Fest Signale auf Grün fürs pure Fahrvergnügen

Namborn · Mitfahren auf einer kleinen Dampflok. Das war am Wochenende beim 14. Dampfbahnfest ein Riesenspaß für hunderte Kinder.

 Beim Dampfbahnfest in Namborn standen die Kinder im Mittelpunkt. Und die hatten jede Menge Spaß.

Beim Dampfbahnfest in Namborn standen die Kinder im Mittelpunkt. Und die hatten jede Menge Spaß.

Foto: Jörg Schmitt/verein/Jörg Schmitt

Auf der Gartenbahn am Kirmesplatz in Namborn standen am Wochenende alle Signale auf Grün, als der örtliche Dampfbahnclub zum 14. Dampfbahnfest geladen hatte. Es wimmelte nur so von kleinen und großen Eisenbahnern. Der Treff wurde bei herrlichem Sommerwetter zu einem großen Familien- und Dorffest.

Hunderte von Kindern aus vielen Teilen des Saarlandes und darüber hinaus warteten ungeduldig auf dem fünfgleisigen Bahnhof auf den nächsten Zug. Niemand von ihnen blieb zurück. Bis in die Abendstunden war der Andrang riesengroß. Doch auch die Erwachsenen hatten ihren Spaß. 50 Cent kosteten zwei Runden mit den Minizügen auf den fünf Zentimeter breiten und 700 Meter langen Gleisen mit einem elf Meter langen Tunnel.

„Ich freue mich schon Wochen vorher, mit meinem Opa Werner das Namborner Dampfbahnfest zu besuchen. Es war wieder toll“, sagte der achtjährige Etienne und ging mit seinem gleichaltrigen Kumpel Niklas auf die nächste Tour. Die Geschwister Mia und Jonas, sechs und sieben Jahren alt, die mit ihren Eltern in der Region Urlaub machen, ließen sich dieses Fahrvergnügen nicht entgehen. Die Eltern von Lea und Kai, acht und vier Jahre alt, aus Neunkirchen, mussten lange ausharren. Ihren Sprösslingen hat es so gut gefallen, dass sie von den Fahrten nicht genug bekommen konnten. „Ich wurde im Internet auf das Dampfbahnfest aufmerksam und fuhr mit meinen Kindern Julia, drei, und Liam, sechs Jahre alt, von Saarbrücken nach Namborn. Es war wunderschön. Wir werden im kommenden Jahr wieder kommen“, sagte Mutter Ingrid. „Es ist schon erstaunlich und beispielhaft, was der Dampfbahnclub Namborn mit seinen gerade mal 24 Mitgliedern auf die Beine gebracht hat. Es ist ein Vorzeigeprojekt, eine Attraktion in der Region“, lobte Roger Hauch aus Kaiserslautern.

Gastfahrer aus mehreren Bundes- und Nachbar-Ländern waren dabei, ließen ihre Minizüge fahren und erklärten sie. Eric Maaßen von der Altenhof-Bahn in Trier und Mitglied des Namborner Dampfbahnclubs, befeuerte auf der Drehscheibe gerade seine Wangeroder-Insel-Dampflok. Sie war in den 1920er Jahren auf den Schienen und ist heute auf der Insel ausgestellt. Rolf Braun aus Koblenz erklärte seine mitgebrachte Glaskasten. „Das ist eine Länderbahn-Lokomotive, die bis Anfang der 1960er Jahre im Fränkischen gefahren ist“. Marc Schmit aus Olingen in Luxemburg hatte ein CFL-Modell 450. Die Serie 455 hat im Original einen deutschen U-Boot-Motor mit 450 PS. Der Zug wird mit zwei Lokomotiven und Kabinen aneinandergekoppelt. „Meine Frau Josiane hilft mir bei meinem Hobby tüchtig mit und fährt auch selbst“, sagte Schmit.

Frank Vansteenkiste aus Crochten Luxemburg kam mit einer Dorington-Garnitur mit Sitzwagen und Gepäckwagen. Es ist eine Feldbahn, wie er sagte. Peter Vögtlein aus Basel in der Schweiz hatte eine sogenannte schwere Güterzuglok, eine Dreizylinder-Maschine, Baureihe 44, dabei. Sie wurde in den 1920er Jahren in Deutschland produziert und galt als Kriegslok, sagt sein Erbauer.

Ältester Modellbauer in Namborn war Karl Decker. Der 82-Jährige aus Marenheim in der Pfalz erklärte seine englische B1’2 mit Bedienerwagen und Personenwagen. „Das Original fuhr auf Nebenstrecken in England“, fügte sein Sohn Klaus, 55, hinzu. Markus Klein, 56, und sein Sohn Daniel, 16, aus Wadgassen waren mit einer Rosina da, einer Schmalspurlok mit der Spurweite 1000 mm, Baujahr 1983. Bertold Kremer aus Essen sah mit der Köf, zwei Güterwagen und einem Tieflader die Strecke. Die vorgestellten Exponate waren durchweg im Maßstab 1:10 und 1:11.

In einer Mitmachaktion konnten auf einer Legoeisenbahn Gewinne erzielt werden. Der Erlös ist laut Verein für einen sozialen Zweck. Beim Rahmenprogramm hatte der Luftballonkünstler Tim Scherer kostenlos Luftballons modelliert und an die Kinder verteilt. Das Kaspertheater Sperlich erfreute ebenfalls mit Geschichten von Räuber Zottelbart das Publikum.

„Wir haben heute nach 150 Arbeitsstunden ein weiteres Gleisstück von 90 Metern auf unserem 2400 Quadratmeter großen Vereinsgelände in Betrieb genommen. Es hat wieder alles gepasst. Wir sind rundum zufrieden“, resümierte der stellvertretende Vorsitzende des Dampfbahnclubs Namborn, Jörg Schmitt.

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