Fußball-Kreisliga Der Glücksfall von der Baustelle bleibt beim SV Hofeld

Hofeld · Fußball-Kreisligist Hofeld setzt weiter auf Trainer Daniel Maurer. Den Kontakt knüpfte der Club einst auf ungewöhnliche Art.

 Daniel Maurer, Trainer des SV Hofeld.

Daniel Maurer, Trainer des SV Hofeld.

Foto: Bick

„Ich kenne einen, der einen kennt“ – nach diesem Motto läuft im Saarland so einiges. Auch im Fußball. Auf die Art kam es auch dazu, dass Daniel Maurer vor etwas mehr als zwei Jahren Übungsleiter bei den Fußballern des SV Hofeld wurde. „Ein Arbeitskollege hat mir erzählt, dass der Verein einen Trainer sucht“, berichtet der heute 39-Jährige.

„Zu dieser Zeit war ich in Hofeld am Bauen und habe meinem Kollegen gesagt, dass ich mir vorstellen könnte, was zu machen“, erzählt Maurer, der als Spieler für den VfB Hüttigweiler und für den SV Stennweiler, wo er einige Zeit auch Vorsitzender war, die Schuhe schnürte.

Diese Aussage landete bei den Verantwortlichen des SV Hofeld. Vereins-Urgestein „Matz“ Bick und der Vorsitzende Markus Schweig besuchten Maurer wenig später auf dessen Baustelle, um sich vorzustellen. Nach ersten Gesprächen hatten beide Seiten ein gutes Gefühl – und schließlich wurden Nägel mit Köpfen gemacht: Im Spätherbst 2017 stand Mauer das erste Mal als Trainer beim SV in der sportlichen Verantwortung.

Dies war zu einer Zeit, als der Verein – nach der Auflösung der SG Furschweiler-Hofeld wenige Monate zuvor – arge Probleme hatte. „Da stand es um den SV Hofeld nicht so gut“, erinnert sich Schweig. Die Spielerdecke war dünn, der sportliche Erfolg eher mäßig.

„Daniel hat nach seiner Verpflichtung geholfen, den Karren aus dem Dreck zu ziehen“, lobt der Vorsitzende. „Er ist nämlich nicht nur einfach ein Trainer, sondern auch ein guter Charakter. Daniel gestaltet das Vereinsleben mit und hat uns dabei geholfen, neue Spieler zu gewinnen.“

Bis sich die Aufbauarbeit auch in der sportlichen Bilanz niederschlug, dauerte es allerdings ein wenig. Nachdem Hofeld in der Saison 2017/18 Rang 14 in der Kreisliga A Nahe belegte, reichte es in der Saison 2018/19 nur zu Rang 16.

Doch in der aktuellen Spielzeit (die derzeit wegen der Corona-Pandemie unterbrochen ist) ging es bergauf. Nach 19 Spieltagen steht der SV auf Rang neun. Schon 23 Punkte sammelte das Team – das sind mehr als in der gesamten vorherigen Spielzeit (18).

Bevor Corona kam, waren die Grün-Weißen sogar optimistisch, dass die zweite Saisonhälfte noch ein wenig besser werden könnte als die erste. Der Grund: Im Winter kamen gleich vier neue Spieler zum SV. „Durch sie haben wir eine ganz andere Spielkultur bekommen“, freut sich Schweig.

Von Bezirksligist SC Alsweiler wurde Offensiv-Akteur Maurice Horne verpflichtet, der Maurer zudem als Co-Spielertrainer unterstützt. Dazu sicherte sich Hofeld die Dienste von Nils Heylmann (SG Wolfersweiler-Gimbweiler). Ebenfalls neu im Dress des Clubs sind Ionel Ajidancei und Alexandru Istrate vom SV Asweiler-Eitzweiler. Die beiden ersten Begegnungen, in denen die Neuen eingesetzt wurde, gewann Hofeld: Einem überraschenden 2:1-Sieg im Derby gegen den Tabellenfünften SV Gehweiler folgte ein 8:1-Erfolg gegen den TuS Nohfelden II. Istrate erzielte in den beiden Partien fünf Treffer, und auch Horne konnte schon seine Torpremiere für den neuen Club feiern.

Für die kommende Spielzeit sollen noch weitere Verstärkungen her. Denn Schweig sagt: „In den nächsten ein bis zwei Jahren noch nicht, aber mittelfristig wollen wir raus aus der Kreisliga.“ Der Vorsitzende ergänzt: „Zudem wollen wir wieder eine zweite Mannschaft melden.“ Die gibt es seit der SG-Auflösung nicht mehr.

Die Mission, den Club weiter voranzubringen, wird auch in der kommenden Runde mit Übungsleiter Maurer angegangen. Der 39-Jährige hat seinen Vertrag verlängert und sagt: „So lange der Verein mit mir weiterarbeiten möchte, werde ich Trainer bleiben. Ich bin nicht der Typ, der woanders hinwechselt, weil er dort 50 Euro mehr bekommt.“

Maurer ergänzt: „Die Leute hier sind mir auch ans Herz gewachsen. Der Vorstand um Markus Schweig ist engagiert und das Team zieht gut mit.“ Maurer will in der kommenden Runde mit dem SV nun den nächsten Schritt in der zuletzt positiven Entwicklung angehen. „Platz fünf bis neun halte ich da für ein realistisches Ziel“, sagt der 39-Jährige.

 Maurice Horne, Winter-Neuzugang des SV Hofeld.  Foto: Lismann

Maurice Horne, Winter-Neuzugang des SV Hofeld. Foto: Lismann

Foto: Lismann
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