Amtsbonus gegen "frischen Wind"

Neunkirchen. Der neue Neunkircher Oberbürgermeister wird auf jeden Fall aus Neunkirchen kommen: Die rund 37 000 Wahlberechtigten können sich am Sonntag zwischen drei einheimischen Kandidaten entscheiden: Jürgen Fried (SPD/Foto: Hiegel), Michael Schley (CDU/Foto: Hiegel) und Bernd Thul (Grüne/Foto: SZ).Der neue Rathauschef wird am 1

Neunkirchen. Der neue Neunkircher Oberbürgermeister wird auf jeden Fall aus Neunkirchen kommen: Die rund 37 000 Wahlberechtigten können sich am Sonntag zwischen drei einheimischen Kandidaten entscheiden: Jürgen Fried (SPD/Foto: Hiegel), Michael Schley (CDU/Foto: Hiegel) und Bernd Thul (Grüne/Foto: SZ).Der neue Rathauschef wird am 1. Oktober in große Fußstapfen treten: Amtsinhaber Friedrich Decker genießt den Ruf eines kompetenten "Machers". Decker, der Ende September mit dann 62 Jahren den Chefsessel im Rathaus räumen wird, hatte 19 Jahre zuvor Peter Neuber beerbt und ist der dienstälteste OB im Land.Als Deckers "Kronprinz" hoben die Sozialdemokraten vor knapp neun Jahren Jürgen Fried (55) in den Sattel. Der Rechtsanwalt wurde 2000 vom Stadtrat als Bürgermeister gewählt und 2008 bestätigt. Als zweiter Mann im Rathaus konnte sich Fried, der auch neun Jahre lang Präsident des Handball-Verbandes Saar war, vor allem auf dem Gebiet der Sozial- und Kulturpolitik profilieren. "Ich weiß, worauf es in Neunkirchen ankommt", wirbt der Jurist mit dem Amtsbonus. Ein zweiter Jurist will "frischen Wind" ins Rathaus bringen. Der 34-jährige Landtagsabgeordnete Michael Schley ist Vize-Fraktionschef der CDU im Stadtrat und hat im Umweltministerium Verwaltungserfahrung gesammelt. Schley war vor zwei Jahren für Alfons Vogtel ins Landesparlament nachgerückt, ist aber für die kommende Landtagswahl am 30. August nicht nominiert.Außenseiterchancen werden dem Grünen Bernd Thul eingeräumt, der kommunalpolitisch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt ist. Der gelernte Erzieher und Wirtschaftsinformatiker betreut für das Berufsbildungswerk des DGB ein Projekt für ältere Arbeitslose in Zweibrücken. Ein Desaster wie bei der Neunkircher OB-Direktwahl im Jahr 2000 - damals holte Decker fast 80 Prozent gegen CDU-Mann Karl Albert - muss die CDU nicht befürchten. Spannend bleibt aber, ob Schley Favorit Fried in eine Stichwahl zwingen kann. gth

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