1000 Spaghetti-Päckchen für die Tafel

Wadern · Wenn die Spende auch ungewöhnlich erscheint, so ist sie doch bei der Tafel sehr willkommen. Denn mit den Spaghettis verfügt die Einrichtung in Wadern über einen Vorrat an unverderblicher Ware.

 Komtur Joachim Canaris (von links) übergibt in der Waderner Tafel an Hermann-Josef Niehren, Rita Lesch und Daniela Schmitt-Müller 1000 Spaghetti-Päckchen. Foto: Martin Vorreiter/Stadt Wadern

Komtur Joachim Canaris (von links) übergibt in der Waderner Tafel an Hermann-Josef Niehren, Rita Lesch und Daniela Schmitt-Müller 1000 Spaghetti-Päckchen. Foto: Martin Vorreiter/Stadt Wadern

Foto: Martin Vorreiter/Stadt Wadern

Die Waderner Tafel ist zwar nicht die sagenumwobene Tafelrunde, dennoch konnte sie kürzlich einen Ritter empfangen. Joachim Canaris, saarländischer Komtur des Deutschen Tempelherren-Ordens, besuchte die Einrichtung in der Gerichtsstraße und überbrachte eine große Ladung Spaghetti als Spende. 1000 Nudelpäckchen wurden an Rita Lesch und die Projektkoordinatorin Daniela Schmitt-Müller übergeben.

Die Spende mag ungewöhnlich erscheinen, doch ist sie im Sinne der Tafel-Organisatorinnen. "Wir haben viele Frischwaren, die in unregelmäßigen Abständen zu uns kommen und schnell herausgegeben werden müssen", erklärt Lesch. "Da ist es uns recht, wenn wir über einen Vorrat an unverderblichen Waren verfügen. Die können wir unkompliziert einlagern und ihre Abgabe langfristig steuern", fügt Daniela Schmitt-Müller hinzu. Die Menge der gespendeten Nudeln hat es auch in sich. "Beim Verladen der halben Tonne hat unsere Sackkarre den Geist aufgegeben", schmunzelt Lesch. "Wir wollten nicht einfach nur Geld übergeben, sondern uns mit einer besonderen Aktion in Wadern vorstellen", erklärt Canaris den Grund für die originelle Spende.

Die Waderner Tafel ist eine Einrichtung unter der Trägerschaft des Caritasverbandes Saar-Hochwald. Es geht darum, dass einwandfreie Lebensmittel, die nicht mehr verkauft werden, in den Lebensmittelgeschäften und Bäckereien abgeholt, kontrolliert und sortiert werden, um sie an Menschen mit geringem Einkommen abzugeben. "Diese Leistung wäre ohne die Hilfe der 80 Freiwilligen, die das Projekt unterstützen, nicht möglich", bedankte sich Caritas-Geschäftsführer Hermann-Josef Niehren.

Der Deutsche Tempelherren-Orden wurde 1118 in Jerusalem gegründet, um die Pilger auf ihrem Weg zu beschützen. Er wuchs schnell zu einem der bedeutsamen Orden des Mittelalters heran. In seiner heutigen Form ist er eine Neugründung, nachdem es 1312 zu einer Auflösung durch Papst Clemens V. gekommen ist. Er hat sich als christliche Vereinigung karitative Aufgaben, Menschlichkeit und Nächstenliebe auf die Fahnen geschrieben. Der Orden hat seit Sommer 2013 eine eigenständige Komturei in Mettlach. Die Mitgliedschaft steht jedem Interessenten offen.

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