Vereine zusammengelegt Nohfelden und Hirstein sind jetzt eins

Nohfelden/Hirstein · Fußballklubs haben es vorexerziert, Männergesangvereine nachgezogen. Jetzt gehen auch zwei Musikvereine aus dem Landkreis diesen Schritt. Im Januar haben sich die Klangkörper aus Nohfelden und Hirstein gemeinsam auf den Weg in die Zukunft begeben: unter dem Namen „Musikgemeinschaft Nohfelden-Hirstein“.

 Die Musikgemeinschaft Nohfelden-Hirstein bei der Probe.

Die Musikgemeinschaft Nohfelden-Hirstein bei der Probe.

Foto: Frank Faber

Die Fusion ist glatt über die Bühne gegangen. „Der Musikverein Hirstein hat eine Anfrage an uns gestellt“, berichtet der Nohfelder Vorsitzende Jörg Vogt von einem ersten Annäherungsversuch.

Die Querverbindung der Vereine geht bis in die 1970er-Jahre zurück, als Helmut Gerhard beide Orchester dirigiert hat. „Damals haben die Musiker gegenseitig in den Vereinen ausgeholfen und der Kontakt war noch immer da“, sagt Vogt. Nach einem Treffen der Vorstände sei beschlossen worden, die Vereine musikalisch zusammenzuführen. „Wobei jeder Verein seine Selbstständigkeit beibehält“, stellt Vogt klar.

Beide Vereine blicken auf eine mehr als 100-jährige Geschichte zurück. „Aber in den vergangenen Jahren ist es immer schwieriger geworden, eine ordentliche Probenarbeit und öffentliche Auftritte zu leisten“, erklärt Vogt. Denn die Anzahl der Nohfelder Musikanten hat sich stetig verringert. Von 50 Musiker im Jahre 2008 ist der Klangkörper bis auf 22 geschmolzen. Das Ensemble in Hirstein hat Ende 2019 noch 20 Aktive gezählt. „Ältere Musiker haben ihre aktive Tätigkeit beendet, junge Musiker haben wegen Studium oder Berufsausbildung ihren Heimatort verlassen und stehen dann nicht mehr zur Verfügung“, begründet Vogt den Personalschwund.

Zudem komme hinzu, dass sich Nachwuchsarbeit immer schwieriger gestalten lasse. „Es war eng für beide Vereine“, meint Vogt, der mit der Hirsteiner Vereins-Chefin Silke Lukas auf einer Wellenlänge liegt. So wie die Musiker, die sich bei gemeinsamen Proben musikalisch kennenlernen konnten. Am Ende sei für beide Vereine die Bildung einer Musikgemeinschaft erfolgreich gelaufen, freut sich Vogt.

Dem langjährigen Nohfelder Dirigenten Oliver Strack stehen nun 42 Musiker zur Verfügung, geprobt wird im wöchentlichen Wechsel in beiden Orten. „Wir können jetzt eine ganz andere Literatur spielen“, stellt der Taktgeber fest. Bis auf das F-Horn habe er dafür alle Instrumente zusammen, sogar eine Bass-Klarinette, die ansonsten eher selten in Musikvereinen zu hören sei. Die Fusion ist jetzt fix, aber auch der Rückzug von Vogt, der seit 1988 an der Spitze des Musikvereines in Nohfelden steht. „Ich wollte die Fusion noch mit erledigen, aber danach sollte definitiv Schluss sein“, erläutert er. Bei der Mitgliederversammlung am 8. März wird er nicht mehr kandidieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort