25 Jahre Historischer Bergwerksverein Walhausen Sie bringen Licht ins Dunkel der Heimatgeschichte

Walhausen · Seit 25 Jahren besteht der Historische Bergwerksverein Walhausen. Der Vorsitzende nutzt die Gelegenheit, um sich bei all’ den Mitstreitern zu bedanken.

 Ein Blick zurück in die Anfangszeiten des Historischen Bergwerksvereins in Walhausen.

Ein Blick zurück in die Anfangszeiten des Historischen Bergwerksvereins in Walhausen.

Foto: Wolfgang Kilian

Wolfgang Kilian, auf die Vereinsgeschichte zurückzublicken. Und die beginnt genau genommen schon vor 37 Jahren.  Nämlich im Dezember 1983. Seitdem kommt die kleine „Forschungsgruppe historischer Bergbau Walhausen“ schon zusammen, um den Bergbau und seine Auswirkungen auf das Dorfgeschehen in Walhausen zu erforschen. Im Herbst 1995 bekamen die Mitglieder nach den Köhlertagen Besuch von Vertretern des Bergamtes Saarbrücken. „Diese machten in einem längeren Gespräch – im Nebenzimmer des Gasthauses Stephan in Walhausen – den Vorschlag, einen Verein zu gründen, um den Forschungstätigkeiten einen rechtlichen Rahmen zu geben und somit über die Mitgliedsbeiträge an Gelder zu gelangen, mit denen man die zahlreichen Bergbauobjekte, die in zwölf Jahren wiederentdeckt worden waren, dauerhaft absichern könnte“, blickt Kilian zurück. Es sei auch die Idee aufgekommen, aus einigen dieser Objekte ein Besucherbergwerk aufzubauen.

Am 3. Dezember 1995 trafen sich dann 46 interessierte Leute aus der näheren Umgebung zu einer Versammlung in der Köhlerhalle. „Sie wollten einen Verein gründen, der das Ziel hatte, dem Dorf Walhausen wieder die Erinnerungan die montanhistorische Vergangenheit zurück zu bringen und gegebenenfalls ein Bergbauobjekt zu einem Besucherbergwerk auszubauen“, sagt Kilian. Der Verein sollte den Namen Historischer Bergwerksverein Walhausen tragen. Zum Vorsitzenden  wurde Klaus Werner Stephan gewählt, der dieses Amt 15 Jahre, bis zu seinem frühen Tod im Dezember 2010, inne hatte. Zum Nachfolger wählten die Mitglieder im Jahr 2011 den früheren stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Kilian, der in diesem Amt noch heute tätig ist.

Die Vereinsführung gründete in der Anfangszeit einen wissenschaftlichen Beirat unter Vorsitz von Professor Manfred Bühler und mit zahlreichen Fachleuten im Bereich historischer Bergbau und Hüttenwesen. Innerhalb des Dorfes wurde man Mitglied in der AG Walhausener Vereine und engagierte sich bei den Köhlertagen mit dem Betrieb eines Ausstellungs- und Museumszeltes.

Im Laufe der Zeit beteiligte sich der Historische Bergwerksverein Walhausen zusammen mit einer Gruppe der Walhauser Köhler mit Wagen an zahlreichen Festumzügen. „Höhepunkte in diesen Aktionen waren die Teilnahme an Festumzügen beim Oktoberfest in München, Cannstatter Wasen in Stuttgart, Bundestrachtenfest am Bostalsee und einigen Saarland-Tagen und Rheinland-Pfalz-Tagen“, erinnert sich Kilian.

Überregional pflegte der Verein, der auch Mitglied im Landesverband der Berg-,  Knappen- und Hüttenvereine des Saarlandes wurde, Freundschaften zu anderen Bergmannsvereinen. Stellvertretend seien hier die Vereine aus Fell bei Trier und der Verein aus Düppenweiler genannt, dessen Vertreter an den Köhlertagen regelmäßig mit einer Abordnung von Mitgliedern in historischen Uniformen in Walhausen vorbeischauen.

Beim Landesverbandes beteiligt sich eine Fahnen-Abordnung des Vereins regelmäßig an verschiedenen Bergparaden, zum Fest des Bergmannes und zur jährlichen zentralen Barbarafeier des Saarlandes. Auch bei den zahlreichen Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit, den Mettenschichten des Landesverbandes im Barbarastollen in Gonnesweiler und den Mettenschichten in Düppenweiler sind die Mitglieder sich aktiv. „Unvergessen für die Teilnehmer unseres Vereines waren die Bergparade und das Abschlussfest zum Ende des saarländischen Steinkohlebergbaus in Ensdorf 2012“, sagt der Vorsitzende.

Mitglieder des Historischen Bergwerksvereins haben seit 1983 zirka 800 Meter begehbare Altbergbaustrecken wiederentdeckt, dokumentiert und abgesichert. Ein alter verfüllter Grubenschacht (Bleyschacht) von etwa 32 Metern Tiefe wurde in mehr als 20 Jahre andauernder Arbeit freigelegt, mit verzinkten Bühnen ausgebaut und über Alu-Leitern mit Rückfallschutzbügeln begehbar gemacht. „Mit Hilfe des Bauhofes der Gemeinde Nohfelden konnten in diesem Jahr zwei schwere Abschlussdeckel auf der betonierten Abdeckplatte des Schachtes installiert werden“, freut sich Kilian. Der Schacht, der mit einer elektrischen Belüftungseinrichtung versehen ist, könnte nun zu einem Anschauungsobjekt für Montanhistoriker werden.

 Mitglieder des Historischen Bergwerksvereins in Walhausen nahmen immer wieder bei Festumzügen teil.

Mitglieder des Historischen Bergwerksvereins in Walhausen nahmen immer wieder bei Festumzügen teil.

Foto: Wolfgang Kilian
 Mitglieder des Historischen Bergwerksvereins in Walhausen nahmen immer wieder bei Festumzügen teil.

Mitglieder des Historischen Bergwerksvereins in Walhausen nahmen immer wieder bei Festumzügen teil.

Foto: Wolfgang Kilian

Den 25. Geburtstag möchte Kilian vor allem dazu nutzen, all’ den Mitstreitern zu danken, die den Verein unterstützt haben – sei es durch Spenden, persönliches Engagement oder mit ihrer Expertise.

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