100 Lebensretter im Forum geehrt

Homburg · Beinahe wöchentlich werden irgendwo im Saarland Menschen für ihre Blutspenden geehrt. Trotzdem reichen die vorhandenen Konserven nicht aus. Darauf wies Gesundheitsminister Andreas Storm in Homburg hin – natürlich im Rahmen einer Spenderehrung.

Wer sein Blut spendet, hilft Leben retten. Nicht nur Unfallopfer und Patienten schwieriger Operationen sind auf fremdes Blut angewiesen. Auch bei der Behandlung vieler anderer Krankheiten brauchen Patienten gespendetes Blut. Die Menschen, welche seit Jahren ihr Blut freiwillig zur Verfügung stellen, wurden jetzt dafür geehrt. Im Rahmen einer öffentlichen Blutspender-Ehrung des Universitätsklinikums (UKS) Homburg im Homburger Forum wurden über 100 Spender ausgezeichnet.

"Wir benötigen im Saarland jeden Tag 183 Blutkonserven", betonte der saarländische Gesundheitsminister Andreas Storm. Doch nur drei Viertel spendeten Saarländer, ein Viertel müsse eingeführt werden, um die Versorgung zu sichern, warb der Minister für ein höheres Blutspendeaufkommen. Mit dazu beitragen soll das im Juni gegründete Blutspende-Bündnis Saarland, eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Gesundheit, dem Deutschen Roten Kreuz, dem Blutspendedienst am Uniklinikum Homburg und der Blutspendezentrale Saar-Pfalz. Ziel müsse sein, das Saarland zum Selbstversorger mit Spenderblut zu machen, so Storm.

Mit dieser öffentlichen Ehrung wolle man sich bei den treuen Blutspendern bedanken und gleichzeitig auf die Situation der Blutversorgung im Saarland aufmerksam machen, erklärte Professor Hermann Eichler, Direktor des Instituts für Klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin. Menschen, die freiwillig Blut spendeten und damit regelmäßig Leben retteten, seien Vorbilder für andere, so Eichler. Es gehe darum, das Blutspendeaufkommen im Saarland zu erhöhen und mehr Saarländer und - angesichts des demografischen Wandels - vor allem auch mehr junge Menschen als Erstspender für eine Spende zu gewinnen, warb Eichler für dringend benötigte Blutspenden.

Bestimmte Operationen, etwa bei Leber, Lunge, Herze oder in der Schädelbasis-Chirurgie, könne man nur machen, wenn Blut vorhanden sei, hob Professor Wolf-Ingo Steudel, Ärztlicher Direktor und Vorsitzender des Uniklinikums, die Bedeutung von Blutspenden hervor. Bürgermeister Klaus Roth wies auf die aktive Zusammenarbeit zwischen Stadt und Uniklinikum hin. Er erinnerte an den Blutspendetermin mit den Mitarbeitern der Verwaltung, der "Zeichen für ein bürgerschaftliches Engagement" sei.

Mit Volkmar Posth (105 Blutspenden) und Armin Klein (104) führen zwei Personen die Hitliste der Spender an. Sieben Personen haben mehr als 75 Mal Blut gespendet: Klaus Hecht (98), Jürgen Scheck (97), Edith Nagel (92), Volker Lang (91), Dieter Müller (90), Florian Diepold (82) sowie Herbert Rupp (81). "Eine tolle Lebensleistung", stellte Eichler fest. Er spende seit 1989 Blut, so Armin Klein, der als Kurierfahrer im Medizindienst tätig ist. "Jeder braucht im Notfall Blut", begründet er sein uneigennütziges Engagement, für seine Mitmenschen Blut zu spenden.

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Auf einen BlickDas deutschlandweit einmalige Blutspende-Bündnis Saarland hat sich zum Ziel gesetzt, das Blutspendeaufkommen im Saarland zu erhöhen und Erstspender zu gewinnen. Wer Blut spenden möchte, kann dies im Gebäude für klinische Hämostaseologie und Transfusionsmedizin in der Ringstraße in Homburg tun. Öffnungszeiten für Blutspender: Montag, Dienstag, Donnerstag, 8 bis 11.45 Uhr und 13 bis 14.45 Uhr, Mittwoch, 13 bis 20 Uhr, vor Feiertagen, 8 bis 12 Uhr. Weitere Infos unter Telefon (0 68 41) 1 62 25 40. re

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