Ärger mit dem Mobilfunk-Vertrag

Saarbrücken · Weil er sein Handy nicht ausreichend nutzte, kündigte ihm die Telekom seinen Vertrag, obwohl noch Geld auf der Karte war. Das Unternehmen begründet das mit Kosten, die auch entstünden, wenn der Kunde nicht telefoniere.

. Norbert Leschniowski aus Oeting in Frankreich hat für sein Handy seit einigen Jahren einen so genannten Prepaid-Vertrag mit der Telekom. Das heißt, er lädt einen bestimmten Geldbetrag auf, den er dann abtelefoniert. Weil er das Gerät längere Zeit nicht nutzen musste, habe er es abgeschaltet, berichtet der SZ-Leser-Reporter. Als er sich nun kürzlich wieder in das Netz einwählen wollte, habe er die Mitteilung erhalten, seine Registierung sei fehlgeschlagen. "Ich weiß genau, dass ich noch ein Guthaben von mehr als 15 Euro auf der Karte habe", sagt er. Deshalb habe er den Kundenservice angeschrieben und nachgefragt. Dieser habe ihm mit dem Hinweis aus den Allgemeinen Geschäftsbedingzungen mitgeteilt, dass es den Vertrag beendet habe, weil er seine Karte längere Zeit nicht aufgeladen habe. Man habe ihm eine SMS mit einer Frist geschickt, berichtet der SZ-Leser-Reporter. Aber diese konnte er ja nicht lesen, da sein Handy ausgeschaltet war.

Für ihn ist das Verhalten des Anbieters ein schlechter Witz. Er fragt sich, warum er eine "gefüllte" Karte noch höher aufladen soll. Zudem bemängelt Leschniowski: "Bis heute habe ich keinerlei schriftliche Kündigung bekommen, obwohl ich mehrfach darum gebeten habe. Mein Guthaben hat man mir bisher auch noch nicht erstattet."

"Die Telekom behält sich das Recht auf Kündigung vor, wenn die SIM-Karte über einen längeren Zeitraum keine Aktivitäten aufweist", erklärt deren Sprecher Dirk Wende. Damit sind (kostenpflichtige) abgehende Gespräche oder Kurznachrichten (SMS) gemeint. Der Kunde habe dann Anspruch auf Erstattung des von ihm entgeltlich aufgeladenen Restguthabens. Um diese Abschaltung nach etwa zwei Jahren zu vermeiden, sei es ausreichend, einmal im Monat eine SMS zu schreiben, so Wende. "Der Kunde muss die Karte nicht neu aufladen, sondern kann den Betrag jahrelang nutzen."

Grund für diese Regelung sei unter anderem, dass das Unternehmen für jede Karte Platz auf seinen Servern freihalte, der Geld koste, so der Sprecher abschließend.

Den Tipp für diesen Artikel be-kamen wir von SZ-Leser-Reporter Norbert Leschniowski aus Oeting. Wenn Sie auch Interessantes zu erzählen haben, hinterlassen Sie eine Sprachnachricht unter Tel. (06 81) 5 95 98 00 oder schicken Sie eine E-Mail an leser-reporter@sol.de oder unser On-lineformular unter www.saar-bruecker-zeitung.de/leserreporter.

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