Prunksitzung Gehweiler Mit dem Narrenschiff auf großer Fahrt nach Furschweiler

Gehweiler · Der Karnevalverein Alleh Hopp Gehweiler kann es auch im Asyl. Er machte „Urlaub mit dem Schiff“ in dem schönen Furschweiler, weil der Saal des Bürgerhauses in Gehweiler aus Sicherheitsgründen gesperrt ist.

 Das Männerballett die „Wuschde“ aus Baltersweiler waren bei der Kappensitzung des Karnevalvereins Gehweiler in der Turnhalle in Furschweiler zu Gast.

Das Männerballett die „Wuschde“ aus Baltersweiler waren bei der Kappensitzung des Karnevalvereins Gehweiler in der Turnhalle in Furschweiler zu Gast.

Foto: B & K/Franz Rudolf Klos

Bei der abendlichen Animation waren zündende Büttenreden, spritzige Tänze, lustige Sketche und urwüchsiger saarländischer Humor die Höhepunkte. „Zum Karneval in unserem Land, da sind wir außer Rand und Band, da sind wir lustig und fidel, egal ob mit oder ohne Öl“, proklamierte Herold Lukas Bernard. Die Sitzungspräsidenten und Kapitäne Henning Fries und Andreas Gerhart stellten das närrische, chaotische Gehweiler Kabinett vor und zeigten den „Thüringer Kollegen“ wie es geht. Sie führten charmant durch den Abend und spielten sich mit amüsanten Dialogen die Bälle zu. Oskar Gisch als Steward leitete das Boarding und wies den Passagieren die Plätze zu.

Was wäre die Fastnacht ohne die grazilen Gardetänzerinnen in ihren schmucken Kostümen? Den Anfang machten die Minis. Die Mädchen im Alter von zwei bis sechs Jahren tanzten auf ihrem Hexenbesen nach der Melodie „Hix, Hex, Hexentanz“. Anschließend wirbelte die Rot-Weiße Minigarde im Alter von acht bis zwölf Jahren mit viel Elan über die Bühne. Das tat auch die Präsidentengarde des Vereins. Beim Sketch „Zauberer“ verzauberte Leslie Uhl als Magier Martina Kunz, gab ihr ein erschrockenes, böses und glückliches Gesicht und lies Martina über dem Tisch schweben. Als Mutter und Tochter plauderten Martina Kunz und Ida Nilius am Bügelbrett in lustiger Weise über ihre jüngste Tochter und Schwester Sabrina und sprachen über die Erfahrungen mit ihr. Sie sangen Schlaflieder, bis die Kleine sagte: „Seid ihr fertig, ich will endlich schlafen“.

Das Tanzpaar Anna Böning und Marvin Geisenhainer sprühten vor Temperament während ihrer Vorstellung mit Überschlag und Spagat zum Abschluss. Für die 24-Jährigen gab es keine Atempause, schließlich wirkten sie auch in den anderen Tanzgruppen mit. Auch war mit Mia Wolf zum ersten Mal ein Tanzmariechen aufgeboten worden. Die neunjährige aus Oberkirchen verzauberte mit ihrem Tanz ebenfalls die Besucher. Namborns Bürgermeister Sascha Hilpüsch (SPD) war bei der Rathausstürmung zu einer Büttenrede verurteilt worden. Er tat es tatsächlich und berichtete über seine lustigen Erlebnisse und Erfahrungen im Schwimmbad St. Wendel. „Ich war vorher im Nebenberuf ein Ein-Euro-Jobber und jetzt für fünf Euro in der Woche.“ Hilpüsch versprach, dass er sich wegen der Widrigkeiten des Gehweiler Bürgerhauses neben dem bereits beschlossenen Dorfgemeinschaftshaus auch für ein Schwimmbad mit großer Liegewiese am Sportplatz in Gehweiler einsetzen werde. „Ich gebe dann meinen Beruf als Bürgermeister auf und werde dort Bademeister.“

Sarah Bubolz erzählte von der Männergrippe ihres Mannes und stellte fest: „So wie die Männer jammert keiner, ich sage zu Recht, ihr seid das schwächere Geschlecht.“ Der Sketch Flugzeug war ein lustiges Pantomimen-Spiel. Die Stewardess klärte ihre Passagiere über die Verhaltensweise im Flugzeug auf. Dann wurde es dunkel in der Narrhalla. Die Gruppe „The Brave Ones“ zeigten in ihren Outfits mit LED-Beleuchtung einen Line-Dance. Das Männerballett „die Wuschde“ aus Baltersweiler tanzten mit ihrem Showtanz im Meer, am Meer und an Land. Tim Greif erzählte seine spaßigen Erlebnisse als gestrandeter Urlauber. Andreas Gerhart ließ als Forst-Inspektor des Landesforstamtes Gehweiler Nord allerlei Unsinn vom Stapel und mahnte: „Denn wenn wir die Natur, die wir verwalten, für unsere Enkel nicht erhalten, kriegen wir große Probleme.“

Andreas Gerhart kam auch als der neue Pastor für St. Anna Furschweiler direkt vom Vatikan aus Rom und erzählte, was er im Beichtstuhl alles zu hören bekam. Henning Fries kam in seiner Paraderolle als Frau Feierdach, erzählte von dem Wellness-Wochenende zum Hochzeitstag im Hotel und lüftete dabei die Geheimnisse einer Badewanne. Das Männerballett setzte mit einem Gardetanz einen weiteren Farbtupfer zu dem sechsstündigen Programm. Dabei wurde auch das Geheimnis über die neue Gehweiler Hymne bekannt gegeben: „Rot Weiß Blau, wie lieb ich dich, rot weiß blau, ich gebe es letzte Hemd für dich, Rot Weiß Blau, es ist unsere Fahn’, Rot, Weiß, Blau, du bist Gesetz, Rot Weiß Blau, schlägt et echte Gehweiler Herz“.

„Es war eine richtige Entscheidung, an der Tradition festzuhalten und die Kappensitzung nach Furchweiler zu verlegen. Die Gehweiler Bürger haben von der kostenlosen Beförderung in die Furschweiler Narhalla und zurück nach Gehweiler reichlich Gebrauch gemacht. Bei der ausverkauften Gala hat alles gestimmt“, sagte die Vorsitzende des Karnevalsvereins Gehweiler, Sabrina Greif.

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