AfD: Alle negativen Folgen beachten

Erbringen · Der AfD-Gemeindeverband Beckingen will die geplante Bürgerinitiative gegen das Bauvorhaben an der „Hargarter Kehr“ unterstützen. Für Mensch und Natur seien Nachteile zu erwarten, erklärt AfD-Sprecher Achim Becker.

 Umstritten: der geplante Markt an der „Hargarter Kehr“. Foto: cbe

Umstritten: der geplante Markt an der „Hargarter Kehr“. Foto: cbe

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Der geplante Netto-Einkaufsmarkt in Erbringen (SZ vom 17. Juni) wird zum Thema für die Kommunalpolitik. Jetzt unterstützt der Gemeindeverband Beckingen der Partei Alternative für Deutschland (AfD) die Gegner des Vorhabens in ihrem Widerstand gegen die Marktansiedlung. Achim Becker, Sprecher des AfD-Gemeindeverbands, bezieht gegenüber der SZ Stellung zu dem Vorhaben: "Gemeinderatsmitglieder sollten ihre politischen Mehrheiten nicht dazu benutzen, um über die Köpfe der Bürger hinweg einschneidende Maßnahmen mit zu erwartenden Nachteilen für Mensch und Natur zu missbrauchen", kritisiert Becker.

Obwohl Bürgermeister Erhard Seger (CDU ) den Standort noch nicht in Stein gemeißelt sehe, wolle die CDU "allerdings alles tun, um den Bau eines Netto-Marktes voranzutreiben". So zumindest interpretiert Becker die Aussagen von Astrid Moritz, stellvertretende Ortsvorsteherin von Erbringen, im SZ-Bericht.

"Den Wahlslogan ‚Wir schaffen wieder für al' sollte die CDU nicht zu wörtlich nehmen und die Belange der Bürger der Gemeinde Beckingen und nicht die der Kaufhaus-Lobbyisten in den Vordergrund stellen", findet der AfD-Sprecher.

Die so genannten Tante-Emma-Läden in einigen Ortsteilen leisten nach seiner Überzeugung "schon lange Zeit treue Dienste an unseren unmotorisierten Mitbürgern, Kleinkonsumenten oder ermöglichen ganz einfach ‚Dorfgespräch' durch ihre Noch-Existenz". Becker fragt: "Dies soll nun aus rein wirtschaftlichen Interessen der Großkonzerne geopfert werden?" Die AfD lehne dieses Vorhaben auch zugunsten der Bürger, denen der Erhalt ihres jetzigen Arbeitsplatzes wichtig ist, ab. Becker sieht in der Ansiedlung diese Marktes reine wirtschaftliche Vorteile durch höhere Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde im Vordergrund und fordert die Gemeinderatsmitglieder auf, bei ihrer Entscheidung zur Befürwortung und endgültigen Genehmigung dieses Vorhabens alle negativen Folgen besonders zu beachten. "Wir haben die Mehrheit und wir entscheiden", diese Haltung sollte nach seiner Ansicht in den Gemeinden der Vergangenheit angehören. "Den Stimmen der Bürger sollte Rechnung getragen werden. Deshalb unterstützen wir auch mit den in den Kreistag gewählten Vertretern der AfD die geplante Bürgerinitiative, um diesen Bürgern gemäß unseren Forderungen eine Stimme zu verleihen", bekräftigt Becker abschließend.

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