Acht neue Rettungstaucher für den Bostalsee

Gonnesweiler. Ein versunkenes Boot, zwei Angler, die vermisst werden und nur eine vage Vorstellung davon, wo in etwa sich dieses Unglück ereignet haben könnte. Das war das Szenario, dem sich acht Einsatztaucher am vergangenen Samstag am Bostalsee stellen mussten

Gonnesweiler. Ein versunkenes Boot, zwei Angler, die vermisst werden und nur eine vage Vorstellung davon, wo in etwa sich dieses Unglück ereignet haben könnte. Das war das Szenario, dem sich acht Einsatztaucher am vergangenen Samstag am Bostalsee stellen mussten. Glücklicherweise handelte es sich nicht um einen Ernstfall, sondern um die Abschlussprüfung der Wasserrettungseinheit des DLRG-Bezirks St. Wendel. Zwei Jahre lang hatten sich die Prüflinge auf diesen Augenblick vorbereitet und in Theorie und Praxis ihr Wissen und ihre Fertigkeiten geschult. "Die Männer und Frauen haben einiges hinter sich", erzählt Lehrtaucher Lars Kühn. "Zu ihrer Ausbildung gehörten neben der Theorie auch spezielle Tauchgänge, wie zum Beispiel das Eistauchen, das Nachttauchen und das Strömungstauchen, außerdem noch die flugunterstützende Wasserrettung und das Bergen von versunkenen Fahrzeugen und Booten." Zusätzlich mussten bestimmte Voraussetzungen vorhanden sein, damit die DLRG-Mitglieder sich überhaupt zu Einsatztauchern schulen lassen durften. Dazu gehörten die Basisausbildung im Wasserrettungsdienst, das Sporttauchabzeichen CMAS * 1-Stern-Tauchen, eine Sprechfunkausbildung und natürlich alles Wissen rund um Erste Hilfe. Kein leichter Weg also, den die insgesamt neun Männer und Frauen da beschritten hatten. "Es ist das speziellste, was man beim DLRG machen kann", erzählt Prüfling Jan Görgen. Das wurde auch schnell angesichts der umfangreichen Abschlussprüfung klar. Schon im Januar mussten die Taucher im Schwimmbad bei Strecken-, Tief- und Zeittauchen ihr Können unter Beweis stellen. Im August dann noch mal im Freigewässer. Und erst jetzt im Oktober konnten sich die Männer und Frauen dem letzten Teil ihrer Prüfung stellen. Dazu gehörten eine Zielübung, ein Unterwassergang, bei dem sie ihre Fingerfertigkeit unter Beweis stellen mussten, 1500 Meter- Seeschwimmen mit Nasstauchanzug und ABC-Ausrüstung und natürlich der einsatzspezifische Teil. "Für den einsatzspezifischen Teil betreiben wir einen relativ großen Aufwand", erklärt Lars Kühn. "Auf diese Weise bekommen die Prüflinge ein möglichst realistisches Szenario, auf das sie reagieren müssen." Um diesen Eindruck noch zu verstärken, arbeitete das DLRG mit den Löschbezirken Oberthal/Gronig und Freisen zusammen. Und tatsächlich war es als Laie gar nicht mehr so leicht, die Prüfung von einem echten Einsatz zu unterscheiden - sehr zum Interesse der Passanten am Bostalsee. Mit Bestehen der Abschlussprüfung sind die Männer und Frauen nun Einsatztaucher II und damit qualifiziert für den Wasserrettungsdienst und Katastrophenschutz in einer maximalen Tiefe von 20-30 Metern. Zu ihren Aufgaben gehören zukünftig die Suche und das Durchführen von Arbeiten unter Wasser, das Retten und Bergen von Personen, Tieren und Gegenständen sowie die Unterstützung anderer Hilfsorganisationen und der Polizei bei Suchmaßnahmen. Außerdem wirken sie im Umweltschutz mit und sind für die Deichsicherung bei Hochwasser zuständig.

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