Rat hat sich konstituiert Namborner Rat hat seine Arbeit aufgenommen

Namborn · Bei der konstituierenden Sitzung im Dorfgemeinschaftsraum wählten die Gemeinderäte zwei Beigeordnete und besetzten die Ausschüsse.

 Linkes Foto: Namborns Bürgermeister Sascha Hilpüsch (links) gratuliert Torsten Haßdenteufel. Das SPD-Ratsmitglied wurde mit 14 Ja-Stimmen zum Beigeordneten gewählt. Mitte: Hilpüsch schritt bei der konstituierenden Sitzung des im Mai gewählten Gemeinderats die Reihen ab und verpflichtete per Handschlag die einzelnen Ratsmitglieder. Rechts: Konrad Haßdentreufel (FLN) wurde mit 16:11 Stimmen zu Hilpüschs erstem Stellvertreter gewählt.

Linkes Foto: Namborns Bürgermeister Sascha Hilpüsch (links) gratuliert Torsten Haßdenteufel. Das SPD-Ratsmitglied wurde mit 14 Ja-Stimmen zum Beigeordneten gewählt. Mitte: Hilpüsch schritt bei der konstituierenden Sitzung des im Mai gewählten Gemeinderats die Reihen ab und verpflichtete per Handschlag die einzelnen Ratsmitglieder. Rechts: Konrad Haßdentreufel (FLN) wurde mit 16:11 Stimmen zu Hilpüschs erstem Stellvertreter gewählt.

Foto: Thorsten Grim

Selber Ort, gleiche Zeit, andere Gesichter – zumindest teilweise. Denn knapp die Hälfte der Mitglieder des Namborner Gemeinderats ist neu in dem 27-köpfigen Gremium. Die größte Blutauffrischung erlebten CDU und SPD, während bei Freier Liste und Linkspartei alles beziehungsweise fast alles beim Alten blieb.

Die Gemeinderatswahl vergangenen Mai hatte die CDU mit 41,5 Prozent der Stimmen klar gewonnen. Zweitstärkste Kraft wurde die Freie Liste mit 27,8 Prozent. 22,6 Prozent standen am Ende für die SPD zu Buche und 8,2 für die Linkspartei. Für die Sitzverteilung bedeutet dies: CDU elf, FLN acht , SPD sechs und zwei Sitze für Die Linke. Doch egal, wer welche „Farben“ im Rat vertritt, vor Bürgermeister Sascha Hilpüsch (SPD) waren zunächst alle gleich – gefordert aufzustehen und per Handschlag mit dem die Reihen abschreitenden Bürgermeister die Verpflichtung zum Ratsmitglied zu vollziehen. Alsdann benannten die Fraktionen ihre Fraktionsführer. Und hier gab es die erste Überraschung.

Hatte es vor und unmittelbar nach der Wahl so ausgesehen, als würde Andreas Gerhart den Vorsitz bei den Christdemokraten übernehmen, benannte die CDU-Gemeinderatsfraktion in der konstituierenden Sitzung nun Ole Franke als Vorsitzenden – mit Gerhart und Tanja Schirra als dessen Stellvertreter. Der Freien Liste Namborn (FLN) wird wie in der vorhergehenden Wahlperiode von Norbert Jung geführt, seine Stellvertreter sind Kunibert Schwan und Ralf Baureis. Vorsitzender der SPD-Fraktion ist Andreas Kiefer, vertreten wird er durch Thoas Hero und Christine Bauer. Die Zwei-Mann-Linksfraktion führt Karl-Peter Scheit und Horst-Josef Breyer springt bei Bedarf ein.

Quasi als erste Amtshandlung  legten die Ratsmitglieder alsdann fest, dass Bürgermeister Hilpüsch wie zuvor zwei Beigeordnete an die Seite gestellt bekommt. „Den Wählerwillen umsetzen“, dazu forderte CDU-Fraktionssprecher Ole Franke die übrigen Ratsmitglieder auf. Und damit meinte er, dass sie der Mehrheitsfraktion folgen und „in guter Tradition“ deren Vorschlag unterstützen sollten. Vorgeschlagen für die Wahl zum Ersten Beigeordneten hatte die CDU Frankes Stellvertreter Andreas Gerhart. Der Wunsch Frankes fand jedoch kein Gehör. Erstens, weil die FLN mit Konrad Haßdenteufel einen Gegenkandidaten aufstellte. Und zweitens, weil dieser auch die meisten Stimmen klar auf sich vereinen konnte (16:11). Somit hatte der Rat mit der Tradition, dass die Mehrheitsfraktion den Ersten Beigeordneten stellt, gebrochen.

Auch die Wahl zum zweiten Stellvertreter des Bürgermeisters lief nicht nach Vorstellung der CDU. Hier hatte sie Tanja Schirra ins Rennen geschickt, das letztlich allerdings SPD-Mitglied Torsten Haßdenteufel gewann – mit 14 Ja-Stimmen (bei 25 gültigen).

Erfolg hatten die Christdemokraten dann aber mit ihrem ersten Antrag. Der sah vor, die bisherige Anzahl der Ausschüsse um den Ausschuss für Feuerwehr, Ehrenamt und dörfliche Entwicklung auf dann vier zu erhöhen. Damit liefen Franke und seine Parteikollegen bei den anderen Ratsmitgliedern sozusagen offene Türen ein, wie die Wortmeldungen auf den Vorstoß verdeutlichten. „Wir begrüßen es generell, wenn Ehrenamtler und Feuerwehr mit einem Ausschuss bedacht werden“, erklärte Andreas Kiefer für die SPD. „Wir würden diesen Ausschuss auch begrüßen“, sagte Karl-Peter Scheit (Die Linke). Norbert Jung von der Freien Liste zeigte sich zwar über den Vorschlag etwas überrascht, befürwortete ihn aber ebenso wie die anderen. Und so wurde der Antrag der CDU-Fraktion einstimmig angenommen.

 Namborns Bürgermeister Sascha Hilpüsch (links) verpflichtet Torsten Haßdenteufel als Beisitzer.

Namborns Bürgermeister Sascha Hilpüsch (links) verpflichtet Torsten Haßdenteufel als Beisitzer.

Foto: Thorsten Grim
 Ich schwöre! Konrad Haßdenteufel wird von Bürgermeister Sascha Hilpüsch als Erster Beigeordneter vwerpflichtet. Foto: Thorsten Grim

Ich schwöre! Konrad Haßdenteufel wird von Bürgermeister Sascha Hilpüsch als Erster Beigeordneter vwerpflichtet. Foto: Thorsten Grim

Foto: Thorsten Grim

Beschlossen wurde auch, bei der Festlegung der jeweiligen Ausschussgröße nicht dem Beschlussvorschlag der Gemeindeverwaltung zu folgen. Diese hatte vorgeschlagen, jeden Ausschuss mit neun Ratsmitgliedern zu besetzen (bisher waren es jeweils sieben). Das hätte insbesondere für die Linksfraktion Konsequenzen gehabt. Die hätten zwar ein Mitglied benennen dürfen, das mit beratender Stimme und dem Recht, Anträge zu stellen, an den Ausschuss-Sitzungen hätte teilnehmen können. Stimmrecht hätte der Vertreter jedoch keines gehabt.

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