Alle ziehen an einem Strang

Neunkirchen. Damit Integration gelingt, müssen alle an einem Strang ziehen. In Neunkirchen wurde vor fünf Jahren solch ein Versuch gestartet: Migranten, in diesem Fall überwiegend Spätaussiedler, gründeten mit Unterstützung der evangelischen Kirchengemeinde und des Diakonischen Werks an der Saar den Integrationsverein Phönix

Neunkirchen. Damit Integration gelingt, müssen alle an einem Strang ziehen. In Neunkirchen wurde vor fünf Jahren solch ein Versuch gestartet: Migranten, in diesem Fall überwiegend Spätaussiedler, gründeten mit Unterstützung der evangelischen Kirchengemeinde und des Diakonischen Werks an der Saar den Integrationsverein Phönix. Begegnungen schaffenSchon damals war den Initiatoren klar, dass es schwierig werden würde, gleichsam Einheimische und Neubürger als Vereinsmitglieder zu gewinnen. "Deshalb wählen wir bis heute einen anderen Weg", erzählt Walter Schnell aus dem Vorstand. Es gehe darum, mit den Vereinsaktivitäten möglichst viele Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen, so der Sozialarbeiter, der gleichzeitig Mitarbeiter im Diakonischen Zentrum in Neunkirchen ist. Deutlich wird das im Schwerpunktangebot des Vereins: dem Volleyball. Die Mannschaft spielt, wie es in der Pressemitteilung heißt, erfolgreich im Saarlandpokal und in der Meisterschaftsrunde der Hobbymannschaften. Bei den Turnieren sei manch schöner Kontakt entstanden, berichtet Schnell. Gute Spieler wurden sogar schon von einheimischen Mannschaften abgeworben. Aber auch in anderen Sportarten wie Fußball oder Tischtennis werden Brücken gebaut. Im Juni waren 25 Jugendliche aus dem Verein zu den Europäischen Erlebnissporttagen gefahren, die in diesem Jahr in Kerken am Eyllersee stattfanden. 420 Jugendliche aus ganz Europa maßen sich in unterschiedlichen Sportarten: beim Großbootfahren, Orientierungswandern, Bogenschießen oder "Spiel ohne Grenzen". Die Sportsparten zeigen auch soziales Engagement, etwa beim Volleyball oder Fußball gegen Mannschaften aus der Jugendvollzugsanstalt Ottweiler. Neben den Sportaktivitäten bietet Phönix seinen Mitgliedern auch ein breites Spektrum an kulturellen und bildenden Projekten. "Dabei nutzen wir die persönlichen Ressourcen unserer Mitglieder", erläutert Schnell. So bietet eine Künstlerin einen Malkurs für Kinder an. Andere bemühen sich darum, dass der hier geborene Nachwuchs russisch lernt. So geht die Sprache der Eltern nicht verloren. Für die Kinder ist es die Chance, hier zweisprachig aufzuwachsen, was sich im späteren Berufsleben auszahlen kann. Das sind aber nur zwei Beispiele aus dem breiten Angebot.Eigenverantwortung zähltSo ist der Verein für die über 70 Mitglieder auch ein großes Lernfeld in ehrenamtlicher Vereinsarbeit. Er funktioniert, weil sich viele durch kreatives und eigenverantwortliches Gestalten einbringen, wie es weiter heißt. Gefeiert wird das fünfjährige Bestehen am heutigen Freitag, 28. August, um 18 Uhr im Martin-Luther-Haus in Furpach (Sebachstraße 5) bei Tanz und gutem Essen. red

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