Michael Josef Schmitt aus Namborn berichtet von seinem Engagement Wenn sich ein Helfer ins Ahrtal verliebt

Namborn  · Er sei als Fremder gekommen und als Freund gegangen, sagt der Namborner Michael Josef Schmitt. Unmittelbar nach der Flutkatastrophe war er zur Stelle. Bis heute helfen er und weitere Freiwillige der SolidAHRritätsgruppe vor Ort.

 Dieses Foto entstand bei einer Schlamm-Räumaktion in einer Senioren-Wohngemeinschaft an der Ahr.

Dieses Foto entstand bei einer Schlamm-Räumaktion in einer Senioren-Wohngemeinschaft an der Ahr.

Foto: Michael Josef Schmitt

Die Dunkelheit hatte sich gerade über das Ahrtal gelegt, als sich an einem Samstag im Advent etwa 1700 farbenfroh beleuchtete Traktoren auf den Weg machten, um einen „Funken Hoffnung“ zu jenen Menschen zu bringen, die Mitte Juli Opfer einer historischen Flutkatastrophe geworden waren. Aber nicht nur in diesem Moment, sondern von Tag eins an seien die Landwirte zur Stelle gewesen, um zu helfen. „Mehr als 6700 Maschinen waren in den ersten Wochen im Hochwassergebiet unterwegs“, sagt Michael Josef Schmitt aus Namborn. „Da sieht man die Gemeinschaft.“ Der gelernte Landmaschinenmechaniker sagt von sich selbst, dass er der Landwirtschaft verbunden und in der Szene gut vernetzt sei. Als er am 15. Juli die ersten Bilder von zerstörten Häusern und unvorstellbaren Wassermassen im Ahrtal sah, wollte auch er etwas tun. „Ich konnte nicht einfach so rumsitzen.“ Stattdessen machte er sich auf den Weg, um zu helfen. Er lud einen kleinen und wendigen Traktor auf den Anhänger und fuhr damit nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Dort angekommen, packte der Vater von Drillingen knapp 50 Stunden nonstop  an, wo er gebraucht wurde. Auf der Heimfahrt drang mit jedem Kilometer, den er sich seinem Zuhause näherte, deutlicher in sein Bewusstsein: Das konnte es nicht gewesen sein. „Es gibt den Spruch ,Alle zehn Minuten verliebt sich ein Helfer ins Ahrtal’“, erzählt Schmitt und lacht. Bei ihm war es sowas wie Liebe auf den ersten Blick.