Königstreffen der Blasmusik

Eisweiler/Hirstein. Das Publikum jubelte vor Begeisterung, es gab Beifall ohne Ende, Tische und Stühle mussten als Podien herhalten. Die Freunde der Blasmusik kamen am Samstagabend in der Liebenburghalle voll auf ihre Kosten. Der Musikverein Hirstein hatte zu seinem 100. Geburtstag zwei weithin bekannte Kapellen eingeladen: Michael Klostermann und Vlado Kumpan

 Michael Klostermann und Elke Weimert traten in der Liebenburghalle auf. Foto: dia-saar.de

Michael Klostermann und Elke Weimert traten in der Liebenburghalle auf. Foto: dia-saar.de

Eisweiler/Hirstein. Das Publikum jubelte vor Begeisterung, es gab Beifall ohne Ende, Tische und Stühle mussten als Podien herhalten. Die Freunde der Blasmusik kamen am Samstagabend in der Liebenburghalle voll auf ihre Kosten. Der Musikverein Hirstein hatte zu seinem 100. Geburtstag zwei weithin bekannte Kapellen eingeladen: Michael Klostermann und Vlado Kumpan. Mit 800 Besuchern war die Halle restlos ausverkauft, so viel Interesse fanden die volkstümlichen böhmischen und mährischen Lieder.Punkt 18 Uhr griffen Michael Klostermanns Musikanten zu ihren Instrumenten und gaben ihre Visitenkarte ab. Bernd Appel, der Vorsitzende des Hirsteiner Musikvereins, fasste seine Begrüßung kurz und gab mit einem "Auf geht's" sofort die Bühne für die Musik frei. Was die dann folgende fast dreistündige Musikshow dieses Orchesters bot, riss die Fans immer wieder vom Hocker. Der Funke sprang schon bei den ersten Kompositionen über: bei dem vom Dirigenten soeben vollendeten Stück "Bewahrt das Feuer", aber auch beim "Erzherzog-Albrecht-Marsch" (er wird in den Musikvereinen bis heute gerne gespielt), beim "Frechdachs", bei der "Helenenpolka" oder bei "Hör auf dein Herz". Charme und Temperament wechselten in den Darbietungen einander ab, der Rhythmus steckte den ganzen Saal an und der Swing war aufregend wie selten.In Helmut Kiefer hatte die Veranstaltung einen charmant agierenden und stets zu Witzen aufgelegten Moderator. Sein Schwäbisch kam beim Publikum an - wenn auch manchmal nicht in den letzten Sitzreihen, was wohl am Dialekt lag. "Es sind heute Abend lauter freundliche Menschen hier. Ja wirklich. Kommt doch rauf auf die Bühne und schaut mal runter", war einer seiner lockeren Sprüche. Im zweiten Teil des Abends glänzte der Startrompeter Vlado Kumpan mit seinen Musikern. Es war ein bunter Strauß mährischer Blasmusik, gespickt mit modernen Titeln. Die Lieder, die von den Solisten virtuos und perfekt gespielt wurden, wirkten auf das Publikum wie echte mährische Diamanten. Altbekannte Titel wie die "Südböhmische Polka" und die "Rückkehr aus Frankreich" waren dabei, aber auch Ohrwürmer wie "Love-Story", "Eine Gemse in den Bergen" (mit einem Tenorhornsolo) und "Hey Jude" (ein Posaunensolo) waren vertreten. Den begeisterten Besuchern, die bis weit nach Mitternacht aushielten, wurde klar: So hören sich Perfektionisten mit einer Spitzenakrobatik an den Instrumenten an, nahe an der Grenze des musikalisch noch Machbaren.Viele Musikfreunde waren von weit her angereist. Besondere Grüße galten zum Beispiel den Gästen aus Thüringen, Niedersachsen, Hessen, Frankreich, Belgien und Österreich. Aber auch viele Pfälzer waren gekommen. Eine ältere Besucherin aus dem Kuseler Raum zeigte sich überglücklich, Michael Klostermann einmal original hören zu können: "Darauf habe ich mich seit vielen Monaten gefreut", waren ihre begeisterten Worte. Erstaunlich war auch, dass sich nicht nur die mittlere und ältere Generation für diese Musik interessierte, sondern auch viele junge Leute. Der Musikverein Hirstein hatte für diese Großveranstaltung 50 Helferinnen und Helfer aufgeboten.

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