Futter für die Insekten Der Naturpark Saar-Hunsrück blüht auf

St Wendel · Bürger der Region können Saatgut bestellen und aussäen. Damit unterstützen sie auch die Insekten.

 Auf Wildblumen fliegen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Auf Wildblumen fliegen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge.

Foto: GMLR

Ein an allen Ecken und Enden blühender Naturpark wäre nicht nur eine Augenweide, sondern auch ein ökologisch wertvoller Bereich für eine Vielzahl von blütenbesuchenden Insekten. Das lässt ein Sprecher des Naturparks wissen. Mit einer entsprechenden  Naturpark-Samenmischung kann jetzt eine regionale, naturnahe Blumenfläche angelegt werden. Gärten, Wegesränder oder Brachflächen können in blütenreiche Bienenweiden umgestaltet werden, um ein Netzwerk blühender Landschaften entstehen zu lassen.

Das regionale Saatgut gewährleiste Bienen, Wildbienen, Schmetterlingen und den anderen Hauptbestäubern unserer Wild- und Kulturpflanzen ein ausreichendes Nahrungsangebot. „Gleichzeitig können unsere Dörfer blühender, lebendiger und attraktiver gestaltet werden“, so der Sprecher. Diesen Beitrag für die Bestäuber können alle Menschen in der Naturpark-Region leisten, wenn sie regionales Saatgut beim Naturpark bestellen – so lange der Vorrat reicht.

Für kleinere innerörtliche Blühflächen kann das regionale Saatgut in Samentütchen bei den Info-Zentren in Hermeskeil oder Weiskirchen abgeholt oder gegen Erstattung der Portogebühren zugesandt werden. Wer Blühflächen zwischen 50 und 1000 Quadratmeter anlegen möchte, kann auf der Internetseite des Naturparks das entsprechende Online-Formular herunterladen, ausfüllen und an eine der Info-Zentren senden. Im Naturpark Saar-Hunsrück sind nach Angaben des Sprechers bereits zahlreiche insektenfreundliche Blühflächen entstanden – auf Initiative von Kommunen, Vereinen und Privatleuten. „Unter dem Motto ‚Unsere Heimat blüht auf’ hat der Naturpark schon seit Jahren mit der Anlegung von regionalen, naturnahen und blütenreichen Wildblumenflächen ein Netzwerk von Nahrungsquellen für einen gedeckten Tisch für Mensch, Biene, Schmetterling und weitere Insekten geschaffen“, bilanziert der Sprecher. Der Naturpark setze sich dafür ein, entgegen dem Strukturwandel in unserer Kulturlandschaft, den hoch spezialisierten Wildinsekten eine Nahrungsgrundlage zu schaffen. Denn geeignete und ausreichende Nahrungsquellen gingen verloren. „Fehlen die speziellen Pflanzen, sind auch die bestäubenden Insekten nicht mehr da. Insekten sind lebenswichtig und unersetzlich für unser Ökosystem. Sie bestäuben die allermeisten unserer Wild- und Kulturpflanzen. Sie bieten die Voraussetzung für eine blühende Kulturlandschaft mit erlesenen Früchten und einer reichhaltigen Ernte“, erläutert der Sprecher. Mit den fleißigen Insekten und ihrer Bestäubungsleistung werde sichergestellt, dass die Pflanzenwelt fortbesteht und ihre Vielfalt erhalten bleibt.

Wer Blühflächen anlegen möchte, sollte regionales Saatgut verwenden, da dieses an die örtlichen Gegebenheiten genetisch angepasst ist. Verschiedene ökologisch vermehrte Wildpflanzen-Samenmischungen, die bunt blühen, artenreich sind und einen langen Blühaspekt beinhalten, können beim Naturpark bestellt werden. Etwa die „Blühflächenmischung“ mit 50 Prozent Kräuter- und 50 Prozent Gräsersamen. Oder der „Schmetterlings- und Wildbienensaum“ (90 Prozent Kräuter und zehn Prozent Gräser).

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