genau gelesen" hat, die für die Sendungen vorgesehen waren, verglich auch das Damals mit dem Heute: "Nicht alles, was die Autoren mit ihrer teilweise übertriebenen Meinung vorausgesagt hatten, ist eingetroffen." Von einigen sei der Weltuntergang prophezeit worden, zum Beispiel von dem Schweizer Autor Emil Egli, der 1970 voraussehen wollte, dass der Menschheit 1985 der Sauerstoff ausgehen würde. Jürgen Albers zeigte sich in Walhausen als ein munterer, geistreicher und gestenreicher Plauderer, der viel und unterhaltsam vom Alltag im Studio zu erzählen vermochte. Auch davon, dass manche Autoren in den Sendungen sehr locker gewesen seien, manche ungeheuer aufgeregt, manche aber auch kreidebleich und fast sprachlos. Magnus Neuschwander von der SR-Redaktion erzählte von der Befragung der Hörer, was sie denn während der Sendung "Fragen an den Autor" daheim tun. Ein Kapitel des Buches berichtet davon: zum Beispiel in der Badewanne sitzen, kochen und bügeln.Die populäre Sendung von SR 2 Kulturradio kam in all den Jahren auch mehrmals aus dem Landkreis St. Wendel, neben Walhausen aus Türkismühle, Hasborn-Dautweiler, St. Wendel, Oberlinxweiler, Marpingen und Oberthal. Alle 162 Sendungen, die nicht im Studio abliefen, sind in dem Buch festgehalten. Jürgen Albers signierte es nach der Veranstaltung und fand in Walhausen die ersten Abnehmer. gtr"40 Jahre Fragen an den Autor", 174 Seiten, 15 Euro, ist über jede Buchhandlung zu beziehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort