Nach der Attacke: Schule setzt auf Sicherheit

Namborn/St. Wendel. Nach dem Übergriff auf Schüler der Nachmittagsbetreuung an der Erweiterten Realschule (ERS) in Namborn am Mittwochnachmittag (wir berichteten) hat die Schulleitung Konsequenzen für die Sicherheitsstandards gefordert. ERS-Chefin Barbara Georg (Foto: B & K): "Ich möchte das Schulgelände abriegeln

 In diesem Gebäude der Erweiterten Realschule in Namborn griffen Jugendliche Schüler an. Foto: B & K

In diesem Gebäude der Erweiterten Realschule in Namborn griffen Jugendliche Schüler an. Foto: B & K

Namborn/St. Wendel. Nach dem Übergriff auf Schüler der Nachmittagsbetreuung an der Erweiterten Realschule (ERS) in Namborn am Mittwochnachmittag (wir berichteten) hat die Schulleitung Konsequenzen für die Sicherheitsstandards gefordert. ERS-Chefin Barbara Georg (Foto: B & K): "Ich möchte das Schulgelände abriegeln. Darüber werde ich mit dem Landrat als Schulträger sprechen." Außerdem soll die Zahl der Betreuer am Nachmittag erhöht werden. Bislang seien zwei Lehrer ihrer Schule dafür zuständig. Georg: "Zwei zusätzliche Betreuer sollen hinzukommen." Das habe sie mit Alexander Hoffmann besprochen. Er ist dafür Koordinator bei der gemeinnützigen Gesellschaft St. Wendeler Initiative für Arbeit und Familie (Wiaf). Diese arbeitet mit Institutionen zusammen und unterstützt Hausaufgabenbetreuung an Schulen. Wiaf-Prokuristin Gabriele Hau sagte, dass es seit gestern als Reaktion auf den Zwischenfall personelle Verstärkung gebe. Darüber hinaus kümmere sich Wiaf-Pädagoge Alexander Hoffmann um die 15 vom Überfall betroffenen Schüler.Unterdessen seien die Eltern der ERS-Schüler über den Vorfall informiert worden. Georg bot an, einen Elternabend einzuberufen, "falls der gewünscht wird". Auf alle Fälle werde sie an der Nachmittagsbetreuung festhalten: "Ich bin sehr froh, dass es die bei uns gibt." St. Wendels Landrat Udo Recktenwald (CDU) kündigte indes an, "in Abstimmung mit der Schulleitung und der Wiaf die Aufsicht bis auf weiteres und damit die Sicherheit zu erhöhen". Außerdem werde überprüft, "ob Zugänge auf ein Minimum begrenzt werden können". Der Namborner Vorfall sei seines Wissens der erste dieser Art im Landkreis. Schulleiterin Barbara Georg hatte die Nachricht vom Überfall während einer Schulleiter-Sitzung des Landkreises bei der St. Wendeler Polizeibezirksinspektion ereilt, als es unter anderem ums Thema Gewaltprävention ging. "Später berichtete mir einer der älteren Schüler der Nachmittagsbetreuung, was passiert war." Demnach sollen die beiden Jugendlichen (14), die in den Klassenraum gestürmt waren und zwei Schüler verletzten, zuvor auf dem schulnahen Sportfeld für Ärger gesorgt haben. Dort hätten sie eine Wasserpfeife geraucht. Als diese umkippte, seien sie wutentbrannt ins Schulgebäude gezogen. Georg: "Die störten sich überhaupt nicht daran, dass in den Gängen Eltern, Schüler und Lehrer waren. Als man mir das berichtete, war ich echt erschüttert." Ein Schüler habe erzählt: "Die waren extrem aggressiv, richtig asozial." Die Angreifer seien in einen Klassensaal hineingeplatzt, schubsten laut Polizei einen Zwölfjährigen vom Stuhl, der sich beim Sturz am Knie verletzte. Einem 13 Jahre alten Schüler schlugen sie an den Kopf. Eine Putzfrau, die auf das Geschrei aufmerksam geworden war und zur Hilfe eilte, wurde das nächste Opfer der Jugendlichen. Die Angreifer drückten es an die Wand. Schulleiterin Georg: " 'Ich bring dich um!', hat einer gesagt." Aber der Attackierten gehe es gut. "Die ist so couragiert, die lässt sich nicht einschüchtern."Das Tatmotiv ist übrigens noch unklar, sagte Reiner Alles, stellvertretender Chef der Polizei in Türkismühle. Meinung

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