Trotz Protest: Eltern müssen für Kindergarten mehr hinblättern

Namborn · 25 Prozent der Kosten für einen Platz im Kindergarten müssen Eltern tragen. Zumindest wenn eine mit Schulden überwucherte Gemeinde saniert werden soll. Deshalb steigt der Preis. So argumentiert Namborns Rathauschef.

Eltern müssen für die Betreuung ihrer Kinder tiefer in die Tasche greifen. Der Namborner Gemeinderat hat die Erhöhung der Elternbeiträge beschlossen. So kostet ein Kindergartenplatz halbtags künftig 105 statt 89 Euro, ganztags 155 statt 131 Euro. Für die Krippe sind Beträge von 210 und 314 statt 178 und 266 Euro fällig.

In allen Fraktionen sei das Thema heftig diskutiert worden, beteuerten die Kommunalpolitiker. Das Wort "schmerzlich" fiel in fast allen Redebeiträgen. Die Freie Liste sieht die "Schmerzgrenze für die Eltern erreicht". Die SPD enthielt sich komplett, die Freie Liste Namborn hob den Fraktionszwang auf. Bei zwei Gegenstimmen wurde die Erhöhung dennoch beschlossen. Nach Angaben von Bürgermeister Theo Staub (SPD ) sei sie auch zwingend erforderlich. Da Namborn eine Sanierungsgemeinde ist, müssten 25 Prozent der Kosten auf die Eltern umgelegt werden, bisher seien es aber nur 21 Prozent. "Wenn wir nicht erhöhen, bekommen wir richtig Ärger", sagte Staub. Hinzu komme, dass die Kosten steigen. In Furschweiler und in Hirstein seien jeweils fünf neue Krippenplätze geschaffen worden. Außerdem steigen die Lohntarife. Noch dazu seien die Kindergärten nicht ausgelastet, die Plätze müssen aber laut Gesetz vorgehalten werden. Staub erhofft sich Unterstützung vom Landratsamt in St. Wendel. "Aber der Landkreis hilft nicht."

Die geringe Auslastung bemängelt auch Konrad Haßdenteufel von der CDU . "Wir können in der Gemeinde mit etwa 50 neuen Kindern pro Jahr rechnen, müssen aber 190 Plätze vorhalten; da könnte der Kreis ruhig die Differenz übernehmen." Und er fügt hinzu: "Wenn wir das Tholeyer Bad mitfinanzieren, dann könnten andere auch unsere Kindergärten mitfinanzieren."

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