Football Bei Footballern sollen auch die Noten stimmen

Baltersweiler · South West Wolves haben nun auch eine Jugendmannschaft. Konzept für Nachhilfe aus Amerika abgeschaut.

 Die Trainer Sebastian Kiefer, Marc Wilhelm, Britta Stemmler, Kay Keller und Marc Steis üben  mit den jungen Footballern in Baltersweiler.

Die Trainer Sebastian Kiefer, Marc Wilhelm, Britta Stemmler, Kay Keller und Marc Steis üben  mit den jungen Footballern in Baltersweiler.

Foto: B&K/Bonenberger/

Die Footballer der South West Wolves gehen neue Wege. Sie haben nicht nur eine Jugendmannschaft gegründet. Sie wollen auch, dass die Noten ihrer Nachwuchs-Spieler stimmen. „Dieses System haben wir uns von Amerika  abgekuckt“, sagt Marco Theobald, Kapitän der ersten Mannschaft, die seit dieser Saison in der Oberliga spielt. Und die Begründung schiebt er gleich hinterher: „Wir wollen die jungen Leute nicht nur zu guten Footballspielern ausbilden, sondern auch zu guten Erwachsenen.“

Daher suche der Verein gemeinsam mit Trainer  Sebastian Kiefer aus Altenwald das Gespräch mit den Eltern. Was ist Mama und Papa wichtig – das ist die zentrale Frage.  Mit ihnen werde festgelegt, welchen Notenschnitt sie von ihrem Nachwuchs erwarten. Wenn nötig, organisiere der Verein Nachhilfe für den jungen Sportler Das, so denkt Theobald, nehme Druck von den Sportlern. „Da hat jeder was davon: Lieber einmal die Woche Training und einmal die Woche Nachhilfe, als dass die Eltern den Sport verbieten, weil die Noten nicht stimmen“, so der 34-Jährige.  Ein Nachhilfelehrer stehe auch schon bereit. Es handele sich um einen Freund des Vereins, der, wie Theobald sagt, „footballverrückt“ ist. Dieser gebe Nachhilfe in allen naturwissenschaftlichen Fächern, und das bis Uni-Niveau. Für die sprachliche Richtung kenne der Mann aus Friedrichsthal entsprechende Kollegen.

„Der Jugendspieler soll Spaß an seinem Hobby haben“, sagt Theobald. Und diesen Spaß sehe er bei den etwa 20 Jugendspielern (unter ihnen zwei Mädels) im Alter von zwölf bis 18 Jahren, die sich bis dato angemeldet haben. Montags und mittwochs, jeweils  von 18 bis 19.30 Uhr werde auf dem Sportplatz in Baltersweiler trainiert. Mit Absicht überschneide sich dabei die Jugend-Trainingszeit mit der der ersten Mannschaft. „So können sich die Spieler kennenlernen, als ein Team zusammenwachsen“, sagt Theobald. Er selbst habe Fußball, Tennis und Handball gespielt. Und nie einen solchen Zusammenhalt, nie so eine „verschworene Mannschaft“ erlebt wie bei diesem Sport mit dem eiförmigen Ball. Theobald sieht „die Bereitschaft, sich selbst dem Team unterzuordnen“, auch als einzige Voraussetzung für Jungs und Mädels an, die bei den South West Wolves trainieren möchten. „Alles andere wird sich geben; im Football gibt es für jeden eine Position.“

Gerade erst sind die Wolves in die neue Saison gestartet – am Sonntag gegen Bad Kreuznach. Am kommenden Samstag, 25. Mai, 15 Uhr, ist Kickoff für das erste Heimspiel im St. Wendeler Sportzentrum, wo die Wolves ihre Spiele austragen. „Es ist das direkte Rückspiel gegen die  Bad Kreuznach Thunderbirds“, so Theobald, der sich schon riesig darauf freut und mit 800 Zuschauern rechnet.  Noch mehr Zuschauer erwartet der Footballer übrigens am Samstag, 8. Juni. Dann nämlich gastieren in St. Wendel die Saarland Hurricanes II. „Es ist das erste Derby seit Anfang der 1990er-Jahre“, so Theobald. Und das wolle der Verein ganz groß aufziehen. „Wir wollen das typisch amerikanische Feeling verbreiten“, sagt er und verspricht einige Überraschungen.

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