Alles für die Katz?

Saarlouis · Eine tolle Saison in der Basketball-Regionalliga scheint für die Basketballer des TV Saarlouis in einem Albtraum zu enden. Am Mittwoch wurde bekannt, dass der TVS nach der souveränen Meisterschaft keine Lizenz für die 2. Liga erhält.

 Zu früh gefreut? Ausgelassen feierten die Basketballer des TV Saarlouis zum Saisonabschluss den Titel und den Aufstieg. Hinter Letzterem steht aber seit Mittwoch ein großes Fragezeichen. Foto: rup

Zu früh gefreut? Ausgelassen feierten die Basketballer des TV Saarlouis zum Saisonabschluss den Titel und den Aufstieg. Hinter Letzterem steht aber seit Mittwoch ein großes Fragezeichen. Foto: rup

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Am Montag war die Welt bei den Basketballern des TV Saarlouis noch in Ordnung. Oberbürgermeister Roland Henz hatte das Team in den Gobelin-Saal des Rathauses eingeladen, um ihm zur Meisterschaft in der Regionalliga und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga ProB zu gratulieren. "Acht Punkte Vorsprung, bester Werfer der Liga - ihr seid Sympathieträger in der Stadt", sagte Henz. Für die kommende Saison wünschte er der Mannschaft viel Erfolg. Team-Manager Hanno Mouget gab sich optimistisch: Es gelte jetzt, die Strukturen für kommende Herausforderungen zu schaffen. Die Vorbereitungen dafür liefen bereits intensiv.

Doch nur zwei Tage später platzte die Bombe. Am Mittwochabend war klar: Der TV Saarlouis erhält von Ligaveranstalter Junge Liga GmbH (DJL) für die kommende Spielzeit keine Lizenz. "Die Unterlagen waren nicht vollständig", begründete DJL-Geschäftsführer Daniel Müller die Verweigerung.

Nach Erhalt des entsprechenden Schreibens durch den Lizenzliga-Ausschuss bleibt dem TVS eine Woche, um Widerspruch einzulegen. "Der Ball ist jetzt beim Verein. Es muss begründet werden, warum es vielleicht nicht möglich war, die Unterlagen komplett einzureichen", meinte Müller. Nach SZ-Informationen fehlte eine Bilanz des Gesamtvereins aus einem der vergangenen Jahre. Allzu große Hoffnung aber macht Müller den Saarlouisern nicht: "Generell tun wir uns nicht leicht damit, solche Entscheidungen zu treffen." Für die beiden Pro-B-Ligen erhielten insgesamt 25 Clubs die Lizenz ohne Auflage, 16 mit Bedingungen. Saarlouis war der einzige Vereine, der komplett abgelehnt wurde.

Hanno Mouget hatte die Schreckensnachricht auch am Donnerstag noch nicht verdaut - er verstand die Welt nicht mehr. Aus seiner Sicht gebe es eigentlich keinen Hinderungsgrund, warum der TVS nach einer bärenstarken Regionalliga-Saison nicht in der ProB an den Start gehen dürfe: "Wir haben neben den sportlichen auch die finanziellen Voraussetzungen erfüllt. Der Verein ist absolut gesund. Da gibt es nichts, was nicht in Ordnung ist. Auch der Finanzplan für die kommende Saison ist fix und liegt der Liga vor. Er ist niet- und nagelfest." Erste Sponsorenverträge seien bereits unterschrieben, Verhandlungen mit Spielern liefen.

Mouget hofft, dass das nicht alles vergebliche Liebesmüh war. Er steht in Kontakt mit der Liga. "Ich denke, dass wir schon ein paar Argumente haben", sagte er und hofft gleichzeitig, "dass die Liga auf uns als Neuling auch etwas Rücksicht nimmt." Die stellvertretende Vorsitzende des TVS, Petra Therre, kündigte an: "Wir werden gemeinsam mit einem Anwalt prüfen, ob es Sinn macht, gegen diese Entscheidung vorzugehen." Sollte es zum Widerspruch kommen und dieser abgelehnt werden, könnte in letzter Instanz ein Schiedsgericht darüber entscheiden, ob Saarlouis vielleicht doch noch in der ProB antreten darf.

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