Abschied aus dem Rathaus

Dillingen · Schwer fiel dieser Abschied nicht nur Mathilde Balenzia, sondern auch ihren Kollegen. Bürgermeister Berg und Innenministerin Bachmann waren gekommen, um adieu zu sagen.

 Als Freundin war Innenministerin Monika Bachmann nach Dillingen gekommen, um gemeinsam mit Bürgermeister Franz-Josef Berg die langjährige Erste Beigeordnete Mathilde Balenzia zu verabschieden. Foto: Carolin Merkel

Als Freundin war Innenministerin Monika Bachmann nach Dillingen gekommen, um gemeinsam mit Bürgermeister Franz-Josef Berg die langjährige Erste Beigeordnete Mathilde Balenzia zu verabschieden. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Mathilde Balenzia, unsere langjährige Stadträtin und Beigeordnete hört auf", erklärte Dillingens Bürgermeister Franz-Josef Berg am Mittwochnachmittag den zahlreichen Gästen im Sitzungssaal des Rathauses. Und es schien, als müsse er sich selbst erklären, dass eine lange und sehr gute Zeit der Zusammenarbeit nun tatsächlich vorübergeht.

"Einmal konnten wir diesen Abschied abwenden, doch jetzt musstest du doch nicht auch noch fallen, um uns zu zeigen, dass du es wirklich ernst meinst", sagte Saarlands Innenministerin Monika Bachmann. Nach einem Sturz und einem Reha-Aufenthalt sitzt Balenzia momentan noch im Rollstuhl. Bachmann verabschiedete, wie Bürgermeister Berg nicht nur eine "Erste Beigeordnete", eine "vorbildliche Kommunalpolitikerin", eine Frau mit "Fachwissen, Kompetenz" und einer "vorbildlichen politischen Einstellung", sie verabschiedeten sich und bedankten sich bei einer "Freundin", auf die sie auch in Zukunft nicht verzichten möchten.

Berg erinnerte zurück an die Zeit, als er Balenzia, die nach ihrer beruflich bedingten Abwesenheit aus St. Wendel zurück in ihre Heimat nach Pachten kam. "Sie war dort in der Frauenunion aktiv, und ich habe sie für die Dillinger Frauenunion gewinnen können", sagte Berg. Seit 1989 gehörte Balenzia dem Stadtrat an, war "über die Fraktionsgrenzen hinweg anerkannte sozialpolitische Sprecherin", sagte er.

Im Jahr 1994 wurde sie ehrenamtliche Beigeordnete, 1999 folgte der Sprung ins Amt der Ersten ehrenamtlichen Beigeordneten, das sie nun nach 15 Jahren aufgibt. Ab 2005 übernahm sie den Geschäftsbereich "Allgemeiner Sozialer Dienst". Mathilde Balenzia vereinte, wie Berg betonte, in ihrer Person die im Stadtrat führende CDU-Kommunalpolitikerin, zugleich aber auch die loyale Beigeordnete unter Bürgermeister Erwin Planta. Sein Dank galt der Frau, "ohne die ich nicht Bürgermeister geworden wäre".

Den Sprung in die Landesregierung, den sollte, wie Monika Bachmann erzählte, Mathilde Balenzia vor 20 Jahren machen. "Ich hatte sie angerufen und ihr mitgeteilt, dass wir sie für den Landtag vorschlagen, da antwortete sie, "du machst das", erinnerte sich Bachmann. "Sie hat mich sozialpolitisch geprägt, hat mich beraten, auf den richtigen Weg geführt."

Dickes Lob gab es auch von Rainer Darimont, vom Amt vier (soziale Dienste) für seine scheidende Chefin. Die hat auch, derzeit auf den Rollstuhl angewiesen, ihren direkten Humor nicht verloren. Mit Wehmut, aber auch einen positiven Blick auf die zurückliegende Zeit verabschiedete sie sich aus dem Rathaus. "Ich wünsche mir, dass weiterhin die sozial benachteiligten Menschen in Dillingen im Interesse der Gemeinschaft bleiben, dass Dillingen sich weiterentwickelt, nicht nur als Bau- und Kulturstadt, sondern auch als soziale Stadt", erklärte Mathilde Balenzia.

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