Am Ende war die Kraft alle

St Wendel · In verschiedenen Alters- und Gewichtsklassen ermittelten die Ju-Jutsu-Kampfsportler am Samstag ihre Saarlandmeister im St. Wendeler Sportzentrum. Neben der etablierten Disziplin Fighting wurde dabei erstmals ein Duo-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche durchgeführt.

 David Riotte (links) aus St. Wendel kämpfte sich bis ins Finale vor, war dort aber gegen Matthias Voltmer chancenlos. Die Tritte und Schläge dürfen den Gegner übrigens nur leicht berühren. Foto: B&K

David Riotte (links) aus St. Wendel kämpfte sich bis ins Finale vor, war dort aber gegen Matthias Voltmer chancenlos. Die Tritte und Schläge dürfen den Gegner übrigens nur leicht berühren. Foto: B&K

Foto: B&K

Für den nicht affinen Ju-Jutsu-Betrachter ist es kaum erkennbar, dass das, was sich da auf der Matte im Sportzentrum St. Wendel abspielt, ein reiner einstudierter Schaukampf ist. Es sieht wie ein richtiger Kampf aus. Erstmals wurde bei den Ju-Jutsu-Saarlandmeisterschaften am Samstag die Disziplin Duo im Jugend- und Kinderbereich durchgeführt. "Kinder können im Duo-Wettbewerb vereinfacht teilnehmen, uns hat das viele Meldungen beschert", freute sich Ulrike Goethe, die Verbands-Pressereferentin. Zudem sei die Disziplin für das Publikum interessant.

Rund 120 Kinder im Verein

In einem Duo-Wettkampf treten je zwei Partner gemeinsam an und führen nach vorgegebenen Angriffen einen Schaukampf vor. Bewertet werden hierbei von Punktrichtern unter anderem die Sauberkeit und Präzision, mit der die gezeigten Techniken angewendet werden, sowie der dynamische Gesamteindruck. In der Altersklasse (AK) U10 gingen alle Titel an den veranstaltenden Ju-Jutsu-Verein aus St. Wendel - es waren auch keine Teilnehmer von anderen Clubs am Start. "Wir haben rund 120 Kinder im Verein", teilte die St. Wendeler Vereinschefin Judith Jung mit. Spielerisch wolle man den Nachwuchs an die Sportart ranführen. "Der Duo-Wettbewerb war für die Kinder der erste offizielle Wettbewerb, sie waren ganz nervös", erklärte Jung. Allerdings könne man Ju-Jutsu auch ohne Wettkämpfe als Selbstverteidigungssport trainieren. "Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ju-Jutsu in der Form eines Fitnesstrainings zu betreiben", erklärte Jung. Und Pressereferentin Goethe ergänzte, dass man beim Ju-Jutsu lerne, sich optimal zu verteidigen.

Das demonstrierten die Kampfsportler in der Disziplin Fighting. Drei Mal eine Minute dauert hier ein Kampf. Zunächst müssen im ersten Teil der Übung Schläge und Tritte gezeigt werden - dann muss versucht werden, den Gegner durch Würfe oder Hebel zu Boden zu bringen. Den Abschluss bildet der Bodenkampf auf der Matte. Landestrainer Armin Wagner schaute genau hin. "Ich versuche, die Entwicklung der Kämpfer zu beobachten, zu beraten, um dann die Potenziale zu steigern", sagte er.

In der Altersklasse U21 (Gewichtsklasse bis 77 Kilogramm) musste der St. Wendeler David Riotte gegen den Furpacher Matthias Voltmar antreten. Voltmar gewann durch technische Überlegenheit den Saarlandtitel. "Ich kann zurzeit nicht so viel trainieren und war nach dem Kampf zuvor schon ziemlich mit der Kraft am Ende", meinte der 18-jährige Vizemeister Riotte.

Mangels Teilnehmer musste sein Vereinskamerad Michael Schäfer (17) in eine höhere Gewichtsklasse wechseln. "Meine Gegner waren rund zehn Kilogramm schwerer als ich und hatten die viel größere Reichweite", schilderte Schäfer den Unterschied.

Ziel ist der Bundeskader

Am Ende wurde er Dritter, was zur Teilnahme an der westdeutschen Meisterschaft am 3. Mai in Reken (Westfalen) berechtigt. Dort seien für seine Schützlinge Platzierungen zwischen Platz drei und sieben möglich, schätzte der Landestrainer. Ziel sei, künftig einen Athleten im Bundeskader zu haben. > siehe auch Zahlen

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