Am Wegesrand, da lauert der Bär

Dudweiler · Auf die Spuren eines der bekanntesten deutschen Schriftstellers kann man sich nun auch in Dudweiler begeben. Die am Samstag zur frühen Morgenstunde eingeweihte Strecke ist Teil des Karl-May-Wanderweges und beginnt am Tennisheim des ASC.

 Der ehemalige Revierförster Hubert Dörrenbächer lieferte auf dem Wanderweg interessante Informationen. Fotos: Thomas Seeber

Der ehemalige Revierförster Hubert Dörrenbächer lieferte auf dem Wanderweg interessante Informationen. Fotos: Thomas Seeber

In der Straße Am Gegenortschacht hatten sich zur Eröffnung am Samstag knapp 40 Wanderer eingefunden. Sie erhielten ein kleines Info-Paket mit Wanderkarten. In zwei Gruppen ging es anschließend auf die herrliche Piste. Konzipiert wurde das Teilstück zum großen Teil vom ehemaligen Sulzbacher Revierförster Hubert Dörrenbächer, der gemeinsam mit Jürgen Knieling auch als Wanderleiter fungierte.

Nein, der Autor sei selbst nie im Saarland gewesen, dennoch gebe es in seinem Werk viele Themen, die auch das kleinste Flächenland der Bundesrepublik bewegten: "Der Bergbau etwa", so Hubert Dörrenbächer am Rande der Veranstaltung, "auch erzählt Karl May in seinen Reiseberichten zum Beispiel über Unglücke in Salzbergwerken". So werde auch eine Verbindung zur Stadt Sulzbach hergestellt, um die der Karl-May-Weg in großen Teilen verläuft.

Der ehemalige Saarforst-Mitarbeiter hat sich eingehend mit dem Werk des Autors befasst, dessen Auflage weltweit auf mehr als 200 Millionen Bücher geschätzt wird. Als Leseempfehlung legt Dörrenbächer die Jugendbücher und Reiseberichte ans Herz. "Für die Bücher seines Spätwerkes sollte man sich etwas Zeit nehmen", empfiehlt er, "die sind eher was für sonntags im Sessel, wenn man ein oder zwei Stündchen Zeit hat."

Auch wenn die 7,8 Kilometer lange Schleife Teil des großen Weges ist, kann sie natürlich auch als eigenständiger Rundweg genutzt werden. Unter anderem gibt es auf dem Weg den Bergfestplatz und das Salzbrunnen-Ensemble zu sehen. Weitere Punkte sind die Appoltsche Gruft, Forsthaus Sulzbach, der Fernsehumsetzer in Neuweiler und das Naturdenkmal Brennender Berg. Auch schmücken die Schleife acht Infotafeln, die Details über Leben und Wirken des Abenteuer-Schriftstellers erzählen. Zusätzlich wurde ein aus Holz gefertigter Bär des Motorsägenschnitzers Andreas Müller enthüllt. Die Figur wird später den Karl-May-Weg optisch verschönern.

Zur Einweihung gab es natürlich auch musikalische Unterstützung. So spielten die Jagdhornbläser Neuweiler , und die Line-Dance-Gruppe des Kneipp-Vereins Sulzbach gab Kostproben ihres Könnens. Der neu gegründete gemischte Chor der Sängervereinigung Eintracht Neuweiler hatte ein besonderes Stück einstudiert: "Ave Maria" von Karl May , der - man höre und staune - auch einige Lieder komponierte.

 Mit der Motorsäge hat Andreas Müller diesen Bären geschnitzt. Auf dem Karl-May-Wanderweg kann man ihn bestaunen. Der Vierbeiner hat gerade einen Lachs erlegt.

Mit der Motorsäge hat Andreas Müller diesen Bären geschnitzt. Auf dem Karl-May-Wanderweg kann man ihn bestaunen. Der Vierbeiner hat gerade einen Lachs erlegt.

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HintergrundErkennbar ist die Dudweiler Schleife am Konterfei des namensgebenden Schriftstellers auf grünem Grund. Nach etwa 3,5 Kilometern trifft die neue Schleife auf den Hauptweg des Karl-May-Weges, der mit seinem Konterfei auf rotem Grund markiert ist. Am Startpunkt am Gegenortschacht sind auch Parkplätze. bo

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